Starter-Serie: Broncos, Chiefs, Raiders, Chargers - die AFC West im Überblick

Von Adrian Franke
30. Mai 201908:42
SPOX geht die potenziellen Starter aller 32 Teams durch - heute: Die AFC Westgetty
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Mit dem Draft und (dem größten Teil) der Free Agency im Rückspiegel wird das Bild auf die 32 Teams klarer: Wie könnten die offensiven und defensiven Startformationen aussehen? Und wo sind dort potenzielle Stärken und Schwächen? SPOX blickt in der Offseason-Starter-Serie auf alle acht Division, weiter geht's mit der AFC West.

Case Keenum ist weg, die Broncos haben mit Joe Flacco ein Upgrade für die Übergangslösung gefunden; Rookie Drew Lock wird noch Zeit brauchen.

Bis zu seiner Verletzung hat Flacco in der vergangenen Saison gezeigt, dass er noch eine solide Option sein kann - die zentrale Frage aber lautet: Ist das Team um ihn herum gut genug, damit es mit Flacco in die Playoffs einziehen kann? Der wird die Offense nicht selbst tragen, und Rookie-Offensive-Coordinator Rich Scangarello, der Kyle Shanahans Version der West Coast Offense installieren soll, dürfte auch noch etwas Zeit brauchen.

Umso kritischer ist in Denver, in einer sehr schwierigen Division, der Blick auf die Waffen und die Offensive Line.

Denver Broncos Starter Projection Offense:

PositionSpielerPositionSpieler
Quarterback:Joe FlaccoLeft Tackle:Garett Bolles
Running Back:Phillip LindsayLeft Guard:Ronald Leary
Wide Receiver:Courtland SuttonCenter:Connor McGovern
Wide Receiver:DaeSean HamiltonRight Guard:Dalton Risner
Slot-Receiver:Emmanuel SandersRight Tackle:Ja'Wuan James
Tight End:Noah Fant

Denver Broncos Starter Projection Defense:

PositionSpielerPositionSpieler
Outside Linebacker:Von MillerCornerback:Chris Harris
Defensive Tackle:Derek WolfeCornerback:Isaac Yiadom
Defensive Tackle:Shelby HarrisSlot-Cornerback:Bryce Callahan
Outside Linebacker:Bradley ChubbSafety:Justin Simmons
Linebacker:Todd DavisSafety:Kareem Jackson
Linebacker:Jewell Josey

Broncos-Kader: Stärken, Schwächen und Beobachtungen

  • Denvers Offensive Line letztes Jahr war nicht schlecht. Platz 11 nach Adjusted Sack Rate, Platz 6 nach Adjusted Line Yards im Run Game. Nur ein Spieler ließ laut PFF mehr als 30 Quarterback-Pressures zu - und hier investierte Denver in der Offseason weiter.
  • Zweitrunden-Pick Dalton Risner kann Tackle und Guard spielen, da die Broncos mit Bolles und Ex-Dolphin Ja'Wuan James auf den Tackle-Positionen gut aufgestellt sind, dürfte Risner auf Guard starten. Ron Leary, der verletzungsbedingt letztes Jahr nur sechs Spiele bestritt, soll bis zum Training Camp wieder bei 100 Prozent sein.
  • Das große Sorgenkind ist die Center-Position: Matt Paradis ist weg, und der eine Broncos-Spieler, der letztes Jahr mehr als 30 QB-Pressures zuließ, war Connor McGovern. McGovern begann die Saison auf Right Guard und rutschte dann infolge des Paradis-Ausfalls nach innen - wo er überhaupt nicht zurecht kam. Dennoch geht er als scheinbar klarer Starter in den Sommer; kann der neue O-Line-Coach Mike Munchak mehr aus ihm rausholen?
  • Das Waffenarsenal ist interessant, kommt allerdings auch mit einem potenziell zentralen Fragezeichen daher. Emmanuel Sanders soll nach seinem Achillessehnenriss rechtzeitig fit werden, Sutton ist Denvers Big-Body-Receiver. Hamilton startete letztes Jahr als Rookie ab Week 13 und sah 37 seiner 45 Targets in den letzten vier Saisonspielen. Seine Rolle sollte weiter wachsen, während die Broncos in Phillip Lindsay einen der gefährlichsten Speed-Runner in der NFL haben.
  • Das Fragezeichen findet sich auf der Tight-End-Position. Denver hat Noah Fant in der ersten Runde gedraftet - und es ist gut möglich, dass der extrem athletische Receiver früh eine große Rolle übernehmen muss. Flacco legt enormen Wert auf die Tight-End-Position; letztes Jahr warf er 306 Pässe über die Line of Scrimmage, davon flogen 165 in die Mitte des Feldes. Die Depth Chart hinter Fant ist sehr überschaubar, Jeff Heuerman wäre die erste Alternative.
  • Defensiv gibt es einige Änderungen, insbesondere in der Secondary. Der neue Head Coach Vic Fangio, seines Zeichens der Architekt der herausragenden Bears-Defense, brachte Slot-Cornerback Bryce Callahan mit aus Chicago, sodass Chris Harris, der mit einer Gehaltserhöhung endgültig aus den Trade-Gerüchten verschwindet, primär Outside bleiben kann. Bradley Roby, immer wieder eine Schwachstelle in der Broncos-Defense, könnte durch Isaac Yiadom ersetzt werden. Der Vorjahres-Rookie kam in der vergangenen Saison immerhin bereits auf 189 Coverage-Snaps und zeigte dabei einige gute Ansätze.
  • Sollte sich Fangio für diese Variante entscheiden, würde das den Weg für Neuzugang Kareem Jackson frei machen, um statt Cornerback Safety zu spielen. Das hat er auch in Houston bereits gemacht, die ersten Broncos-Trainingseinheiten deuteten ebenfalls darauf hin. Fangios Defense setzt ihren Fokus stark auf das Safety-Play und unterstützt Cornerbacks eher - der erfahrene Jackson könnte so neben Justin Simmons von größerem Wert sein.

Ein paar Plays trennten die Chiefs letztes Jahr vom Einzug in den Super Bowl. Mit einer Rekord-Offense, angeführt von MVP Patrick Mahomes, marschierte Kansas City durch die Saison, und jedem ist klar: Das Titelfenster der Chiefs ist genau jetzt geöffnet.

Mahomes, der seine Rookie-Saison hinter Alex Smith verbrachte, geht 2019 bereits in sein drittes NFL-Jahr; somit ist er noch für maximal zwei Jahre günstig, ehe die Fifth-Year-Option oder aber der von vielen antizipierte Mega-Deal ansteht.

Die große - und durchaus berechtigte - Frage lautet also: Haben die Chiefs genug gemacht, um ihre Titelchancen für die kommende Saison zu maximieren?

Kansas City Chiefs Starter Projection Offense:

PositionSpielerPositionSpieler
Quarterback:Patrick MahomesLeft Tackle:Eric Fisher
Running Back:Damien Williams Left Guard:Cameron Erving
Wide Receiver:Sammy Watkins Center:Austin Reiter
Wide Receiver:Demarcus RobinsonRight Guard:Laurent Duvernay-Tardif
Slot-Receiver:Tyreek Hill*Right Tackle:Mitchell Schwartz
Tight End:Travis Kelce

*Hill droht eine Sperre, aktuell ist er von allen Team-Aktivitäten suspendiert. Steht er nicht zur Verfügung, rückt hier Rookie Mecole Hardman in die Projected Starters.

Kansas City Chiefs Starter Projection Defense:

PositionSpielerPositionSpieler
Edge:Frank ClarkCornerback:Charvarius Ward
Defensive Tackle:Chris Jones Cornerback:Bashaud Breeland
Defensive Tackle:Derrick NnadiSlot-Cornerback:Kendall Fuller
Edge:Alex OkaforSafety:Tyrann Mathieu
Linebacker:Reggie RaglandSafety:Daniel Sorensen
Linebacker:Anthony Hitchens

Chiefs-Kader: Stärken, Schwächen und Beobachtungen

  • Die erste Personalie, die man ansprechen muss, ist natürlich Tyreek Hill. Gegen den Receiver stehen schwere Vorwürfe im Raum, und es ist sehr gut möglich, dass er in der kommenden Saison - und womöglich auch darüber hinaus - überhaupt nicht spielen wird. Hill ist viel mehr als nur ein Speedster, wenngleich er in dieser Kategorie der wohl gefährlichste Receiver der Liga ist. Hill war letztes Jahr häufig der Dreh- und Angelpunkt der Chiefs-Offense was Play-Designs angeht.
  • Er hatte ligaweit den dritthöchsten Anteil an den Air Yards des jeweiligen Teams (38,1 Prozent), hatte die viertmeisten Yards pro gelaufener Route (2,54/mindestens 30 Targets), die meisten Deep Receptions (20) und war nach dem Catch vor allem im Screen Game einer der explosivsten Spieler der NFL (6 Yards nach dem Catch pro Reception, Rang 13). Kansas City ging im Draft in der zweiten Runde aggressiv für Mecole Hardman hoch, ebenfalls ein Speedster. Hills Rolle in dieser Offense wird er allerdings nicht 1:1 ersetzen können.
  • Fällt Hill weg, hat das Wide-Receiver-Corps schon einige Fragezeichen. Hardman würde dann in der Theorie in die Hill-Rolle rutschen, außerhalb von Sammy Watkins aber würden dann bewährte Kräfte nahezu komplett fehlen; auch Chris Conley, der letztes Jahr mehrfach im Slot startete, ist inzwischen weg.
  • KC hatte 2018 statistisch eine Top-12-O-Line, die aber in der kommenden Saison ohne eine ihrer wichtigsten Stützen auskommen muss: Center Mitch Morse wurde in der Free Agency gehen gelassen. Morse hatte immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen, auf dem Feld aber war er ein Top-10-Center - auch letztes Jahr.
  • Die gute Nachricht: Austin Reiter vertrat Morse letztes Jahr bereits für vier Spiele in der Mitte der Line, und leistete dabei gute Arbeit. Davon abgesehen ist Mitchell Schwartz einer der besten Right Tackles der Liga und Guard Laurent Duvernay-Tardif kehrt nach seinem im Oktober erlittenen Wadenbeinbruch zurück.
  • Auch defensiv ändert sich in Kansas City einiges. Unter dem neuen Defensive Coordinator Steve Spagnuolo wurden zwei der drei besten Pass-Rusher - Justin Houston und Dee Ford - abgegeben, im Gegenzug wurden Alex Okafor, Emmanuel Ogbah und vor allem Frank Clark verpflichtet. Insbesondere Ford hatte letztes Jahr eine Ausnahmesaison, können die Chiefs ihr gutes Level im Pass-Rush halten? Chris Jones dürfte jetzt eine noch gewichtigere Rolle erhalten.
  • Klar ist: Der Pass-Rush muss funktionieren, andernfalls hat Kansas City ein ernsthaftes Problem. Wenige Teams sehen auf den Outside-Cornerback-Positionen - der Slot mit Kendall Fuller ist eine andere Geschichte - auf dem Papier derart anfällig aus. Kansas Citys Defense belegte letztes Jahr nach Football Outsiders' DVOA Rang 26 und verpasste den Super Bowl ultimativ aufgrund der Tatsache, dass die Defense nicht covern konnte. Und ob Bashaud Breeland und Charvarius Ward wirklich Up- oder nicht vielleicht sogar Downgrades gegenüber Steven Nelson und Orlando Scandrick sind, wird sich zeigen.
  • "Coverage" ist auch das Stichwort für das Linebacker-Corps. Hitchens und Ragland sind beide keine Cover-Linebacker - gut möglich, dass der jüngst via Trade von den Jets verpflichtete Darron Lee einen der beiden verdrängt. Immerhin: Tyrann Mathieu ist eine massive Verstärkung, bedenkt man, wie wenig Eric Berry über die letzten Jahre gespielt hat. Neben ihm könnte auch Rookie Juan Thornhill spielen.
  • Spannend ist das Backfield hinter Williams. Carlos Hyde ist eine sichere Option, die beiden Rookies Darwin Thompson und James Williams - sofern sie den Kader schaffen - könnten aber insbesondere im Passing Game sehr interessante Optionen werden.

Letztlich war in der Divisional-Runde Endstation, und das deutlich - die Patriots waren auf einem ganz anderen Level als die Chargers.

Es war das unrühmliche Ende einer bisweilen tollen Chargers-Saison, in der man unter anderem in Pittsburgh und bei den Chiefs gewann, die Seahawks in Seattle schlug und in den Playoffs in der Wildcard-Runde über drei Viertel die Ravens in Baltimore dominierte.

Philip Rivers wird im Laufe der kommenden Saison 38 Jahre alt, ewig ist das Fenster für L.A. also ebenfalls nicht mehr geöffnet. Die Chargers hatten einen guten Draft mit zwei Picks, die direkt einen echten Unterschied ausmachen sollten - aber reicht das?

Los Angeles Chargers Starter Projection Offense:

PositionSpielerPositionSpieler
Quarterback:Philip RiversLeft Tackle:Russell Okung
Running Back:Melvin GordonLeft Guard:Dan Feeney
Wide Receiver:Mike WilliamsCenter:Mike Pouncey
Wide Receiver:Travis BenjaminRight Guard:Michael Schofield
Slot-Receiver:Keenan AllenRight Tackle:Sam Tevi
Tight End:Hunter Henry

Los Angeles Chargers Starter Projection Defense:

PositionSpielerPositionSpieler
Defensive End:Joey BosaCornerback:Casey Hayward
Defensive Tackle:Brandon MebaneCornerback:Trevor Williams
Defensive Tackle:Jerry TillerySafety:Adrian Phillips
Defensive End:Melvin IngramSafety:Derwin James
Linebacker:Denzel PerrymanSafety:Nasir Adderley
Linebacker:Thomas Davis

Chargers-Kader: Stärken, Schwächen und Beobachtungen

  • Wenn man bei den Chiefs die Frage stellen muss, ob genug passiert ist, damit das Titelfenster weiter aufgestoßen wurde, so ist diese Frage bei den Chargers durchaus ebenfalls angebracht. Ganz besonders aufgrund der Tatsache, dass L.A. eigentlich nur eine wirklich gravierende Schwachstelle hatte - und die quasi nicht adressiert wurde.
  • Left Guard Dan Feeney ließ in der vergangenen Saison laut PFF die meisten Pressures aller Guards zu (46), Right Tackle Sam Tevi die drittmeisten Pressures aller Tackles (61). Exakt das war das große Thema bereits spät in der vergangenen Saison, unter anderem bei der Niederlage gegen die Ravens spät in der Regular Season - und natürlich bei der Klatsche in Foxboro in den Playoffs.
  • Rivers stand gegen die Pats bei 45,3 Prozent seiner Dropbacks unter Druck, beim Wildcard-Sieg in Baltimore in der Woche davor waren es sogar 48,6 Prozent; diese Dinge dürfen sich nicht wiederholen. Und doch sind Feeney und Tevi auch für nächste Saison als Starter vorgesehen, sofern Drittrunden-Pick Trey Pipkins Tevi nicht unerwartet schnell verdrängen kann.
  • Ansonsten muss offensiv der Abgang von Tyrell Williams aufgefangen werden, letztes Jahr immerhin für über 650 Yards und fünf Touchdowns verantwortlich. Mit Mike Williams als physischem Downfield-Receiver und Keenan Allen Underneath und in der Mid-Range sind die Chargers zunächst einmal gut aufgestellt - erhält Speedster Travis Benjamin wieder eine größere Rolle?
  • Mit Austin Ekeler und Melvin Gordon zurück bei 100 Prozent wird es fraglos auch wieder mehr 2-RB-Formationen geben, damit hatten die Chargers letztes Jahr ebenfalls großen Erfolg. Hunter Henry gibt L.A. zudem eine Mismatch-Waffe, die letztes Jahr deutlich gefehlt hat.
  • In der Defense könnten zwei Rookies früh starten: Jerry Tillery gibt den Chargers den Interior-Pass-Rush zwischen Bosa und Ingram, der bisher gefehlt hat. Nasir Adderley war das beste Free-Safety-Prospect im Draft, er kann die Rolle des tiefen Safetys spielen, was es Defensive Coordinator Gus Bradley erlauben sollte, wieder mehr aus seiner bevorzugten Cover-3 zu agieren.
  • Generell sind die Chargers extrem Safety-lastig - die zahlreichen Heavy-Safety-Sets im Playoff-Spiel gegen Baltimore waren in ihrem Ausmaß zwar beachtlich, grundsätzlich aber keine neue Erscheinung: Die Chargers hatten letztes Jahr drei Safetys mit über 800 Snaps, Derwin James (1.169), Jahleel Addae (1.151) und Adrian Phillips (803). Addae ist inzwischen in Houston, Rayshawn Jenkins wäre eine weitere Option für 3-Safety-Pakete.

Bereits nach der Free Agency sahen die Raiders wie eines der spannendsten Projekte für die kommende Saison aus. Der Trade für Antonio Brown, die Verpflichtungen von Trent Brown, Tyrell Williams, Vontaze Burfict und Lamarcus Joyner - die Raiders rüsten in jedem Fall auf, wie genau auch immer der Plan von Jon Gruden langfristig aussieht.

Die Raiders ziehen 2020 nach Las Vegas um, 2019 wird die 25. und letzte Saison des Teams seit der Rückkehr nach Oakland sein - sofern mit dem Stadionbau in Vegas alles glattgeht. Es könnte in puncto Stimmung also eine, gelinde gesagt, merkwürdige Spielzeit werden.

Was können die Fans in dieser Saison rein sportlich erwarten?

Oakland Raiders Starter Projection Offense:

PositionSpielerPositionSpieler
Quarterback:Derek CarrLeft Tackle:Kolton Miller
Running Back:Josh JacobsLeft Guard:Richie Incognito
Wide Receiver:Antonio BrownCenter:Rodney Hudson
Wide Receiver:Tyrell WilliamsRight Guard:Gabe Jackson
Slot-Receiver:Hunter RenfrowRight Tackle:Trent Brown
Tight End:Luke Willson

Oakland Raiders Starter Projection Defense:

PositionSpielerPositionSpieler
Defensive End:Clelin FerrellCornerback:Gareon Conley
Defensive Tackle:Maurice HurstCornerback:Daryl Worley
Defensive Tackle:Johnathan HankinsSlot-Cornerback:Nevin Lawson
Defensive End:Arden KeySafety:Johnathan Abram
Linebacker:Brandon MarshallSafety:Lamarcus Joyner
Linebacker:Vontaze Burfict

Raiders-Kader: Stärken, Schwächen und Beobachtungen

  • Der offensichtliche Part sind die Waffen, die Derek Carr umgeben. Wo zum Ende der vergangenen Saison Jordy Nelson, Marcell Ateman und Seth Roberts spielten, werden jetzt unter anderem Antonio Brown, Tyrell Williams, Hunter Renfrow und Ex-Cardinals-Speedster J.J. Nelson auflaufen. Keine Positionsgruppe in der gesamten NFL wurde seit Saisonende derart drastisch verbessert wie das Wide-Receiver-Corps der Raiders.
  • Im Backfield wird Erstrunden-Pick Josh Jacobs der klare Starter sein, mit Doug Martin als Option dahinter sowie Pass-Catcher Jalen Richard. Einzig der Abgang von Tight End Jared Cook fällt was die Offense angeht in der "Plus-Minus"-Rechnung wirklich negativ ins Gewicht.
  • Klar ist aber: Mit einer verbesserten Offensive Line und einem immens stärkeren Waffenarsenal darf es für Derek Carr keine Ausreden geben. Carrs Vertrag läuft noch bis einschließlich 2022, ist aber so strukturiert, dass die Raiders den Quarterback nächstes Jahr mit einem Dead Cap von gerade einmal fünf Millionen Dollar entlassen können. Um zu verhindern, dass Gruden mit einem jungen Rookie-Quarterback in Las Vegas einzieht, wird Carr überzeugen müssen.
  • In der Offensive Line wurde Kelechi Osemele via Trade an die Jets abgegeben, der jüngst verpflichtete Richie Incognito dürfte schnell starten. Neuzugang Trent Brown wird nicht auf der linken Seite bleiben, wo er in New England letztes Jahr glänzte; Vorjahres-Top-Pick Kolton Miller soll weiter Left Tackle spielen.
  • Zumindest Brown ist bezüglich seiner Rückkehr auf die rechte Seite, wo er vor seinem Patriots-Intermezzo bereits spielte, optimistisch, wie er jüngst dem Las Vegas Review-Journal mitteilte: "Es fühlt sich natürlich an, im Prinzip gehe ich ja einfach zu dem zurück, was ich vorher gemacht habe. Der Schritt auf die linke Seite war eine größere Umstellung, als jetzt wieder zurück zu gehen. Ich denke, dass ich mich jetzt auf beiden Seiten wohlfühle und beide spielen kann."
  • Die Defense hat derweil immer noch entschieden mehr Fragezeichen als Antworten. Rookie Clelin Ferrell ist ein guter All-Around-D-Liner und sollte auf einen Schlag der beste Edge-Spieler der Raiders sein. Inside ist Oakland mit Hurst und Hankins gut aufgestellt, Elite-Talent sucht man jedoch vergeblich.
  • Vor allem Coverage wird einmal mehr ein Thema in Oakland sein. Conley, Worley und Lawson dürften eines der anfälligsten Cornerback-Trios der Liga sein, was die taktischen Möglichkeiten signifikant einschränkt. Lamarcus Joyner ist eine deutliche Verbesserung, Erstrunden-Pick Johnathan Abram dürfte Karl Joseph eher früher als später ablösen.