In den Playoffs 2018 haben nur fünf Teams gespielt, die sich auch im Vorjahr für die Postseason qualifiziert hatten. Auch in der kommenden Saison sind Anfang Januar neue Teilnehmer im Kampf um den Super Bowl zu erwarten. SPOX sagt, wer im Vergleich zur letzten Saison am ehesten mit dabei sein wird.
Houston, Baltimore, Indianapolis, die Chargers, Dallas, Seattle, Chicago - sieben der zwölf Playoff-Teams aus der vergangenen Saison hatten im Jahr davor die Postseason verpasst, darunter einige sehr deutlich.
Im Jahr davor waren es sogar acht Playoff-"Newcomer", was einen neuen Rekord bedeutete.
Durchschnittlich knapp 6,4 Playoff-Teilnehmer gibt es in einer jeden NFL-Saison, die im Jahr davor ebenfalls schon in der Postseason mit dabei waren; rund die Hälfte der Teams also ist neu mit dabei.
Wer hat die besten Chancen, in der kommenden Saison sein Playoff-Comeback zu geben? Nach der Prognose der Kandidaten, die aus den Playoffs rausfallen könnten gibt's heute mögliche Comeback-Kandidaten im Check.
Cleveland Browns, Bilanz 2018: 7-8-1
Odell Beckham Jr., Olivier Vernon, Sheldon Richardson, Kareem Hunt - man muss kein Experte sein, um zu sehen, wo der Weg der Browns in der kommenden Saison hinführen soll: nach oben. General Manager John Dorsey zeigte sich über den Sommer extrem aggressiv und verpflichtete gleich mehrere Stars, um die fast 20 Jahre andauernde Playoff-Durststrecke zu beenden.
Und das Fundament sieht gut aus: Mit Baker Mayfield verfügen die Browns über einen Quarterback, der ohne jede Frage das Zeug zu einem Top-10-QB hat, das Waffen-Arsenal mit OBJ, Jarvis Landry, David Njoku und Co. zählt zum Besten, was die Liga zu bieten hat, ebenso die Defensive Line mit Myles Garrett, Larry Ogunjobi, Vernon und Richardson.
Die Division-Gegner erscheinen zudem durchaus verwundbar. Baltimore befindet sich im offensiven und defensiven Umbruch, die Steelers haben mit Antonio Brown ihren vielleicht besten Spieler verloren. Noch bestehen in Cleveland Fragezeichen in der Offensive Line und der Secondary, zudem muss Head Coach Freddie Kitchens beweisen, dass er die vielen Egos im Locker Room bei Laune halten kann.
Alles in allem verfügen die Browns aber über beste Karten, um zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit wieder eine erfolgreichere Ära einläuten zu können.
Green Bay Packers, Bilanz 2018: 6-9-1
Allgemein müssen die Packers mit Aaron Rodgers, nach wie vor der vielleicht beste Spieler auf der wichtigsten Position im Football, wohl jedes Jahr zum Favoritenkreis gezählt werden - selbst nach zwei enttäuschenden Jahren in Serie. 2017 verpasste Rodgers neun Spiele verletzungsbedingt, 2018 spielte er angeschlagen, zudem litt die gesamte Offense merklich unter dem dysfunktionalen Verhältnis zwischen Rodgers und Head Coach Mike McCarthy.
Bereits während der letzten Saison wurde die Reißleine gezogen, mit Matt LaFleur als neuem starken Mann soll die Offense nun zurück zu ihrer alten Stärke finden. Das Personal dafür ist definitiv da. Neben Rodgers verfügt Green Bay nach wie vor über eine der besten O-Lines der Liga, mit Davante Adams steht zudem ein echter Nummer-eins-Receiver unter Vertrag.
Entscheidend dürfte sein, dass sich aus dem Kreis der jungen Receiver Marquez Valdes-Scantling, Geronimo Allison, Equanimeous St. Brown und Jake Kumerow mindestens ein weiterer ins Rampenlicht spielen können wird. Eine Entscheidung über die weiteren Rollen wird erst im Training Camp fallen.
Defensiv geht die Franchise in ihr zweites Jahr unter dem talentierten Coordinator Mike Pettine. Mit Adrian Amos, Za'Darius Smith und Preston Smith haben die Packers ordentlich investiert, um die Unit zu einer der besten der Liga zu machen. Das Potenzial ist vorhanden, nun liegt es vor allem an den jungen Cornerbacks Jaire Alexander, Josh Jackson und Kevin King, ihr Talent vollends abzurufen.
Durch einen aktuell erwartbaren Rückschritt der Bears scheint Platz eins in der NFC North möglich. Mit den Vikings und womöglich sogar auch den Lions schläft die Konkurrenz allerdings nicht. Sofern Rodgers und LaFleur miteinander harmonieren und die Defense ihre vorhandenen PS tatsächlich auf die Straße bringen kann, könnte Green Bay allerdings sogar - mal wieder - als Favorit in der eigenen Division in die Saison zu gehen.
Atlanta Falcons, Bilanz 2018: 7-9
Keanu Neal. Ricardo Allen. Deion Jones. Devonta Freeman. Andy Levitre. Brandon Fusco. Die Liste der Spieler, die 2018 große Teile der Saison verpassten, war bei den Falcons länger als bei fast allen anderen Teams in der NFL. In der kommenden Spielzeit soll mit weniger Verletzungspech nun wieder der Angriff erfolgen. Mit einem der komplettesten Teams der NFL.
Matt Ryan wird trotz seines MVP-Titels 2017 nach wie vor unterschätzt und zählt zu den absoluten Spitzen-Quarterbacks der Liga. Das Receiving-Corps mit Julio Jones, Calvin Ridley, Mohamed Sanu und Austin Hooper muss sich vor keinem in der Liga verstecken und auch die Defense ist mit Grady Jarrett, Jones, Neal und Desmond Trufant in fast allen Mannschaftsteilen - der Edge-Rush bleibt das Sorgenkind - stark besetzt.
Die Offensive Line wird stark von der Qualität der Rookies Chris Lindstrom und Kaleb McGary abhängig sein, finden sich diese auf dem höchsten Niveau schnell zurecht, hat die Offense unter dem neuen Offensive Coordinator Dirk Koetter allerdings alle Chancen zu den besten Units in der gesamten NFL zu zählen.
Klar ist: Die Falcons werden ein mehr als schlagkräftiges Team haben müssen, die NFC South könnte 2019 die härteste aller Divisions sein. Die Saints blasen einmal mehr zum Angriff auf den Titel, die Panthers bauen auf eine verbesserte Offensive Line und einen fitten Cam Newton und sogar die Buccaneers könnten unter dem neuen Head Coach Bruce Arians für so manche Überraschung sorgen.
Qualitativ muss sich Atlanta allerdings vor keinem Team in der Liga verstecken.
Minnesota Vikings, Bilanz 2018: 8-7-1
Drei neue Playoff-Teams in der NFC? Wir sagen: Ja!
Nach ihrer herausragenden 13-3-Saison mit Case Keenum als Quarterback sollte im vergangenen Jahr mit Kirk Cousins eigentlich der volle Angriff erfolgen; mit einer Bilanz von 8-7-1 verlief die Spielzeit allerdings schwer enttäuschend. Sowohl die Offense als auch die Defense konnten die Erwartungen nicht vollends erfüllen.
Trotz alledem verpasste Minnesota die Postseason denkbar knapp. Ein, zwei kleine Schritte nach vorne könnten schon genug sein, um 2019 wieder gefährlicher zu sein.
Was gibt nun Hoffnung, dass dies tatsächlich der Fall sein wird? Anfangen muss man hier bei der Offensive Line. Eine Stärke des Teams wird die Unit zwar so schnell nicht mehr werden, mit Rookie Garrett Bradbury als neuem Center soll sie allerdings einen Schritt nach vorne machen.
Noch stärker im Fokus wird allerdings die Defense stehen. Mike Zimmer ist ein auf die defensive Seite spezialisierter Head Coach, seine Erfolgsformel beginnt in der Verteidigung. Zudem verfügen die Vikings über das Personal, um in jedem defensiven Mannschaftsteil zu überzeugen. Everson Griffen soll zurück zu alter Form finden und der Defensive Line ihre Stärke aus dem Jahr 2017 zurück geben. Mit Eric Kendricks, Anthony Barr, Anthony Harris, Harrison Smith, Xavier Rhodes und Trae Waynes verfügt das Team auch dahinter über zahlreiche starke Spieler.
Und doch wird die kommende Saison kein Spaziergang werden. Die eigene Division ist stark besetzt, mit den Falcons und den Packers warten zwei echte Prüfsteine gleich zum Saisonstart. Machen Defense und Offensive Line einen Schritt nach vorne, wird mit Cousins und Co. aber in jedem Fall wieder zu rechnen sein.
Alle Playoff-Teilnehmer der Saison 2018
AFC | NFC | ||||
Team | W | L | Team | W | L |
Division Leaders | |||||
Chiefs | 12 | 4 | Saints | 13 | 3 |
Patriots | 11 | 5 | Rams | 13 | 3 |
Texans | 11 | 5 | Bears | 12 | 4 |
Ravens | 10 | 6 | Cowboys | 10 | 6 |
Wild Cards | |||||
Chargers | 12 | 4 | Seahawks | 10 | 6 |
Colts | 10 | 6 | Eagles | 9 | 7 |