"Das ist mit Sicherheit nicht die Art und Weise, wie ich es mir vorgestellt hatte", eröffnete Andrew Luck die denkwürdigste Pressekonferenz der jüngeren NFL-Geschichte, "aber ich trete zurück. Das ist keine leichte Entscheidung; vielmehr ist es die schwierigste Entscheidung meines Lebens. Aber es ist die richtige Entscheidung für mich."
Als zentralen Punkt führte Luck seine nicht endenden Verletzungsprobleme auf: "Über die letzten vier Jahre war ich in diesem Kreislauf aus Schmerzen, Reha, Verletzung, Schmerzen, Reha - und das kannte kein Ende. Ich hatte das Gefühl, als würde ich darin feststecken. Der einzige Ausweg, den ich sehe, lautet, nicht mehr Football zu spielen. Es hat mir die Freude am Spiel genommen."
Luck tritt zurück: "Der einzige Weg für mich lautet, auszusteigen"
Er habe in diesem Prozess festgesteckt, "und ich konnte nicht das Leben leben, das ich leben wollte. Nach 2016, als ich unter Schmerzen gespielt hatte und nicht regelmäßig trainieren konnte, habe ich mir selbst geschworen, dass ich diesen Weg nicht nochmal beschreiten würde. Jetzt finde ich mich in einer ähnlichen Situation wieder, und der einzige Weg für mich lautet, auszusteigen und diesen Kreislauf zu verlassen."
Die Knöchelverletzung, die ihm jetzt seit Monaten zu schaffen machte, wollte er dabei allerdings nicht als "Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte" bezeichnen: "Ich weiß nicht, ob es so etwas gab. Für mich war es eher der ausbleibende Prozess."
Colts-Fans buhen Luck aus
Weiter betonte Luck, dass es sein eigentlicher Plan war, seine Mitspieler nach der Preseason-Partie am Samstagabend zu informieren. Und am Sonntagnachmittag eine Pressekonferenz abzuhalten.
Doch mehrere NFL-Insider bekamen im Vorfeld des Spiels gegen die Chicago Bears Wind von Lucks Entscheidung; als Luck das Spielfeld in Indianapolis verließ, wurde er von den eigenen Fans ausgebuht.
"Das hat wehgetan", gab Luck anschließend zu, richtete den Blick aber auch schon auf seinen Nachfolger: "Jacoby Brissett ist ein toller Typ, er ist intelligent und hat einen scharfen Verstand. Ich kann es nicht abwarten, ihn zu unterstützen und zu sehen, wie er dieses Team anführt."
Colts-Geschäftsführer Chris Ballard erklärte anschließend, dass Luck am vergangenen Montag die Gespräche mit dem Team aufgenommen habe, um über seinen Rücktritt zu sprechen. Weiter betonte Ballard: "An die Leute, die heute Abend gebuht haben: Ich verstehe, dass das ein emotionaler Abend ist. Dieser junge Mann hat viel für diese Stadt getan. Es ist niemand gestorben."
Finanziell betrachtet könnte das Team jetzt einen Anteil des Unterschriftsbonus zurückfordern - Luck müsste den Colts dann 12,8 Millionen Dollar zahlen.