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NFL: Backup-Quarterbacks im Fokus - Freie Fahrt für den Jones-Hypetrain

Daniel Jones legte ein herausragendes Startdebüt für die New York Giants hin.
© getty

Verletzungen und Formschwankungen führten bereits früh in der NFL-Saison 2019 zu Einsätzen von Backup-Quarterbacks. Während Daniel Jones und Gardner Minshew II die New York Giants und Jacksonville Jaguars etwa elektrisieren, präsentierte sich Josh Rosen eher wacklig. SPOX beleuchtet die Lage der Backups und blickt auf ihre Spiele in Woche 4.

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Schon früh in der Saison 2019 dürfen bei so manchen Teams die Backup-Quarterbacks ran. Während die meisten von ihnen verletzte Top-Stars ersetzen müssen, beginnt andernorts eine neue Zeitrechnung. Überzeugt haben nahezu alle, doch bei wem geht es auch so weiter? Und wer fängt vielleicht Feuer in Woche 4?

Josh Rosen, Miami Dolphins (vs. Los Angeles Chargers)

Nachdem Ryan Fitzpatrick in den ersten zwei Wochen ran durfte, wurde er gegen die Dallas Cowboys durch Josh Rosen ersetzt. Die Marschroute war klar: Es kann nur besser werden. Doch was Rosen, der in beiden vorherigen Spielen spät auch ran durfte, aber nie wirklich überzeugte, insgesamt zeigte, war wenig verheißungsvoll. Allerdings: Das Gastspiel in Dallas war für Rosen das beste der Saison - unter anderem warf er erstmals keine Interception und hatte sein höchstes Total QBR (52,7).

Nun geht es gegen die Chargers und somit gegen ein Team, das sich defensiv noch nicht gefunden hat. Laut Football Outsiders stellt die Truppe von Anthony Lynn (1-2) die drittschlechteste Defense der Liga (24,1 Prozent DVOA). Nun sollte man nicht unbedingt zu viel von den Dolphins als Ganzes erwarten, aber Rosen hat zumindest die Chance, sich ein wenig freizuschwimmen. Dass er gegen Dallas die großen Fehler vermieden hat, macht Hoffnung. Ebenso die Tatsache, dass sich L.A. in den ersten Spielen stets schwertat, auch offensiv in Fahrt zu kommen. Rosen könnte positiv überraschen.

Daniel Jones, New York Giants (vs. Washington Redskins)

Die Story der Vorwoche war unzweifelhaft das Startdebüt von Daniel Jones, dem Starter der Zukunft und nun auch der Gegenwart für die Giants. Jones zeigte nicht nur ein großartiges Spiel (23/36, 326 YDS. 2 TD, 87,9 QBR, 2 RUSH TD), er führte die G-Men auch gleich noch zu einem dramatischen Comeback-Sieg in Tampa Bay.

Einen besseren Start hätte sich Jones gar nicht wünschen können. Und das gilt auch für seinen zweiten Gegner, die Redskins. Sie sind angeschlagen, haben noch kein Spiel gewonnen und ihr Quarterback, Case Keenum, steht mit einer Fußverletzung seinerseits auf der Kippe. Es ist ein Rivalry Game und nebenbei Jones' erstes Heimspiel in der NFL als Starter, die Meadowlands werden beben. Jones hat die Chance, direkt noch einen draufzusetzen. Freie Fahrt für den Hypetrain.

Kyle Allen, Carolina Panthers (@ Houston Texans)

Gab es in Woche 3 eine größere Überraschung als Kyle Allen? Der Ausfall von Cam Newton war so etwas wie ein frischer Wind für die Panthers nach zwei Pleiten und zwei eher uninspirierten - und durch die Knöchelverletzung verständlichen - Vorstellungen von Newton. Allen kam rein und hauchte der Offense in Arizona neues Leben ein, warf zudem für 4 Touchdowns beim 38:20-Auswärtssieg.

Nun allerdings geht es nach Houston, wo sich Allen wohl erstmals in seiner noch jungen NFL-Karriere einer kompetitiven Situation gegenübersehen wird. Beim ersten Start ging es in Woche 17 2018 gegen die New Orleans Saints, die längst alle Ziele erreicht hatten, in der Vorwoche dann waren es die Cardinals, die gerade defensiv keine allzu große Herausforderung darstellten. Nun warten J.J. Watt und Co. auf die eher fragwürdige Offensive Line der Panthers. Allen kam aus dem Nichts und brillierte, aber jetzt könnte es ungemütlich werden.

Gardner Minshew II, Jacksonville Jaguars (@ Denver Broncos)

Schon jetzt die Persönlichkeit des ersten Saisonviertels. Gardner Minshew II ersetzte Starter Nick Foles (Schlüsselbeinbruch) bereits in Woche 1 und zeigte seither ansehnliche Leistungen, seine beste sogar gegen die Chiefs in Woche 1 (83,8 QBR). Nach einer dennoch klaren Pleite gegen KC und einer knappen Niederlage in Houston (12:13) gelang schließlich am vergangenen Donnerstag der erste Sieg über den Division-Kontrahenten Tennessee Titans (20:7). Minshew spielte ein sauberes Spiel und minimierte seine Fehler.

In Woche 4 nun steht ein Trip nach Denver an. Ob die Minshew-Saga auch gegen die gute Broncos-Pass-Defense ein weiteres Kapitel erhält?

Teddy Bridgewater, New Orleans Saints (vs. Dallas Cowboys)

Der Ausfall von Drew Brees war ein Schock - offenbar aber vor allem für das Umfeld und die Öffentlichkeit. Die Mannschaft wiederum präsentierte sich abgeklärt in Seattle und kreierte Touchdowns in Special Teams und Defense, ehe dann auch die Offense um Bridgewater klickte.

Bridgewater ist ein erfahrener NFL-Quarterback, der vor seiner Knieverletzung bereits bewiesen hat, dass er in die Liga gehört. In Seattle zeigte er dann, dass weiterhin auf ihn Verlass ist. Er ist keineswegs mit Brees zu vergleichen, doch mit seiner sachlichen, risikoarmen Art kann er mithilfe des Running Games und einer aggressiven Defense die Saints über Wasser halten. Allerdings sind die Cowboys ein Gegner, der vielleicht zur Unzeit kommt, denn in deren aktueller Form ist ein Shootout nicht abwegig - und in einem solchen wird man Brees vielleicht doch schmerzlich vermissen.

Mason Rudolph, Pittsburgh Steelers (vs. Cincinnati Bengals)

Nach einer durchschnittlichen Vorstellung von Rudolph nach seiner Einwechslung gegen die Seahawks in Woche 2, als Ben Roethlisberger sich verletzte, machte Rudolph in seinem Startdebüt in San Francisco (20:24) leistungstechnisch einen Schritt zurück. Er brachte nur etwas mehr als die Hälfte seiner Pässe an und zeigte eine schwache Leistung (18,7 QBR).

Nun allerdings kommen die Cincinnati Bengals, die bis auf ihre achtbare Vorstellung in Woche 1 bei der Niederlage in Seattle noch nicht wahnsinnig viel Positives gezeigt haben. Eine bessere Gelegenheit als diese wird Rudolph nicht vorfinden, um sich freizuschwimmen. Doch er steht auch unter Druck, denn ein 0-4-Start wäre wohl schon das endgültige Aus für diese Saison.

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