Nach zwei erfolglosen Serien drehten die Patriots auf und griffen direkt mal in die Trickkiste. Tom Brady warf einen Lateral nach rechts zu Edelman, der dann den Ball ganz nach links quer über den Platz zu James White warf. Dieser machte daraus einen 32-Yard-Catch-and-Run bis an die 20-Yard-Linie. Anschließend fand Brady Josh Gordon in der Endzone für den ersten Touchdown.
Bis zur Halbzeitpause legten die Hausherren dann noch drei weitere lange Drives hin. Zwei mündeten in Field Goals, einer in einen 25-Yard-Touchdown-Pass auf Phillip Dorsett. Pausenstand: 20:0.
Pittsburgh kam erst nach der Pause einigermaßen in Schwung und schaffte es bis tief in die Red Zone an die 1-Yard-Linie. Dort allerdings entschied sich Steelers-Head-Coach Mike Tomlin überraschend dazu, ein Field Goal zu treten, anstatt auf Touchdown zu gehen. Chris Boswell traf zwar aus 19 Yards, der Abstand betrug jedoch weiterhin drei Scores.
Die Antwort der Patriots: Ein 58-Yard-Touchdown-Pass von Brady auf Dorsett zum 27:3 Mitte des dritten Viertels. Stephen Gostkowski erhöhte später im Viertel noch auf 30:3 durch ein 35-Yard-Field-Goal. Zuvor kassierte Brady seinen ersten Sack im Spiel.
Anschließend legten die Patriots noch einen längeren Drive hin, der zu einem weiteren Field Goal führte. Ben Roethlisberger versuchte dann noch einen Deep Ball in die Endzone, überwarf jedoch alle und fand nur Safety Devin McCourty, dessen Interception im Schlussviertel den einzigen Turnover der Partie markierte.
New England Patriots (1-0) - Pittsburgh Steelers (0-1)
Ergebnis: 33:3 (7:0, 13:0, 10:3, 6:0) BOXSCORE
Patriots vs. Steelers - die wichtigsten Statistiken
- Meilenstein für Julian Edelman. Der amtierende Super Bowl MVP hat seinen 500. Pass in der NFL gefangen. Er ist damit der fünfte Patriots-Spieler, der diesen Meilenstein erreicht hat. Seine Vorgänger: Stanley Morgan, Wes Welker, Troy Brown und Rob Gronkowski.
- Brady (24/36, 341 YDS, 3 TD) ist der erste Quarterback im Alter von 42 Jahren und älter, der für mehr als 300 Yards in einem Spiel geworfen hat. Er überholt damit Vinny Testaverde, der in dem Alter mal 258 Yards fabrizierte. Zudem ist Brady der zweite QB in dieser Altersklasse mit mindestens 3 Touchdowns. Der andere: George Blanda 1970.
- Die Patriots haben noch nie ein Spiel verloren, in dem sie zur Pause mit mindestens 20 Punkten führten. Mit diesem Sieg sind sie nun 62-0 in solchen Fällen.
- Es war Ben Roethlisbergers erstes Spiel ohne Touchdown-Pass seit Oktober 2017 gegen die Jaguars. Damit endet die aktuell längste Touchdown-Serie der NFL nach 26 Spielen.
Der Star des Spiels: Tom Brady (Patriots)
Nein, auch mit 42 Jahren ist der Superstar-Quarterback kein Stück schwächer geworden. Mit Leichtigkeit entschlüsselte er die Defense des Gegners, brachte seine Pässe je nach Situation mit Touch oder Power an den Mann und sah jeden Coverage-Fehler der Steelers mühelos. Er machte mal wieder den Unterschied mit einer soueränen Vorstellung.
Der Flop des Spiels: Ben Roethlisberger (Steelers)
"Big Ben" (27/47, 277 YDS, INT) war freilich nicht allein für die insgesamt schwache Vorstellung der Steelers verantwortlich. Aber er ließ ein paar Möglichkeiten in der ersten Hälfte liegen. Wenn sich einer seiner Sekundär-Targets wie etwa James Washington in Laufduellen mit Jason McCourty und anderen mal durchgesetzt hatte, überwarf er denjenigen über mehrere Yards. Zudem waren auch seine Pässe über mittlere Distanzen nicht immer präzise genug. Zu allem Überfluss hatten seine Receiver aber auch zu viele Drops in wichtigen Situationen. Ebenfalls schwach: Mike Tomlin, der bei vierten Versuchen nahe der Mittellinie kurz vor der Pause sowie nach der Pause an der Goal Line mehr Risiko hätte gehen müssen, anstatt zu punten beziehungsweise zu kicken.
Analyse Patriots vs. Steelers: Die Taktiktafel
- Der Touchdown-Pass von Brady auf Gordon im ersten Viertel war weniger ein Resultat guten Designs und mehr ein Fehler in der Coverage der Steelers. Cornerback Steven Nelson war im Slot scheinbar Gordon zugeordnet; tatsächlich aber blitzte er. Die dadurch entstehende Lücke schloss jedoch niemand, sodass Gordon plötzlich komplett offen über die Mitte war. Brady sah es und feuerte einen Strike.
- JuJu Smith-Schuster war kein großer Faktor im Passspiel der Gäste. Grund dafür war, dass er in der Mehrzahl der Snaps direkt von Cornerback Stephon Gilmore bewacht wurde. Der spielte meist Press Coverage und ließ der neuen Nummer 1 der Steelers kaum Luft zum Atmen. Ausnahme: In der Red Zone setzte New England auf Double Coverage gegen Smith-Schuster.
- Die Steelers spielten viel Cover-2, also mit zwei tiefen Safetys, was die Patriots dazu herausforderte, auf den Lauf zu setzen. Allerdings nahmen die Patriots diese Einladung nicht immer an. Vielmehr setzten sie viel auf Play Action, was zu einigen langen Raumgewinnen und Touchdowns führte. Wie üblich richtete vor allem Julian Edelman in diesen Fällen mit Crossing Routes über die Mitte Schaden an.