NFL Week 1 Roundup
Cleveland Browns - Tennessee Titans 13:43 (6:3, 0:9, 7:10, 0:21) BOXSCORE
Baker Mayfield (25/38, 285 YDS, TD, 3 INT). Odell Beckham Jr. (7 REC, 71 YDS). Myles Garrett. Sheldon Richardson. Kaum ein Team wurde vor dem Saisonstart so sehr gehypt wie die "neuen" Cleveland Browns. Nach dem ersten Spiel muss festgestellt werden: Das kam wohl zu früh. Besonders Mayfield, der im letzten Viertel drei Interceptions warf, erwischte einen schlechten Tag.
Dabei startete Cleveland ganz nach Plan ins Spiel: Dontrell Hilliard (1 CAR, 4 YDS, TD) schloss einen beeindrucken Neun-Play-Drive, inklusive eines 35-Yard-Passes von Mayfield auf Rashard Higgins (2 REC, 46 YDS), mit einem kurzen Touchdown-Run ab - doch schon der verschossene Extrapunkt von Rookie Austin Seibert (1/2 XP) dämpfte die Stimmung ein wenig.
Die Offensive Line, bereits vor dem Spiel als die mögliche Schwäche der Browns-Offense identifiziert, wackelte das gesamte Spiel über. Mayfield musste fünf Sacks schlucken, darunter auch einen Safety. Damit haben die Browns seit 14 Jahren nicht mehr ihren Saisonauftakt gewinnen können. Natürlich: NFL-Rekord.
Die Titans , die sich über ein starkes Debüt von Rookie AJ Brown (3 REC, 100 YDS) freuen durften, zeigten derweil eine beeindruckende Leistung. Marcus Mariota (14/24, 248 YDS, 3 TD), bereits vor dem Start der Saison als Starting Quarterback angezählt, überzeugte mit drei Touchdown-Pässen und mehr als 10 Yards pro Pass-Versuch. Ebenfalls stark: Derrick Henry (19 CAR, 84 YDS, 1 TD, 1 REC, 75 YDS, TD) und Delanie Walker (5 REC, 55 YDS, 2 TD).
Defensiv feierte Cameron Wake mit 2,5 Sacks und einem Safety ein perfektes Debüt für seine neue Franchise. Mit 5 Sacks, 5 Tackles for Loss und 3 Interceptions untermauerten die Titans ihr beeindruckens Defense-Talent. Der Pick Six von Malcolm Butler setzte drei Minuten vor Schluss auch noch die Kirsche auf die Torte!
Miami Dolphins - Baltimore Ravens 10:59 (0:21, 10:21, 0:10, 0:7) BOXSCORE
Tannehill weg, Tunsil weg, Stills weg, Wake weg - niemand hatte erwartet, dass Miami gegen die Ravens eine besonders beeindruckende Leistung zeigen würde. Dass es so brutal werden würde, hatte allerdings auch kaum jemand kommen sehen. Lamar Jackson (17/20, 324 YDS, 5 TD, 3 CAR, 6 YDS) und die Ravens-Offense führten die Secondary der Dolphins nach allen Regeln der Kunst vor, 59 Punkte bedeuteten einen neuen Franchise-Rekord. Auch Marquise Brown (4 REC, 147 YDS, 2 TD) feierte einen Einstand für die Geschichtsbücher.
Jackson brachte seine ersten neun Pässe für 204 Yards und 4 Touchdowns an den Mann, zwischenzeitlich führten die Gäste aus Baltimore, die bei einer 33-Punkte-Führung noch einen Fake-Punt spielten, mit 42:3! Brown kam mit seinen ersten beiden Catches noch in der ersten Hälfte auf 130 Yards und 2 Touchdowns. Auch Mark Ingram (14 CAR, 107 YDS, 2 TD) konnte sich über einen äußerst erfolgreichen Tag freuen. Mit einer Interception beim ersten Drive der Dolphins machte Earl Thomas das Trio der beeindruckenden Debüts auf Seiten der Ravens perfekt.
Ryan Fitzpatrick (14/29, 185 YDS, TD, INT) stand in der Pocket der Dolphins derweil dauerhaft unter Druck, Fitz kassierte bei 7 seiner ersten 15 Pässe einen QB-Hit. Mit einem Touchdown-Pass auf UDFA Preston Williams (3 REC, 24 YDS, TD) konnte er seine erste Hälfte zumindest positiv abschließen, zu Beginn der zweiten Halbzeit wurde der Veteran dann aber für Josh Rosen (1/3, 5 YDS, INT) aus dem Spiel genommen.
Rosen erging es allerdings nicht besser und brachte nur einen von drei Pässe an den Mann, Marlon Humphrey fing zudem einen Pass des ehemaligen Cardinal-Quarterbacks an der Seitenlinie ab. Auf Seiten der Ravens übernahm in Halbzeit zwei ebenfalls der Backup-Quarterback. Robert Griffin III (6/6, 55 YDS, TD) beendete das Spiel mit sechs von sechs Pässen für 55 Yards und 1 Touchdown.
Minnesota Vikings - Atlanta Falcons 28:12 (14:0, 7:0, 7:0, 0:12) BOXSCORE
Für viele Beobachter stellte das NFC-Duell zwischen den Vikings und den Falcons das spannendste Matchup des Sonntagabends dar - doch bereits wenige Minuten nach dem Kickoff schien offensichtlich, dass es nicht das Spiel von Matt Ryan (33/46, 303 YDS, 2 TD, 2 INT) und Co. werden würde. Nach einem Three and out wurde der Punt von Matt Bosher geblockt. Von diesem Moment an spielten für drei Viertel praktisch nur noch die Gastgeber.
Falcons-Fans bot sich offensiv ein erschreckendes Bild. Ryan zeigte eine schwache Vorstellung und warf in der ersten Halbzeit bereits zwei Interceptions (beide gegen Anthony Harris), besonders der zweite Wurf kann nicht anders als "schrecklich" beschrieben werden.
Ein Fumble von Devonta Freeman (8 CAR, 19 YDS, 3 REC, 12 YDS, FUM) zerstörte einen weiteren Falcons-Drive in Halbzeit eins. Erst ein schöner Lob-Pass bei 4&5 im letzten Viertel auf Calvin Ridley (4 REC, 64 YDS, TD) brachte die Falcons erstmals auf das Scoreboard. Julio Jones (6 REC, 31 YDS, TD) stellte mit seinem Touchdown-Catch eine Minute vor dem Ende den Endstand her.
Die vielen Fehler der Falcons ermöglichten Minnesota mehrere kurze Drives, Kirk Cousins (8/10, 98 YDS, TD) musste nicht mehr als das Nötigste tun und beendete das Spiel mit gerade mal 98 Passing Yards. Im dritten Viertel brachte der beeindruckende Dalvin Cook (21 CAR, 111 YDS, 2 TD, 2 REC, 9 YDS) Minnesota mit 28:0 in Front, daraufhin ließ Head Coach Mike Zimmer fast nur noch laufen.
New York Jets - Buffalo Bills 16:17 (6:0, 0:0, 10:3, 0:14) BOXSCORE
Was für ein Comeback! Nach einem schrecklichen Start in die Partie fanden die Bills um Quarterback Josh Allen (24/37, 254 YDS, 1 TD, 2 INT, 10 CAR, 38 YDS, TD, 2 FUM) spät im Spiel doch noch ihren Rhythmus und sorgten mit zwei Touchdowns im letzten Viertel für eine kleine Überraschung. Herausragend dabei: Neuzugang John Brown (7 REC, 123 YDS, TD), der auf 7 Catches, 123 Yards und den spielentscheidenden Touchdown drei Minuten vor dem Ende kam.
Dabei startete Buffalo miserabel. In der ersten Halbzeit verlor Allen zwei Fumbles und warf zwei Interceptions. Interception Nummer eins - allerdings nur zum Teil Allens Fehler - wurde sogar von CJ Mosley zum Pick Six zurückgetragen. Erst nach einer Verletzung von Mosley fand Buffalo besser ins Spiel. Rookie Devin Singletary (4 CAR, 70 YDS) bekam nur vier Carries (Frank Gore elf), kam dabei allerdings auf 70 Yards.
Mosley feierte für Gang Green einen herausragenden Einstand. Der neue Middle Linebacker war praktisch allgegenwärtig, scorte mit einem Pick Six und sicherte auch einen von Allens Fumbles. Nachdem er in Halbzeit zwei verletzt runter musste, ließ die Leistung der Defense, die durch Brian Poole auch durch einen Safety scorte, merklich nach.
Die Offense der Jets, mit Adam Gase, Sam Darnold (28/41, 175 YDS, TD) und Le'Veon Bell (17 CAR, 60 YDS, 6 REC, 32 YDS, TD) mit Spannung erwartet, enttäuschte derweil über weite Strecken. Darnold musste zu viele Sacks schlucken und war fast ausschließlich im Kurzpassspiel gefährlich. Bell feierte mit einem Touchdown und einer Two-Point-Conversion dennoch kein schlechtes Debüt.
Ein schreckliches Debüt für die Jets erlebte derweil Kicker Kaare Vedvik (0/1 FG, 0/1 XP). Der ehemalige Raven und Viking verschoss einen Extrapunkt und ein 45-Yard-Field-Goal. Die Special-Teams-Fehler der Jets machten letztendlich den Unterschied aus.
Philadelphia Eagles - Washington Redskins 32:27 (0:10, 7:10, 14:0, 11:7) BOXSCORE
Es dauerte fast zwei Viertel bis die Eagles, für viele eine der personell stärksten Offenses der NFL, ins Spiel fanden. Carson Wentz (28/39, 313 YDS, 3 TD) und Co. starteten mit gehörig Sand im Getriebe, mit seinen ersten 12 Pässen verbuchte der 25-Jährige gerade mal 45 Passing Yards - und 0 Punkte. Vier der ersten fünf Eagles-Drives endeten in Punts oder Turnover on Downs.
Angeführt von einem überragenden DeSean Jackson (8 REC, 154 YDS, 2 TD) liefen die Eagles später allerdings heiß. Jacksons fing zwei 50-Yard-Touchdowns, in der Geschichte der NFL hat nun nur noch der legendäre Jerry Rice mehr Catches für 50 oder mehr Yards verzeichnen können. Im Backfield bekam Rookie Miles Sanders zusammen mit Darren Sproles die meisten Touches (12), mit 11 Runs für 25 Yards sowie einem Catch für 2 Yards offenbarte er jedoch noch Luft nach oben.
Auf Seiten der Redskins feierte Terry McLaurin (5 REC, 125 YDS, TD) ein beeindruckendes NFL-Debüt. Der Rookie-Receiver brachte Washington mit einem 69-Yard-Catch nicht nur zwischenzeitlich mit 17:0 in Führung, Case Keenum (30/45, 380 YDS, TD), der ansonsten allerdings einen starken Auftritt zeigte, verpasste den Youngster in der zweiten Halbzeit offen downfield und ließ so einen weiteren Touchdown liegen.
Einen besonderen Moment auf Seiten der Redskins, bei denen Adrian Peterson nicht im Kader stand, erlebte derweil Vernon Davis (4 REC, 59 YDS, TD). Der Tight End, der Jordan Reed bei den Startern ersetzte, brachte Washington mit einem starken Run after Catch in Führung und brach anschließend in Tränen aus. Davis, der von seinen Großeltern aufgezogen wurde, betrauerte den Tod seines Großvaters, der am Samstag verstarb.