Die NFL geht in ihre 100. Saison und Week 1 liefert ordentlich Highlights! Der Startfluch der Browns hält auch mit OBJ an, während die Ravens gegen die Dolphins mehrere Franchise-Rekorde brechen. Die Bills feiern ein Mega-Comeback, Atlanta enttäuscht. Und: Kansas City und Patrick Mahomes sind nach wie vor "on fire". Die Seahawks schaffen ein spätes Comeback gegen Cincinnati, während die Cowboys ihre Siegesserie gegen die Giants ausbauen. Kyler Murray bleibt nach tollem Comeback ein Happy End verwehrt.
NFL Week 1 Roundup
Cleveland Browns - Tennessee Titans 13:43 (6:3, 0:9, 7:10, 0:21) BOXSCORE
Baker Mayfield (25/38, 285 YDS, TD, 3 INT). Odell Beckham Jr. (7 REC, 71 YDS). Myles Garrett. Sheldon Richardson. Kaum ein Team wurde vor dem Saisonstart so sehr gehypt wie die "neuen" Cleveland Browns. Nach dem ersten Spiel muss festgestellt werden: Das kam wohl zu früh. Besonders Mayfield, der im letzten Viertel drei Interceptions warf, erwischte einen schlechten Tag.
Dabei startete Cleveland ganz nach Plan ins Spiel: Dontrell Hilliard (1 CAR, 4 YDS, TD) schloss einen beeindrucken Neun-Play-Drive, inklusive eines 35-Yard-Passes von Mayfield auf Rashard Higgins (2 REC, 46 YDS), mit einem kurzen Touchdown-Run ab - doch schon der verschossene Extrapunkt von Rookie Austin Seibert (1/2 XP) dämpfte die Stimmung ein wenig.
Die Offensive Line, bereits vor dem Spiel als die mögliche Schwäche der Browns-Offense identifiziert, wackelte das gesamte Spiel über. Mayfield musste fünf Sacks schlucken, darunter auch einen Safety. Damit haben die Browns seit 14 Jahren nicht mehr ihren Saisonauftakt gewinnen können. Natürlich: NFL-Rekord.
Die Titans , die sich über ein starkes Debüt von Rookie AJ Brown (3 REC, 100 YDS) freuen durften, zeigten derweil eine beeindruckende Leistung. Marcus Mariota (14/24, 248 YDS, 3 TD), bereits vor dem Start der Saison als Starting Quarterback angezählt, überzeugte mit drei Touchdown-Pässen und mehr als 10 Yards pro Pass-Versuch. Ebenfalls stark: Derrick Henry (19 CAR, 84 YDS, 1 TD, 1 REC, 75 YDS, TD) und Delanie Walker (5 REC, 55 YDS, 2 TD).
Defensiv feierte Cameron Wake mit 2,5 Sacks und einem Safety ein perfektes Debüt für seine neue Franchise. Mit 5 Sacks, 5 Tackles for Loss und 3 Interceptions untermauerten die Titans ihr beeindruckens Defense-Talent. Der Pick Six von Malcolm Butler setzte drei Minuten vor Schluss auch noch die Kirsche auf die Torte!
Miami Dolphins - Baltimore Ravens 10:59 (0:21, 10:21, 0:10, 0:7) BOXSCORE
Tannehill weg, Tunsil weg, Stills weg, Wake weg - niemand hatte erwartet, dass Miami gegen die Ravens eine besonders beeindruckende Leistung zeigen würde. Dass es so brutal werden würde, hatte allerdings auch kaum jemand kommen sehen. Lamar Jackson (17/20, 324 YDS, 5 TD, 3 CAR, 6 YDS) und die Ravens-Offense führten die Secondary der Dolphins nach allen Regeln der Kunst vor, 59 Punkte bedeuteten einen neuen Franchise-Rekord. Auch Marquise Brown (4 REC, 147 YDS, 2 TD) feierte einen Einstand für die Geschichtsbücher.
Jackson brachte seine ersten neun Pässe für 204 Yards und 4 Touchdowns an den Mann, zwischenzeitlich führten die Gäste aus Baltimore, die bei einer 33-Punkte-Führung noch einen Fake-Punt spielten, mit 42:3! Brown kam mit seinen ersten beiden Catches noch in der ersten Hälfte auf 130 Yards und 2 Touchdowns. Auch Mark Ingram (14 CAR, 107 YDS, 2 TD) konnte sich über einen äußerst erfolgreichen Tag freuen. Mit einer Interception beim ersten Drive der Dolphins machte Earl Thomas das Trio der beeindruckenden Debüts auf Seiten der Ravens perfekt.
Ryan Fitzpatrick (14/29, 185 YDS, TD, INT) stand in der Pocket der Dolphins derweil dauerhaft unter Druck, Fitz kassierte bei 7 seiner ersten 15 Pässe einen QB-Hit. Mit einem Touchdown-Pass auf UDFA Preston Williams (3 REC, 24 YDS, TD) konnte er seine erste Hälfte zumindest positiv abschließen, zu Beginn der zweiten Halbzeit wurde der Veteran dann aber für Josh Rosen (1/3, 5 YDS, INT) aus dem Spiel genommen.
Rosen erging es allerdings nicht besser und brachte nur einen von drei Pässe an den Mann, Marlon Humphrey fing zudem einen Pass des ehemaligen Cardinal-Quarterbacks an der Seitenlinie ab. Auf Seiten der Ravens übernahm in Halbzeit zwei ebenfalls der Backup-Quarterback. Robert Griffin III (6/6, 55 YDS, TD) beendete das Spiel mit sechs von sechs Pässen für 55 Yards und 1 Touchdown.
Minnesota Vikings - Atlanta Falcons 28:12 (14:0, 7:0, 7:0, 0:12) BOXSCORE
Für viele Beobachter stellte das NFC-Duell zwischen den Vikings und den Falcons das spannendste Matchup des Sonntagabends dar - doch bereits wenige Minuten nach dem Kickoff schien offensichtlich, dass es nicht das Spiel von Matt Ryan (33/46, 303 YDS, 2 TD, 2 INT) und Co. werden würde. Nach einem Three and out wurde der Punt von Matt Bosher geblockt. Von diesem Moment an spielten für drei Viertel praktisch nur noch die Gastgeber.
Falcons-Fans bot sich offensiv ein erschreckendes Bild. Ryan zeigte eine schwache Vorstellung und warf in der ersten Halbzeit bereits zwei Interceptions (beide gegen Anthony Harris), besonders der zweite Wurf kann nicht anders als "schrecklich" beschrieben werden.
Ein Fumble von Devonta Freeman (8 CAR, 19 YDS, 3 REC, 12 YDS, FUM) zerstörte einen weiteren Falcons-Drive in Halbzeit eins. Erst ein schöner Lob-Pass bei 4&5 im letzten Viertel auf Calvin Ridley (4 REC, 64 YDS, TD) brachte die Falcons erstmals auf das Scoreboard. Julio Jones (6 REC, 31 YDS, TD) stellte mit seinem Touchdown-Catch eine Minute vor dem Ende den Endstand her.
Die vielen Fehler der Falcons ermöglichten Minnesota mehrere kurze Drives, Kirk Cousins (8/10, 98 YDS, TD) musste nicht mehr als das Nötigste tun und beendete das Spiel mit gerade mal 98 Passing Yards. Im dritten Viertel brachte der beeindruckende Dalvin Cook (21 CAR, 111 YDS, 2 TD, 2 REC, 9 YDS) Minnesota mit 28:0 in Front, daraufhin ließ Head Coach Mike Zimmer fast nur noch laufen.
New York Jets - Buffalo Bills 16:17 (6:0, 0:0, 10:3, 0:14) BOXSCORE
Was für ein Comeback! Nach einem schrecklichen Start in die Partie fanden die Bills um Quarterback Josh Allen (24/37, 254 YDS, 1 TD, 2 INT, 10 CAR, 38 YDS, TD, 2 FUM) spät im Spiel doch noch ihren Rhythmus und sorgten mit zwei Touchdowns im letzten Viertel für eine kleine Überraschung. Herausragend dabei: Neuzugang John Brown (7 REC, 123 YDS, TD), der auf 7 Catches, 123 Yards und den spielentscheidenden Touchdown drei Minuten vor dem Ende kam.
Dabei startete Buffalo miserabel. In der ersten Halbzeit verlor Allen zwei Fumbles und warf zwei Interceptions. Interception Nummer eins - allerdings nur zum Teil Allens Fehler - wurde sogar von CJ Mosley zum Pick Six zurückgetragen. Erst nach einer Verletzung von Mosley fand Buffalo besser ins Spiel. Rookie Devin Singletary (4 CAR, 70 YDS) bekam nur vier Carries (Frank Gore elf), kam dabei allerdings auf 70 Yards.
Mosley feierte für Gang Green einen herausragenden Einstand. Der neue Middle Linebacker war praktisch allgegenwärtig, scorte mit einem Pick Six und sicherte auch einen von Allens Fumbles. Nachdem er in Halbzeit zwei verletzt runter musste, ließ die Leistung der Defense, die durch Brian Poole auch durch einen Safety scorte, merklich nach.
Die Offense der Jets, mit Adam Gase, Sam Darnold (28/41, 175 YDS, TD) und Le'Veon Bell (17 CAR, 60 YDS, 6 REC, 32 YDS, TD) mit Spannung erwartet, enttäuschte derweil über weite Strecken. Darnold musste zu viele Sacks schlucken und war fast ausschließlich im Kurzpassspiel gefährlich. Bell feierte mit einem Touchdown und einer Two-Point-Conversion dennoch kein schlechtes Debüt.
Ein schreckliches Debüt für die Jets erlebte derweil Kicker Kaare Vedvik (0/1 FG, 0/1 XP). Der ehemalige Raven und Viking verschoss einen Extrapunkt und ein 45-Yard-Field-Goal. Die Special-Teams-Fehler der Jets machten letztendlich den Unterschied aus.
Philadelphia Eagles - Washington Redskins 32:27 (0:10, 7:10, 14:0, 11:7) BOXSCORE
Es dauerte fast zwei Viertel bis die Eagles, für viele eine der personell stärksten Offenses der NFL, ins Spiel fanden. Carson Wentz (28/39, 313 YDS, 3 TD) und Co. starteten mit gehörig Sand im Getriebe, mit seinen ersten 12 Pässen verbuchte der 25-Jährige gerade mal 45 Passing Yards - und 0 Punkte. Vier der ersten fünf Eagles-Drives endeten in Punts oder Turnover on Downs.
Angeführt von einem überragenden DeSean Jackson (8 REC, 154 YDS, 2 TD) liefen die Eagles später allerdings heiß. Jacksons fing zwei 50-Yard-Touchdowns, in der Geschichte der NFL hat nun nur noch der legendäre Jerry Rice mehr Catches für 50 oder mehr Yards verzeichnen können. Im Backfield bekam Rookie Miles Sanders zusammen mit Darren Sproles die meisten Touches (12), mit 11 Runs für 25 Yards sowie einem Catch für 2 Yards offenbarte er jedoch noch Luft nach oben.
Auf Seiten der Redskins feierte Terry McLaurin (5 REC, 125 YDS, TD) ein beeindruckendes NFL-Debüt. Der Rookie-Receiver brachte Washington mit einem 69-Yard-Catch nicht nur zwischenzeitlich mit 17:0 in Führung, Case Keenum (30/45, 380 YDS, TD), der ansonsten allerdings einen starken Auftritt zeigte, verpasste den Youngster in der zweiten Halbzeit offen downfield und ließ so einen weiteren Touchdown liegen.
Einen besonderen Moment auf Seiten der Redskins, bei denen Adrian Peterson nicht im Kader stand, erlebte derweil Vernon Davis (4 REC, 59 YDS, TD). Der Tight End, der Jordan Reed bei den Startern ersetzte, brachte Washington mit einem starken Run after Catch in Führung und brach anschließend in Tränen aus. Davis, der von seinen Großeltern aufgezogen wurde, betrauerte den Tod seines Großvaters, der am Samstag verstarb.
Carolina Panthers - Los Angeles Rams 27:30 (0:0, 3:13, 10:10, 14:7) BOXSCORE
Einen viel schlechteren Start ins Spiel hätte die Panthers-Offense wohl kaum erwischen können. DJ Moore (7 REC, 76 YDS, FUM), der bereits in der vergangenen Saison große Fumble-Probleme hatte, verlor den Ball beim ersten Carolina-Drive, anschließend präsentierten sich Cam Newton (25/38, 239 YDS, INT) und Co. kaum besser. Drei Punts, ein verschossenes Field Goal und ein weiterer Fumble (diesmal von Newton) führten zu fast 30 Minuten ohne Score. Erst ein Field Goal von Joey Slye (2/3 FG, 3/3 XP) mit dem letzten Play vor der Pause brachte Carolina aufs Scoreboard.
Erst dank Christian McCaffrey (19 CAR, 128 YDS, 2 TD, 10 REC, 81 YDS), der ein überragendes Spiel, sowohl am Boden als auch durch die Luft, zeigte, kam die Offense ins Rollen. Die Panthers zeigten sich kreativ: McCaffreys erster Touchdown folgte nach einem direkten Snap zum Running Back, der einen Handoff auf Newton antäuschte. Der Quarterback, der die gesamte Preseason verpasst hatte, zeigte sich derweil noch nicht in Bestform.
Die Rams zeigten sich offensiv nur minimal besser, auch Sean McVays Unit hatte lange mit enormen Problemen zu kämpfen und profitierte stark von den groben Fehlern der Gastgeber. Obwohl Jared Goff (23/39, 186 YDS, TD, INT) und Co. in Halbzeit eins keinen Drive über 33 Yards verzeichnen konnte, gingen die Rams mit einer 13:3-Führung in die Pause.
Todd Gurley (14 CAR, 97 YDS, 1 REC, 4 YDS) kam dabei nur auf 14 Runs und einen Catch. In der Red Zone setzten die Gäste besonders auf Malcolm Brown (11 CAR, 53 YDS, 2 TD), der zwei Touchdowns verzeichnen konnte. Für einen Schockmoment sorgte Safety Eric Weddle: Der Ex-Raven bekam das Knie von Christian McCaffrey ins Gesicht und musste stark blutend vom Feld.
Kansas City Chiefs - Jacksonville Jaguars 40:26 (17:7, 6:6, 7:0, 10:13) BOXSCORE
Es dauerte nicht lange bis klar war: Die Chiefs-Offense ist auch in der neuen Saison wieder beeindruckend. Bereits beim ersten Drive fand Patrick Mahomes (25/33, 378 YDS, 3 TD) Sammy Watkins (9 REC, 198 YDS, 3 TD) tief für einen 68-Yard-Touchdown-Pass. Mahomes beendete das Spiel schließlich mit 25 von 33 Pässen für 378 Yards und 3 Touchdowns - beeindruckend.
Watkins spielte derweil ein absolutes Monster-Spiel! Watkins fing alle drei Touchdowns der Chiefs und zeigte sich mit 198 Receiving Yards für mehr als die Hälfte der KC-Offense verantwortlich. Tyreek Hill (2 REC, 16 YDS) verzeichnete derweil nur zwei Catches für 16 Yards, der Speedster musste bereits in der ersten Hälfte verletzt runter. Ersten Berichten zufolge hat er ein gebrochenes Schlüsselbein - es wäre ein harter Rückschlag für die Chiefs.
Die Schocknachricht für die Jaguars: Auch Nick Foles (5/8, 75 YDS, TD) wird mit einem gebrochenen Schlüsselbein lange ausfallen und wird sich bereits am Montag einer Operation unterziehen. Zuvor hatte sich der ehemalige Eagles-Quarterback gut präsentiert, sein Touchdown-Pass unter enormem Druck auf DJ Chark (4 REC, 146 YDS, TD) war spektakulär! Backup Gardner Minshew überzeugte allerdings ebenfalls. Minshew (22/25, 275 YDS, 2 TD, INT) brachte seine ersten zwölf Pässe allesamt an den Mann und fand sowohl Dede Westbrook (5 REC, 30 YDS, TD) als auch Chris Conley (6 REC, 97 YDS, TD) in der End Zone.
Die Jaguars-Defense, personell eine der besten Units der NFL, enttäuschte derweil auf ganzer Linie. Jacksonville ließ nicht nur 40 Punkte zu, Calais Campbell, Yannick Ngakoue und Josh Allen kamen auf 0 Sacks. Linebacker Myles Jack, erst kürzlich mit einer stattlichen Vertragsverlängerung gehalten, wurde nach einem Schlag gegen einen Gegenspieler ejected.
Los Angeles Chargers - Indianapolis Colts 30:24 OT (7:0, 10:6, 7:10, 0:8, 0:6) BOXSCORE
- Melvin Gordon streikt, doch seine Vertreter halten den Verlust in Grenzen. Allen voran Running Back Austin Ekeler erwischte einen Sahnetag. Allen voran erzielte Ekeler den Touchdown zum Sieg in der Overtime. Insgesamt kam Ekeler damit auf drei Touchdowns im Spiel, zwei nach Pässen von Phillip Rivers und den letzten auf dem Boden. Unterm Strich standen 154 Scrimmage-Yards für ihn zu Buche.
- Die Colts lagen zur Pause 6:17 zurück, fingen sich jedoch in der zweiten Hälfte. Touchdowns von Marlon Mack und der zweite von T.Y. Hilton brachten mit 47 Sekunden auf der Uhr den späten Ausgleich im Spiel. Für Hilton bedeutete dies im Übrigen das zehnte Multi-Touchdown-Spiel seiner Karriere. So viele hat zum Beispiel auch Julio Jones.
- Keinen guten Tag erlebte indes Colts-Kicker-Legende Adam Vinatieri. Der vergab zwei seiner drei Field-Goal-Versuche und setzte auch einen von zwei Extrapunkten daneben. Das letzte Mal, dass Vinatieri mindestens drei Field Goals versuchte und nur einmal traf, war 1999.
- Jacoby Brissett zeigte sich in seinem ersten Spiel als etatmäßiger Starter der Colts effizient (21/27) und warf für 190 Yards mit zwei Touchdowns. Er leistete sich nicht viele Fehler, wurde aber Gameplan-bedingt in der zweiten Hälfte auch zu einem geringeren Faktor im Spiel. Die Colts setzten da betont auf den Lauf und so liefen sie letztlich auch für mehr als 200 Yards - Marlon Mack alleine kam auf 174 Yards (25 CAR).
Seattle Seahawks - Cincinnati Bengals 21:20 (0:3, 14:14, 0:0, 7:3) BOXSCORE
Ein hartes Stück Arbeit war der Home Opener für die Seattle Seahawks. Erst im vierten Viertel drehten sie das Spiel ein letztes Mal zum Erfolg. Russell Wilson (14/20, 196 YDS, 2 TD) fand Wide Receiver Tyler Lockett für einen 44-Yard-Touchdown-Pass. Bemerkenswert: Es war der erste Pass in Locketts Richtung im gesamten Spiel! Und letztlich auch sein einziger Catch.
Insgesamt fingen auch nur fünf Seahawks überhaupt Pässe von Wilson - die Seahawks verlegten sich mal wieder hauptsächlich aufs Laufspiel, das aber auch nur bescheiden funktionierte. Bester Receiver war dabei Rookie DK Metcalf, der es auf 89 Yards (4 REC) brachte. Chris Carson lief für 46 Yards (15 CAR) und einen Touchdown, fing zudem 6 Pässe für 35 Yards (TD).
Die Offense der Bengals machte den Hausherren stets das Leben schwer. Es ging hauptsächlich durch die Luft, sodass Andy Dalton letztlich 51 Pässe für 418 Yards warf (2 TD). Besonders der frühere Erstrundenpick John Ross III war Profiteur davon und fing 7 Pässe für 158 Yards und 2 Touchdowns.
Zum Verhängnis wurde den Gästen letztlich, dass sie Mitte des vierten Viertels nur auf Field Goal gingen bei vier Punkten Rückstand, anstatt tief in der Red Zone einen Touchdown zu erzwingen. Zudem vergab Kicker Randy Bullock zuvor einen Field-Goal-Versuch. Besiegelt wurde die Niederlage letztlich kurz vor Ende durch einen Fumble von Dalton nach Sack, der bei den Seahawks landete.
Dallas Cowboys - New York Giants 35:16 (7:7, 14:0, 14:3, 0:7) BOXSCORE
- Die Cowboys sehen sich als Titelkandidaten und unterstrichen diese Ambitionen im ersten Spiel der Saison. Besonders Quarterback Dak Prescott (25/32, 405 YDS, 4 TD) präsentierte sich beim Debüt von Offensive Coordinator Kellen Moore in herausragender Verfassung. Mehr noch: Er ist der erste Cowboys-QB, der in zwei Spielen hintereinander 4 Touchdown-Pässe und mindesten 300 Yards zusammenbrachte (in Week 17 2018 und Week 1 2019).
- Die Cowboys hatten gleich zwei 100-Yard-Receiver: Michael Gallup (7 REC, 158 YDS) und Amari Cooper (6 REC, 106 YDS, TD). Zudem überzeugte Neuzugang Randall Cobb mit einem Touchdown. Einen Touchdown fing indes auch Rückkehrer Tight End Jason Witten, der 2018 noch TV-Experte für ESPN war.
- Aufseiten der Giants lief Saquon Barkley für 120 Yards und legte bereits früh im Spiel einen 59-Yard-Lauf hin. Eli Manning (30/44, 306 YDS, TD) wiederum zeigte eine solide Vorstellung und versuchte auch den einen oder anderen Deep Ball. Jedoch war die Offensive der Giants insgesamt zu ungefährlich und war klar unterlegen gegen die gut aufgelegte Cowboys-Defense.
- Ezekiel Elliott, der erst unter der Woche nach seinem Streik ins Training eingestiegen war, bekam nur 14 Touches und lief für 53 Yards und einen Touchdown. Bei den Giants wiederum durfte ganz am Ende auch noch Rookie-QB Daniel Jones (3/4, 17 YDS), war jedoch kein Faktor mehr.
- Durch den Sieg im heimischen AT&T Stadium haben die Cowboys ihre aktuelle Siegesserie gegen den NFC-East-Rivalen aus New Jersey auf nunmehr 5 Spiele ausgebaut.
Arizona Cardinals - Detroit Lions 27:27 OT (0:0, 3:17, 3:0, 18:7) BOXSCORE
Alle Augen waren auf Kyler Murray und die neue Offense von Head Coach Kliff Kingsbury gerichtet. Allerdings brauchten diese einige Zeit, um in Schwung zu kommen. Murray (29/54, 308, 2 TD, INT) war in der gesamten ersten Hälfte ineffektiv - leistete sich sogar eine frühe Interception - und wirkte ein wenig gehemmt. Das besserte sich jedoch in der zweiten Hälfte.
Genauer: Im vierten Viertel. Murray drehte auf und brachte sein Team präzisen Pässen zurück. Er fand David Johnson für einen 27-Yard-Touchdown mit knapp sechs Minuten auf der Uhr und anschließend Altmeister Larry Fitzgerald für einen 4-Yard-Score. Die anschließende Two-Point Conversion zu Christian Kirk zum Ausgleich gelang ebenfalls.
Fitzgeralds (8 REC, 113 YDS) später Touchdown war sein 117. in der NFL. Damit überholte er Antonio Gates für Platz 6 auf der All-Time List.
Die Lions präsentierten eine insgesamt balancierte Offensive und liefen als Team für 116 Yards (3,6 im Schnitt). Durch die Luft kam Matthew Stafford auf 385 Yards (27/45, 3 TD). Sein bester Receiver war dabei Rookie-Tight-End T.J. Hockenson mit 6 Receptions für 131 Yards (TD). Zudem fing Neuzugang Danny Amendola einen 47-Yard-Touchdown-Pass im zweiten Viertel.
Tampa Bay Buccaneers - San Francisco 49ers 17:31 (0:3, 7:3, 7:14, 3:11) BOXSCORE
Die Defense der 49ers zeigte sich äußerst opportunistisch in Nordflorida. Die Niners erzielten im Spiel zwei Interception-Return-Touchdowns, was letztlich den Unterschied machte. Im dritten Viertel stellte Richard Sherman über 31 Yards auf 20:7 und zwei Minuten vor Schluss war es Ahkello Witherspoon, der mit seinem Pick-Six über 25 Yards den Deckel endgültig drauf machte.
Jimmy Garoppolo gab sein Comeback für die Niners nach seinem Kreuzbandriss im Vorjahr. Er wirkte noch rostig und brachte nur 18 seiner 27 Pässe an (166, TD) und leistete sich selbst einen Pick-Six auf Vernon Hargreaves früh im Spiel.
Negativhöhepunkt der Partie war ein früher Platzverweise für Ex-Bucs-Linebacker Kwon Alexander, der einen slidenden Jameis Winston (20/36, 194 YDS, TD, 3 INT) mit dem Helm voran am Kopf attackierte. Klares Targeting!
Für eine Premiere sorgte indes Bucs-Head-Coach Bruce Arians, dem es als erstem überhaupt gelang, eine Challenge wegen Pass Interference zu gewinnen. Er ließ einen Non-Call gegen Sherman an Mike Evans überprüfen und bekam in der ersten Hälfte Recht.
Eine Hiobsbotschaft gab es für die 49ers: Running Back Tevin Coleman musste mit einer Knöchelverletzung vorzeitig raus. Über die Schwere der Verletzung ist noch nichts bekannt.