NFL Recap: San Francisco 49ers vs. Green Bay Packers 37:20 - 49ers überrennen die Packers und lösen Ticket nach Miami

Marcus Blumberg
20. Januar 202014:08
Raheem Mostert überrannte die Packers förmlich und führte die 49ers damit in den Super Bowl nach Miami.getty
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Die San Francisco 49ers haben Super Bowl LIV erreicht und treffen dort auf die Kansas City Chiefs. Im NFC Championship Game setzten sie sich nach überragender Vorstellung von Running Back Raheem Mostert mit 37:20 gegen die Green Bay Packers durch und stehen nun zum siebten Mal insgesamt im Endspiel der NFL.

Offen war diese Partie höchstens zwei Drives zu Beginn, als es den Packers noch gelang, den Lauf der 49ers zu stoppen. Anschließend jedoch begann die Dominanz der 49ers, die fortan das Spiel auf beiden Seiten des Balles schon an der Line dominierten und den Packers ihr Spiel aufzwangen.

Offensiv überliefen sie buchstäblich die Gäste und marschierten von Score zu Score. Bis zur Pause schlossen sie von diesem Zeitpunkt an jeglichen Drive mit Punkten ab. Raheem Mostert lief zu drei Touchdowns, zudem traf Robbie Gould zweimal per Field Goal. Und die Packers? Die sahen kein Land und schafften es weder, Aaron Rodgers gegen den üblichen 4-Men-Rush der Niners Zeit zum Passen zu verschaffen, noch das Laufspiel in Gang zu kriegen. Letzteres gaben sie mit fortlaufender Spieldauer ohnehin auf.

Nach der Pause dann kamen die Packers zumindest offensiv effektiver aus der Kabine. Sie legten ihren ersten echten Drive hin und fanden schließlich erstmals die Endzone - Rodgers fand Aaron Jones für einen 9-Yard-Touchdown-Pass. Anschließend jedoch legten die Niners einen weiteren unwiderstehlichen Drive - exklusiv mit Laufspielzügen - hin und Mostert lief zu einem 22-Yard-TD. Zu Beginn des Schluss-Viertels legte Jones dann noch einen kurzen Rushing Touchdown drauf und verkürzte erneut.

Die Niners-Offense geriet danach ins Stocken und Coach Kyle Shanahan ließ bei 4th&1 an der gegnerischen 39 punten, was den Packers neues Leben einhauchte. Rodgers orchestrierte dann einen 92-Yard-Drive über nur sieben Spielzüge, an dessen Ende ein 8-Yard-Touchdown-Pass auf Tight End Jace Sternberger stand. In der Folge allerdings ließen sich die 49ers die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und machten ihren siebten Super-Bowl-Einzug perfekt. San Francisco - und damit auch der deutsche Linebacker Mark Nzeocha - steht erstmals seit der Saison 2012 im Big Game und könnte mit seinem sechsten Titel mit den Patriots und Steelers gleichziehen.

Mit einem Triumph könnte Nzeocha zum dritten deutschen Super-Bowl-Champion nach Markus Koch und Sebastian Vollmer aufsteigen.

NFC Championship Game

No. 1 San Francisco 49ers - No. 2 Green Bay Packers

Ergebnis: 37:20 (7:0, 20:0, 7:7, 3:13) BOXSCORE

49ers vs. Packers - die wichtigsten Statistiken

  • Mostert ist der erste Spieler mit vier Rushing-Touchdowns in einem Playoff-Spiel seit LeGarrette Blount im Divisional Game für die Patriots gegen die Colts. Zudem ist er der erste, dem dies in einem Conference Championship Game gelang und der erste überhaupt mit mindestens 200 Rushing Yards und mindestens vier Rushing Touchdowns in einem Playoff-Spiel.
  • Nick Bosa ist nun der erste Rookie seit 2011, dem drei Sacks in einer Postseason gelangen. Die letzten beiden, die dies schafften, waren J.J. Watt und Brooks Reed für die Texans 2011.
  • Aaron Jones hat den Packers-Saison-Rekord für Touchdowns (inklusive den Playoffs) mit 23 geknackt. Er zog damit an Ahman Green vorbei, dem 2003 22 Touchdowns gelangen.

Der Star des Spiels: Raheem Mostert (Running Back 49ers)

Eigentlich müssen hier natürlich die Offensive Line sowie all die Skill-Position-Spieler stehen, die Mostert den Weg freiräumten. Die Niners dominierten dieses Spiel an der Line of Scrimmage und ließen es schlicht nicht zu, dass Green Bay Zugriff bekam auf Mostert. Doch der Running Back nutzte eben auch jegliche Lücken aus und durchbrach sogar zahlreiche Tackles für mächtigen zusätzlichen Raumgewinn. Mostert (29 CAR, 220 YDS, 4 TD) machte das Spiel seines Lebens.

Der Flop des Spiels: Defensive Front der Packers

Die Packers schafften es zu keiner Zeit, ihre Matchups an der Line zu gewinnen, womit sie der besten Waffe des Gegner Tür und Tor öffneten. Erschwerend kam hinzu, dass auch im zweiten Level kein guter Job im Tackling gemacht wurde, sodass Mostert stets ein paar Extra-Yards herausholen konnte. Druck auf Garoppolo wurde auch kaum ausgeübt, allerdings warf der ja auch kaum den Ball.

Analyse: 49ers vs. Packers - die Taktikfafel

  • Die 49ers setzten stets auf ihren 4-Men-Rush mit der Defensive Line und verlegten sich ansonsten auf Coverage. Da der Rush ausreichte, um die O-Line der Packers zu überwinden, hatte Rodgers weder Zeit, noch Platz zum Passen und wurde immer wieder in überhastete Würfe gezwungen, was selten Erfolg brachte vor der Pause.
  • Nach der Pause erhöhten die Packers ein wenig das Tempo und versuchten es mit kurzen, schnellen Pässen, die den Pass Rush ein wenig neutralisierten. Der erste Touchdown-Pass von Rodgers auf Jones war dann auch ein schneller Checkdown in Space.
  • Nach der Pause wurde das Play-Calling der Packers generell kreativer. Heraus stach vor allem ein Flea-Flicker nach Reverse, der aber letztlich dann doch auch nur in einem längeren Checkdown-Pass resultierte. Doch zeigte es, dass die Packers von da an zumindest mal ein paar Misdirection-Elemente ins Spiel einbrachten.
  • Das Play-Calling der Niners wiederum war auf zahlreiche Laufspielzüge ausgelegt, die nahezu alle perfekt geblockt waren. Vor allem Mostert hatte immer wieder freie Bahn und setzte sich bei Kontakt gut gegen mögliche Tackler durch. Aber auch die Niners wurden gelegentlich kreativ, wie etwa durch Jet-Sweeps mit Deebo Samuel.