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Die Schlüsselduelle für die Conference Championship Games
AFC Championship Game:
No. 2 Kansas City Chiefs vs. No. 6 Tennessee Titans (So., 21.05 Uhr live auf DAZN)
Schlüsselmatchup: Titans-Pass-Defense vs. Mahomes und Reid.
Was sonst sollte hier stehen? Nach diesem absurden Spiel der Chiefs-Passing-Offense gegen Houston, in dem diverse Rekorde gebrochen wurden, und in dem die gesamte Feuerkraft dieser Offense eindrucksvoll zu sehen war? Wenn Mahomes so spielt wie am Sonntag und dann die Receiver auch die Bälle tatsächlich fangen, ist es eine absolute Herkulesaufgabe. Mahomes und Andy Reid zerpflücken die allermeisten Zone Coverages, haben eine zu hohe individuelle Qualität im Receiving-Corps für die meisten Defenses in Man Coverage und zusätzlich dazu ist Mahomes jetzt fit genug, dass er selbst laufen kann, wenn er gegen Man entsprechende Looks bekommt.
Titans-Fans werden jetzt darauf hinweisen, dass die Titans in Woche 10 schon einmal einen Shootout gegen Kansas City gewonnen haben, 35:32 hieß es damals. Und das ist fair, doch weise ich da dringlich darauf hin, dass die Chiefs-Offense auf einem völlig anderen Level im Vergleich zu dieser Phase der Saison spielt, und das nicht nur aufgrund dieser Explosion gegen Houston. Und, klar, Tennessee hatte in den entscheidenden Momenten auch das Glück, das man dann in solchen Spielen braucht. Das vermasselte Field Goal der Chiefs ganz am Ende etwa fällt in diese Kategorie, als die Chiefs einen schwerwiegenden Kommunikationsfehler zum Snap hatten.
Tennessee hat eindrucksvoll gezeigt, wie dieses Team in den Playoffs gewinnt. Ein extrem physisches Run Game - das auch gegen die Chiefs punkten sollte - in Kombination mit starker Defense und wenigen bis gar keinen eigenen gravierenden Fehlern. Damit diese Formel gegen Kansas City aufgeht, muss die Defense ein exzellentes Spiel abliefern und Kansas Citys Passing Offense stoppen. Gelingt das nicht, glaube ich nicht, dass die Titans mithalten können.
NFC Championship Game:
No. 1 San Francisco 49ers vs. No. 2 Green Bay Packers (Mo., 0.40 Uhr live auf DAZN)
Schlüsselmatchup: 49ers Coverage vs. Davante Adams.
Das Regular-Season-Duell dieser beider Teams war eine waschechte Abreibung für die Packers. San Francisco gewann mit 37:8, es war das einzige Saisonspiel, in dem Green Bay in den einstelligen Punkten blieb. Zwei maßgebliche Faktoren dabei: Die Niners konnten Rodgers auffällig konsequent unter Druck setzen und zu (vor-)schnellen Pässen zwingen, während Davante Adams gleichzeitig über weite Strecken zumindest mal limitiert wurde.
Wie sah das konkret aus? Adams sah zwölf Targets, eine ganze Menge - dabei sprangen 43 Yards heraus, eine ziemlich schlechte Ratio. Ein Grund dafür war die Tatsache, dass Rodgers den Ball viel schneller loswerden musste: Sein Regular-Season-Schnitt waren 2,74 Sekunden mit dem Ball in der Hand - gegen San Francisco warf er den Ball im Schnitt nach 2,38 Sekunden, ein immenser Unterschied. Hielt er den Ball 2,5 Sekunden oder länger, brachte er nur acht von 14 Pässen an und kassierte alle fünf Sacks. Und man könnte argumentieren, dass San Franciscos Defense aktuell wieder besser spielt als in Woche 12. Green Bays Offense hatte ein sehr gutes Spiel gegen Seattle, eines der besten Spiele der Packers-Offense in den letzten Wochen. Jetzt wartet eine völlig andere Gegner-Kategorie.
Natürlich wird ein anderer kritischer Faktor darin liegen, ob und wie gut die Packers das Run Game der 49ers stoppen können. Oder ob sie bessere Antworten auf das Play Action Passspiel haben als im letzten Duell gegeneinander. Doch wenn Green Bays Offense nicht deutlich, deutlich besser spielt als im ersten Duell, ist es überspitzt gesagt gar nicht so wichtig, was San Francisco offensiv macht, solange die Niners hier nicht völlig implodieren. Dann werden die 49ers genügend punkten.