Miami Dolphins (1-3) - Seattle Seahawks (4-0)
Ergebnis: 23:31 (3:10, 6:7, 3:0, 11:14) BOXSCORE
Der herausragende Saisonstart der Seahawks setzt sich fort, Seattle steht 4-0! Gegen die Dolphins machten Russell Wilson (24/34, 360 YDS, 2 TD, INT, 4 ATT, 5 YDS) und Co. das Spiel allerdings einmal mehr spannend. Seattles bislang so überragende Offense fand nicht gut ins Spiel. Die Seahawks wurden bei einem Fourth Down an der gegnerischen 36 gestoppt, zudem warf Wilson eine Interception in der Red Zone.
So konnten die Dolphins, die sich bei einem 12:17-Rückstand gegen das Ausspielen eines 4th-and-Fives und für das Field Goal entschieden, im vierten Viertel auf 15:17 verkürzen. Im Gegenzug konnten die Seahawks, bei denen Tyler Lockett (2 REC, 39 YDS) lange komplett abtauchte, ihr Potenzial allerdings eindrucksvoll zeigen: Wilson fand David Moore (3 REC, 95 YDS, TD) mit einem sehenswerten Pass in der Ecke der Endzone und stellte die Zwei-Touchdown-Führung wieder her.
Auf Seiten der Dolphins zeigte sich am heutigen Abend mal wieder die schlechtere Seite von Fitzmagic. Gegen die dezimierte und eigentlich anfällige Pass-Defense der Seahawks warf Ryan Fitzpatrick (29/45, 315 YDS, 2 INT, 6 ATT, 47 YDS, TD) zwei Interceptions und verzeichnete zu wenig Big Plays. Sein Touchdown-Run kurz vor dem Ende - der einzige Touchdown der Dolphins im gesamten Spiel - kam zu spät.
Wenig hilfreich war dabei freilich, dass DeVante Parker (10 REC, 110 YDS) das Spiel zwischenzeitlich aufgrund einer Verletzung verlassen musste. Mit zehn Catches für 110 Yards zeigte der Hüne der Dolphins dennoch ein Monsterspiel. Preston Williams (1 REC, 15 YDS) bleibt in der Offense von Coordinator Chan Gailey derweil weiter ein Nonfaktor.
Dallas Cowboys (1-3) - Cleveland Browns (3-1)
Ergebnis: 38:49 (14:7, 0:24, 0:10, 24:8) BOXSCORE
Die Cowboys haben Probleme! Dallas' Defense sah bereits in den ersten Spielen des Teams alles andere als gut aus, gegen die Browns erreichte diese Defizite allerdings ein neues Höchstniveau. Cleveland erzielte 49 Punkte, die meisten des Teams seit 2007, und kamen auf 7,7 (!) Yards pro Run. Kevin Stefanski kann zufrieden mit sich und seiner Offense sein: Zum ersten Mal seit über 50 Jahren erzielten die Browns in drei aufeinanderfolgenden Spielen mehr als 30 Punkte.
Bedanken konnten sich die Browns dabei vor allem bei Odell Beckham Jr. (5 REC, 81 YDS, 2 TD, 2 ATT, 73 YDS, TD), der Wide Receiver spielte ein absolutes Monsterspiel und erzielte drei Touchdowns, unter anderem ein 37-Yard-Catch nach einem Pass von Receiver Jarvis Landry (1/1, 37 YDS, TD, 5 REC, 48 YDS). Darunter war allerdings auch der wohl wichtigste Score des Abends: Nach einem 24-Punkte-Comeback der Cowboys trug Beckham einen Endaround-Run, bei dem er gleich mehrere Verteidiger aussteigen ließ, über 50 Yards in die Endzone.
Schlechte Nachrichten drohen Baker Mayfield (19/30, 165 YDS, 2 TD, 3 ATT, 6 YDS) und Co. allerdings auf der Running-Back-Position. Nick Chubb (6 ATT, 43 YDS) musste das Feld bereits in der ersten Halbzeit verlassen und kehrte nicht mehr zurück. Zumindest am heutigen Abend schwächte der Ausfall Clevelands Offense allerdings keineswegs. Sowohl D'Ernest Johnson (13 ATT, 95 YDS) als auch Kareem Hunt (11 ATT, 71 YDS, 2 TD) konnten gegen die Run-Defense der Cowboys immer wieder viele Yards sammeln.
Dak Prescott (41/58, 502 YDS, 4 TD, INT, 2 ATT, 12 YDS) muss derweil die nächste Niederlage mit einer Monster-Statline hinnehmen. Beim Comeback-Versuch der Cowboys warf der 27-Jährige 58 (!) Pässe und kam auf mehr als 500 Yards. Vor allem der Touchdown-Pass auf Amari Cooper (12 REC, 134 YDS, TD), den Prescott perfekt zwischen zwei Defender platzierte, war sehenswert. Seine Interception kam, wie bereits in der Vorwoche gegen die Seahawks, in den letzten Minuten des Spiels.
Carolina Panthers (2-2) - Arizona Cardinals (2-2)
Ergebnis: 31:21 (14:0, 7:7, 7:7, 3:7) BOXSCORE
- Die Cardinals sind nach ihrer zweiten Niederlage in Serie wohl auf den Boden der Tatsachen zurückgekommen, gegen die Lions und Panthers sah das Team keineswegs wie ein Playoff-Anwärter aus. Trotz drei Touchdown-Pässen von Kyler Murray (24/31, 133 YDS, 3 TD, 6 ATT, 78 YDS) enttäuschte die Offense von Kliff Kingsbury gegen Carolina über weite Strecken. Murray agierte fast ausschließlich im Kurzpassspiel, bei 24 Completions kam er auf gerade mal 133 Yards - mickrige 5,5 Yards pro Completion.
- Noch besorgniserregender als die Leistung der Offense war allerdings die Leistung der defensiven Unit des Teams. Mit Ausnahme einer Interception von Patrick Peterson hatten die Gäste ihren Gegnern kaum etwas entgegenzusetzen. Trotz der offensichtlichen defensiven Probleme sowie der Verletzungssorgen auf der Safety-Position kam Rookie Isaiah Simmons überraschenderweise kaum zum Einsatz. Die Luft dürfte für Defensive Coordinator Vance Joseph dünner werden.
- Auf Seiten der Panthers überzeugte Teddy Bridgewater (26/37, 276 YDS, 2 TD, INT, 6 ATT, 32 YDS, TD) mit einem wenig spektakulären, aber äußerst soliden Auftritt. Vor allem via Play Action brachte der 27-Jährige zahlreiche Pässe an, Robby Anderson (8 REC, 99 YDS) zeigte die nächste herausragende Leistung im Panthers-Jersey. Zudem scorte Bridgewater mit einem Scramble-Touchdown-Run, bei der er die defensiven Probleme der Cardinals mehr als nur offenbarte.
- Das Running Game der Heimmannschaft überzeugte derweil auch ohne den nach wie vor verletzten Christian McCaffrey. Mike Davis (16 ATT, 84 YDS, 5 REC, 27 YDS) und Reggie Bonnafon (10 ATT, 53 YDS, 2 REC, 18 YDS, TD) verzeichneten beide mehr als fünf Yards pro Carry, Davis knackte zudem erneut die Marke von 100-Scrimmage-Yards. Die Offense von Joe Brady dürfte zu den positiven Überraschungen des Saisonbeginns zählen.
Washington Football Team (1-3) - Baltimore Ravens (3-1)
Ergebnis 17:31 (0:7, 10:14, 0:7, 7:3) BOXSCORE
- Die Ravens sind zurück! Nach ihrem enttäuschenden Auftritt präsentierten sich Lamar Jackson (14/21, 193 YDS, 2 TD, INT, 7 ATT, 53 YDS, TD) und Co. in Washington zwar keineswegs überragend, fuhren letztendlich aber doch einen ungefährdeten Sieg ein. Das Running Game ist dabei allerdings längst noch nicht auf dem Niveau des Vorjahres. Kein Running Back verzeichnete mehr als 4,3 Yards pro Run, letztlich kam das Team nur aufgrund eines spektakulären 50-Yard-Touchdown-Runs von Jackson auf solide 4,5 Yards pro Carry.
- Jackson blieb derweil die dritte Woche in Serie unter 210 Passing Yards, gegen Washington warf er zudem seine erste Interception der Saison: Kendall Fuller fing einen Pass auf Miles Boykin (2 REC, 28 YDS), der sich zu spät umgedreht hatte, ab. Der amtierende MVP kam allerdings auch auf zwei Touchdown-Pässe: Beide Male fing Mark Andrews (3 REC, 57 YDS, 2 TD) Jacksons Pass in der Endzone - seit Beginn der Saison 2019 hat kein Spieler mehr Touchdown-Catches auf dem Konto als der Tight End der Ravens.
- Auf der Gegenseite bleibt Marlon Humphrey auch nach seiner Mega-Vertragsverlängerung eine Turnover-Maschine. Gegen das Football Team forcierte der Cornerback einmal mehr einen Fumble, es war Humphreys vierter seit Beginn der vergangenen Saison.
- Dwayne Haskins (32/45, 314 YDS), der von Head Coach Ron Rivera öffentlich angezählt wurde, dürfte genug getan haben, um zumindest in der kommenden Woche wieder starten zu dürfen. Haskins blieb ohne Turnover und musste "nur" drei Sacks einstecken. Die Lichtblicke in Washingtons Offense waren allerdings ganz klar Antonio Gibson (13 ATT, 46 YDS, TD, 4 REC, 82 YDS) und Terry McLaurin (10 REC, 118 YDS), die zusammen deutlich mehr als die Hälfte der Offensiv-Yards ihres Teams verzeichneten.