NFL: Was bedeutet der Trade für die Rams?
Los Angeles setzt alles auf die Super-Bowl-Karte. Die Rams sehen sich mit Stafford offensichtlich als Contender und wollen den ersten Titel seit den Jahren der "Greatest Show on Turf" mit dem Triumph in Super Bowl XXXIV einfahren.
Und warum auch nicht? In der vergangenen Regular Season spielte das Team mit einer deutlich vereinfachten Offense um die Spitze der NFC mit, trotz zwei verletzter Quarterbacks schlug Los Angeles in der Wildcard-Runde die Seahawks und fuhr einen Playoff-Sieg ein. Mit Stafford will die Franchise den nächsten Schritt gehen.
Das Fundament dafür ist gelegt: Sean McVay gilt als einer der besten offensiven Playcaller der Liga, mit Cooper Kupp, Robert Woods und Co. verfügen die Rams obendrein über ein schlagkräftiges Waffenarsenal. Mit Stafford, der ein klares Upgrade gegenüber Goff sein soll, könnte Los Angeles wieder zu den besten Offenses der Liga zählen.
Die Defense gehörte 2020 zudem zur Creme de la Creme der NFL. Mit Aaron Donald und Jalen Ramsey verfügt L.A. über die zwei vielleicht besten Verteidiger der NFL. An Star-Power mangelt es den Rams also definitiv nicht.
Dennoch ist der Trade für die Rams auch mit einigen Risiken verbunden. Los Angeles gibt für Stafford (mal wieder) wertvolle Picks ab. 2023 wird das siebte (!) Jahr in Folge ohne Erstrundenpick sein, der letzte Rams-Pick in der ersten Runde war Jared Goff im Jahr 2016.
Der 2017er Pick wurde 2016 abgegeben, um im Draft an die erste Position springen zu können. Für Brandin Cooks wurde der Pick 2018 fällig, 2019 tradete Los Angeles seinen Erst- und Sechstrundenpick für den Zweit- und Drittrundenpick der Falcons. Die Picks 2020, 2021, 2022 und 2023 wurden dann für Ramsey und Stafford abgegeben.
Ein solches Verschleudern von Erstrundenpicks ist in der NFL praktisch beispiellos, ein langfristiges Fundament aufzubauen erscheint angesichts dieses Vorgehens nahezu unmöglich. Teams sind auf günstige Rookie-Verträge angewiesen, um sich teure Superstars wie Donald oder Ramsey leisten zu können.
Die Rams befinden sich in den kommenden Jahr somit im Alles-oder-Nichts-Modus. Findet sich Stafford in McVays System wie erhofft zurecht, könnte das Team in den kommenden Jahren zu den Top-Teams in der NFL zählen. Die fernere Zukunft droht allerdings unangenehm zu werden.
Die Karriere-Statistiken von Matthew Stafford
Jahr | Spiele | Yards | Cmp % | Touchdowns | Interceptions |
2009 | 10 | 2267 | 53,3 | 13 | 20 |
2010 | 3 | 535 | 59,4 | 6 | 1 |
2011 | 16 | 5038 | 63,5 | 41 | 16 |
2012 | 16 | 4967 | 59,8 | 20 | 17 |
2013 | 16 | 4650 | 58,5 | 29 | 19 |
2014 | 16 | 4257 | 60,3 | 22 | 12 |
2015 | 16 | 4262 | 67,2 | 32 | 13 |
2016 | 16 | 4327 | 65,3 | 24 | 10 |
2017 | 16 | 4446 | 65,7 | 29 | 10 |
2018 | 16 | 3777 | 66,1 | 21 | 11 |
2019 | 8 | 2499 | 64,3 | 19 | 5 |
2020 | 16 | 4084 | 64,2 | 26 | 10 |