NFL: Week 17 Recaps
Buffalo Bills (13-3) - Miami Dolphins (10-6)
Ergebnis: 56:26 (0:3, 28:3, 7:7, 21:13) BOXSCORE
Mit einem Sieg über die Bills wären die Dolphins sicher in den Playoffs gewesen, Buffalo spielte derweil allenfalls noch um den Nummr-zwei-Seed in der AFC. Dennoch ließen die Bills ihre Starter spielen - und machten somit kurzen Prozess mit Miami. Zur Pause führten die Gastgeber bereits mit 28:6. Miami brauchte daher eine Niederlage der Colts in den späteren Spielen, andernfalls würden die Dolphins die Playoffs verpassen.
Josh Allen unterstrich dabei einmal mehr, wieso er in dieser Saison in die MVP-Diskussion gehört Nach einer Interception zu Beginn des Spiels lief Allen richtig heiß und brachte somit letztendlich 18 seiner 25 Pässe für 224 Yards und 3 Touchdowns an - und das obwohl der Bills-Quarterback ab dem dritten Viertel geschont wurde.
Ein übles Spiel erlebte auf der Gegenseite derweil Tua Tagovailoa. Der Rookie musste diesmal durchspielen, da der etatmäßige Backup Ryan Fitzpatrick, der Tua in den vergangenen Wochen mehrmals zum Ende des Spiels überzeugend ersetzt hatten, die Begegnung auf der Covid-19-Liste verpasste. Tagovailoa bekam den Ball lange Zeit fast überhaupt nicht bewegt und warf in der zweiten Halbzeit drei Picks. Schauen sich die Dolphins im kommenden Draft nun doch nach einem neuen Quarterback um?
Immerhin: Die frühe Interception von Byron Jones sorgte dafür, dass Miami als einziges Team un dieser Saison in jedem Spiel einen Turnover forcieren konnte. Als in der zweiten Halbzeit schließlich Bills-Backup Matt Barkley aufs Feld durfte, sorgte Xavien Howard für einen weiteren Pick - es war sein 10. (!) in der laufenden Saison.
Detroit Lions (5-11) - Minnesota Vikings (7-9)
Ergebnis: 37:39 (6:7, 10:14, 13:10, 6:6) BOXSCORE
Ein Spiel, in dem es für beide Teams um nichts mehr ging und dennoch wurde es besonders unterhaltsam. Nach vier Punts zu Beginn des Spiels legten beide Teams zusammen zehn (!) Touchdown-Drives hin. Vier Minuten vor Schluss hatten die Lions sogar die Chance auf den Ausgleich, die Two-Point-Conversion scheiterte allerdings. Zweieinhalb Minuten vor dem Ende spielten die Vikings an der gegnerischen 25-Yard-Linie dann ein Fourth Down aus, Alexander Mattison holte das First Down und gewann somit das Spiel.
Ohnehin wusste der Running Back in Abwesenheit von Dalvin Cook, der die Begegnung nach dem Tod seines Vaters verpasste, zu überzeugen. Mattison lief für 95 Yards und einen Touchdown und kam auf 50 weitere Yards sowie einen weiteren Touchdown am Boden. Auch Kirk Cousins zeigte mit 405 Passing Yards, drei Touchdowns und keinem Turnover eine richtig starke Partie.
Auf Seiten der Lions spielte Marvin Jones in seinem vielleicht letzten Spiel für die Franchise - sein Vertrag läuft am Saisonende aus - eine Monster-Performance. Jones fingt acht Bälle für 180 Yards und zwei Touchdowns. Nach knapp 800 Receiving Yards sowie sieben Touchdowns kann Jones in der Free Agency nun wohl nochmal auf einen netten Vertrag hoffen.
Geschichte schrieb derweil Justin Jefferson. Der Rookie spielte das nächste richtig starke Spiel in einer richtig starken Rookie-Saison. So stark, dass er nach neun Catches für 133 Yards am heutigen Tag einen neuen Rekord für die meisten Receiving Yards eines Rookies in einer Saison aufstellte. Mit 1400 Receiving Yards überflügelte Jefferson Anquan Boldins Bestmarke (1377 Yards).
New England Patriots (7-9) - New York Jets (2-14)
Ergebnis: 28:14 (7:0, 0:7, 7:7, 14:0) BOXSCORE
War das Cam Newtons letztes Spiel für die Patriots? Der Vertrag des Quarterbacks läuft am Ende der Saison aus, zuletzt gab es Berichte, dass wohl eine Trennung bevorsteht. Falls ja, verabschiedet sich Newton in jedem Fall mit einer starken Performance. Der ehemalige Panthers-QB kam auf 242 Passing Yards, 79 Rushing Yards und 19 Receiving Yards, zudem warf er für drei Scores und erzielte einen weiteren als Receiver. Die Definition von Alleskönner.
Jakobi Meyers sammelte derweil weiter Argumente für eine größere Rolle in der kommenden Saison. Der junge Receiver führte die Pats einmal mehr in Receiving Yards an (68), zudem warf der ehemalige Quarterback auch noch einen Touchdown - eben jenen Pass auf Newton.
Und die Jets? Bei New York ranken sich ebenfalls Gerüchte um einen möglichen Abschied von Sam Darnold, da das Team im kommenden Draft an zweiter Position einen neuen Quarterback draften könnte. Wirklich Argumente für sich konnte Darnold im Saisonfinale nicht sammeln. Ihm unterliefen zwei Interceptions.
New York Giants (6-10) - Dallas Cowboys (6-10)
Ergebnis: 23:19 (6:3, 14:6, 0:7, 3:3) BOXSCORE
Welches Team würde auf Sieg in der NFC East zumindest hoffen können? Darum ging es bei dem Duell in New York. Der Sieger würde sich auf Platz eins in der Division schieben, müsste dann allerdings noch auf Niederlage von Washington gegen Philadelphia spät in der Nacht hoffen. Nach einem dramatischen Erfolg dürfen die Giants somit nun auf die Playoffs schielen.
New York erwischte dabei den klar besseren Start ins Spiel. Gleich bei seinem ersten Drive des Spiels ging New York mit 7:0 in Führung, Sterling Shepard erzielte per Endaround-Run den Touchdown. Ein Catch von Shepard brachte die G-Men im zweiten Viertel dann mit 13:3 in Front.
Insbesondere durch einen gut aufgelegte Kicker kämpften sich die Gäste aber zurück ins Spiel. Greg Zuerlein traf seine vier Field Goals allesamt, eins davon aus 57 Yards Entfernung. Damit kompensierte er die Tatsache, dass Dallas nur ein Touchdown gelang, ein wenig.
Kurz vor Spielende wurde es dann nochmal richtig dramatisch. Nach einer Interception konnte New York das Spiel mit einem First Down für sich entscheiden, Wayne Gallman lief über den First-Down-Marker - und verlor dann plötzlich den Ball aus den Händen. Gallman stürzte sich zurück auf den Ball und hatte Glück, dass die Schiedsrichter auf eine Recovery entschieden. So behielt New York den Ball, entschied das Spiel für sich und kann auf die Playoffs hoffen.
Cincinnati Bengals (4-11-1) - Baltimore Ravens (11-5)
Ergebnis: 3:38 (0:10, 3:7, 0:21, 0:0) BOXSCORE
"Win and you are in" hieß es vor der Begegnung für die Ravens - und Baltimore ließ zu keinem Zeitpunkt Zweifel daran aufkommen, dass es diese Aufgabe erfüllen würde. Die Gäste gingen früh mit 17:0 in Führung, Lamar Jackson durfte bereits im dritten Viertel auf der Bank Platz nehmen. Mit 97 Rushing Yards schaffte Jackson dennoch seine zweite Saison mit 1000 Rushing Yards in Serie - kein anderer Quarterback in der Geschichte der NFL lief je zweimal für 1000 Yards.
19 Yards fehlten den Ravens am Ende, um den 70 Jahre alten Rushing-Rekord der New York Giants einzustellen. Als erstes Team seit 2000 und zweites Team seit 1970 liefen Lamar Jackson und Co. allerdings für mehr als 400 Yards, 404 Rushing Yards hatte Baltimore am Ende auf dem Konto. Die Ravens liefen für 7,5 Yards pro Rush, J.K. Dobbins alleine verbuchte 160 Rushing Yards.
Bei Cincinnati lief offensiv derweil fast überhaupt nichts. Brandon Allen, der in den vergangenen Wochen überzeugend gespielt und seine Bengals zu zwei Siegen geführt hatte, brachte gerade mal 6 seiner 21 Pässe an den Mann und warf zwei Interceptions, nur das Laufspiel lief solide. Beim Stand von 0:17 wollten die Bengals schon in der ersten Halbzeit den Shutout verhindern und kickten das Field Goal zum 3:17.
Die Ravens gehen somit als höchstplatziertes Wild-Card-Team in der AFC in die Playoffs und treffen somit auf den Sieger der AFC South, die Indianapolis Colts oder die Tennessee Titans. Die Bengals festigten derweil immerhin ihren Top-5-Pick im kommenden Draft. Bei einem Sieg der Texans würde Cincy sogar noch auf Platz vier in der Draft-Reihenfolge klettern.
Cleveland Browns (11-5) - Pittsburgh Steelers (12-4)
Ergebnis: 24:22 (7:0, 3:6, 7:3, 7:13) BOXSCORE
18 Jahre! 18 Jahre hatten Fans in Cleveland auf eine Rückkehr in die Playoffs warten müssen. Mit einem (unnötig) knappen Sieg über ein Steelers-Team, das zahlreiche Leistungsträger schonte, machte das Team von Kevin Stefanski diese Rückkehr perfekt. Kein Browns-Coach hat in seiner ersten Saison somit jemals so viele Spiele gewinnen können wie Stefanski 2020.
Mit einem langen Touchdown-Run brachte Nick Chubb die Browns früh in Führung, Cleveland attackierte zudem immer wieder erfolgreich die Mitte des Feldes, vor allem über Jarvis Landry. Nach einem Landry-Touchdown zum 24:9 zu Beginn des vierten Viertels schien die Begegnung eigentlich schon entschieden.
Kurz vor Spielende wurde es dann jedoch nochmal so richtig spannend. Bei einem Fourth-and-7 an der gegnerischne 53-Yard-Linie entschied sich Stefanski gegen ein 53-Yard-Field-Goal von Cody Parkey und ließ seine Offense auf dem Feld. Baker Mayfield fand Rashard Higgins jedoch nicht durch die Luft, im Gegenzug erzielte Pittsburgh einen schnellen Touchdown zum 22:24. Bei der anschließenden Two-Point-Conversion überwarf Mason Rudolph allerdings Chase Claypool
Für das entscheidende First Down zum Sieg sorgte eine Minute vor Schluss dann Mayfield selbst. Bei einem Third-and-Two lief er hinter einem Lead Block von Kareem Hunt für drei Yards. In den Playoffs geht es für die Browns und Steelers nun gegen einen bekannten Gegner: Nämlich erneut gegen die Steelers bzw. Browns.