Las Vegas Raiders
- Vorjahresbilanz: 8-8
- Größte Needs: Defensive Line, Secondary, Pass Rush
- Wichtigste Free Agents: DT Maliek Collins, DT Johnathan Hankins, WR Nelson Agholor, S Erik Harris, LB Raakwon McMillan
- Cap Space: -7,19 Millionen Dollar
Die Raiders präsentierten sich offensiv durchaus ordentlich in der Vorsaison und wurden eigentlich nur von ihrem irrationalen Hang zum Laufspiel (-17,7 Prozent DVOA, Rang 24) zurückgehalten, das Passspiel dagegen war laut Football Outsiders das neunteffizienteste der NFL (21,3 Prozent DVOA). Unterm Strich stellte die Truppe von Jon Gruden damit eine Top-10-Offense!
Dass es am Ende doch nicht zur zweiten Winning Season des Teams seit 2002 (nach 2016) reichte, lag fast ausschließlich an der eigenen Defense, die schlicht katastrophal auftrat. Football Outsiders hat die Unit insgesamt an 28. Stelle (9,6 Prozent DVOA) gelistet, wobei weder die Pass- noch die Laufverteidigung Grund zu Optimismus bot.
Entsprechend müsste diese Defense eigentlich komplett überholt werden. Die Mitte der Defensive Line stoppte kaum jemanden und mit Johnathan Hankins wird ihr vielleicht bester Defense Tackle auch noch Free Agent. Hinzu kommt, dass auch die Edge-Spieler kaum Druck auf den Quarterback entfachten. Die Defensive Line kam auf eine Adjusted Sack Rate von 4,5 Prozent (Rang 29).
Die 2019er Rookies Maxx Crosby und Clelin Ferrell waren also bis heute nicht die gewünschten Verstärkungen an der Front. Und auch dahinter tat sich keiner hervor - der teure Neuzugang Cory Littleton etwa muss bisher als klarer Fehlgriff eingestuft werden.
Raiders: Kommt ein Top-Edge-Rusher?
Und in der Secondary warten sie in Vegas - und davor Oakland - schon seit langem auf wirklich gute Cornerbacks, die den Unterschied ausmachen könnten. Die aktuelle Besetzung mit dem 2020er Erstrundenpick Damon Arnette und Zweitrundenpick 2019 Trayvon Mullen jedenfalls überzeugte noch nicht.
Die vielleicht sinnvollsten schnellen Verbesserungen bieten sich auf den Edge-Positionen an, wo zahlreiche namhafte Spieler zu haben sind. Aus der eigenen Division könnte Melvin Ingram (Chargers) helfen, zudem sollten Leute wie Leonard Floyd (Rams), Olivier Vernon (Browns) oder auch Matt Judon (Ravens) und Bud Dupree (Steelers) ins Auge gefasst werden.
Was die Cornerbacks hingegen betrifft, gibt es keinen der ganz starken Spieler dieser Zunft auf dem Markt, womöglich muss erneut der Draft oder ein Trade in Erwägung gezogen werden.
Los Angeles Chargers
- Vorjahresbilanz: 7-9
- Größte Needs: Offensive Line, Linebacker, Tight End
- Wichtigste Free Agents: EDGE Melvin Ingram, TE Hunter Henry, LB Denzel Perryman, OG Dan Feeney, LB Nick Vigil, CB Michael Davis
- Cap Space: 23,8 Millionen Dollar
Der Rookie des Jahres, QB Justin Herbert, will beschützt werden. Das sollte die oberste Priorität der Chargers sein. Die O-Line des Vorjahres schaffte dies bereits ganz gut, doch braucht es zunächst mal einen neuen Center, da Mike Pouncey seinen Rücktritt erklärte. Die interne Lösung wäre Scott Quessenberry, doch ein Corey Linsley (Packers) wäre da schon ein größeres Upgrade, ebenso David Andrews von den Patriots.
Ansonsten wird Dan Feeney auf Left Guard genauso Free Agent wie dessen Backups Forrest Lamp und Ryan Groy.
Wenn es um Herberts Targets geht, ist die Truppe mit Keenan Allen und Mike Williams per se schon gut gerüstet, ein Upgrade könnte aber auch nicht schaden. Gleiches gilt für die Postion des Slot-Receivers - Danny Amendola oder Adam Humphries wären beide zu haben.
Weitaus akuter ist jedoch womöglich die Personalnot auf Tight End. Starter Hunter Henry wird wohl ein zweites Mal per Franchise Tag gehalten, doch dahinter ist Luft im Kader, da auch Backup Virgil Green Free Agent wird. Je nach Preisklasse könnten hier Tyler Eifert, Tyler Kroft oder auch Gerald Everett vom Stadtnachbarn Rams ein Thema werden. Oder man tradet für Zach Ertz, der in Philly ohnehin nicht mehr ganz glücklich ist.
Was die Defense betrifft, ist durch die Bank Potenzial vorhanden. Dünn wird es eigentlich nur auf dem Linebacker-Level. Abgesehen vom drohenden Abgang von Edge-Rusher Melvin Ingram fehlt es hier vor allem an Qualität in Coverage. Das wird dadurch verschlimmert, dass mit Denzel Perryman wohl der beste Cover-Linebacker vorm Absprung steht.
Chargers benötigen einen Cover-Linebacker
Entsprechend könnten hier Leute wie Lavonte David - sollte dieser den Bucs schlussendlich zu teuer werden - oder auch Matt Milano interessant werden. Beide sind sehr gut in Coverage und könnten somit diese Schwachstelle beheben.
Ein kleineres Thema ist darüber hinaus die Zukunft von Safety Derwin James. Der ist sportlich über jeden Zweifel erhaben, doch verpasste er die vergangene Saison verletzungsbedingt komplett, nachdem er 2019 nur fünf Spiele absolvierte.
Bei ihm steht die Fifth-Year Option seines Vertrags an. Doch die werden die Chargers mit großer Wahrscheinlichkeit ziehen. Die Frage ist eher, ob darüber hinaus die Kadertiefe dahinter verbessert werden sollte. Man kann zumindest mal nicht sicher sein, dass James' Verletzungssorgen nun hinter ihm liegen - oder in welcher Verfassung er nach zwei schweren Verletzungen (Stressfraktur im Fuß, Meniskusriss) zurückkehren wird.