2. Die Bucs-Front gibt Tampa mehr Spielraum
Tampa Bay hatte bereits letztes Jahr eine gute Front, musste allerdings weite Teile der Saison ohne Defensive Tackle Vita Vea bestreiten - und in der Offseason investierten die Bucs dann noch zusätzlich ihren Erstrunden-Pick in Edge-Rusher Joe Tryon.
Defensive Coordinator Todd Bowles kompensierte mögliche Lücken in der Defensive Line im Vorjahr mit seinem gewohnt aggressiven Blitzing-Scheme, und das war auch gegen die Cowboys zu beobachten: Bowles blitzte Prescott bei über 40 Prozent seiner Dropbacks, Prescott legte 188 Yards und drei seiner vier Touchdown-Pässe gegen den Blitz auf.
Das wiederum macht auch gleich zwei Probleme deutlich: Erfahrene Quarterbacks spielen fast lieber gegen den Blitz, da sie so klarere Matchups bekommen und Defenses gezielt attackieren können. Genau das gelang Prescott am Donnerstagabend
Das andere Problem? Die Buccaneers gingen in der Secondary bereits angeschlagen in die Partie und verloren dann noch früh im Spiel Slot-Corner Sean Murphy-Bunting durch eine Ellbogenverletzung. Die Cowboys haben selbstredend die Wide-Receiver-Power, um so eine Situation dann auch effektiv zu bestrafen; aber Tampa Bay wäre grundsätzlich gut beraten, sich nicht darauf zu verlassen, dass die Secondary die starke Vorsaison einfach wiederholt.
Umso wichtiger ist es, dass die Front ein noch dominanterer Part wird. Next Gen Stats listet Vea gegen die Cowboys mit sechs Pressures, Shaq Barrett mit fünf und William Gholston mit drei. Bowles blitzte auch Linebacker Devin White regelmäßig und schob seine Front-Spieler generell viel herum; bei einem Third-Down-Pressure-Package stellte sich Jason Pierre-Paul gegenüber vom Center auf, während Vea den Outside Edge Rusher gab.
Bowles wird in diesem Jahr vielleicht defensiv etwas umdenken müssen, zumindest wenn es gegen die Top-Passing-Offenses geht. Dass er das kann, hat er letztes Jahr bereits im Laufe der Saison gezeigt.
Die gute Nachricht für ihn ist: Seine Defensive Line hat das Potenzial, eine der ligaweit besten D-Lines zu werden. Das wiederum würde Bowles dann auch andere Möglichkeiten bieten und die Cornerback-Gruppe entlasten.