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Fünf Thesen zum College-Football: Es gibt schon einen klaren Heisman-Favoriten

Von Johannes Ninow
Bryce Young spielt bei Alabama derzeit groß auf.
© getty
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College Football: Die SEC und PAC12 sind die großen Gewinner

Im Rennen um die Playoffs geht es an den ersten Spieltagen viel um das Ansehen der Conferences. Natürlich spielen die Top-Teams auch um Sieg oder Niederlage, keine Frage. Niederlagen machen den Kampf um die Playoffs immer deutlich schwieriger. Doch Niederlagen in diesen Out-of-Conference Games bedeuten nichts im Kampf um die eigene Conference. Und wer seine Conference am Ende gewinnen kann, hat mindestens ein Mitspracherecht bei der Vergabe der vier Playoff-Plätze.

Darum ist eben das Ansehen, der direkte Vergleich der Conferences, unfassbar wichtig. Die ist nämlich der Maßstab, mit dem das Playoff-Komitee am Ende die Teams mit gleicher Anzahl an Siegen vergleicht. Und nachdem die meisten großen Conference-Duelle nun gespielt wurde, lassen sich klare Gewinner und Verlierer definieren.

Der erste (und erwartbare) Gewinner ist die SEC. Schon in den Preseason-Thesen hatten wir vermutet, dass zwei SEC-Teams die Playoffs erreichen könnten. Georgia hat mit dem Sieg gegen Clemson seinen Anspruch auf einen Playoff-Platz deutlich gemacht. Über Alabama haben wir schon gesprochen. Treffen sich diese beiden Teams ungeschlagen im SEC Championship Game wird wahrscheinlich auch der Verlierer dieses Spiels einen Playoff-Platz sicher haben.

Alabama und Georgia haben diesen Samstag die wahrscheinlich höchsten Hürden auf dem Weg zum SEC Championship Game zu nehmen: Alabama trifft auf Ole Miss, Georgia auf Mega-Überraschung Arkansas. Können beide Teams ihre Arbeit im eigenen Stadion erledigen, sieht alles sehr nach zwei Playoff-Plätzen für die SEC aus.

College Football: Oregon ist die klare Nummer eins

Ein weiterer Gewinner des Saisonstarts ist die PAC 12. Die PAC 12 hat seit Jahren das geringste Ansehen beim Playoff-Komitee, da Teams Jahr für Jahr ihre Spiele gegen die andere Conferences zum Teil sehr deutlich verlieren. Selbst ein ungeschlagener PAC12-Meister hätte es in den vergangenen Jahren sehr schwer gehabt, die Playoffs zu erreichen, so schlecht war das Ansehen der Conference.

Zu durchschnittlich die Teams, wodurch sich auch nie ein Team als klare Nummer 1 der Conference ins Rampenlicht spielen konnte. USC ist eigentlich die große Marke der Westküste, über die Probleme der Trojans später noch mehr.

In diesem Jahr gibt es aber diese klare Nummer 1: Oregon. Head Coach Mario Cristobal hat endlich den nächsten Schritt mit den Oregon Ducks geschafft, nachdem er vor ein paar Jahren mit Quarterback Justin Herbert zumindest an der Türschwelle zur CFB-Elite stand und immerhin der Rose Bowl gewinnen konnte.

Der Sieg bei Ohio State am zweiten Spieltag könnte fast noch wichtiger für das Programm unter Cristobal sein, zumindest hat er die Ducks in eine ausgezeichnete Position in Rennen um die Playoffs gebracht. Auch UCLAs Sieg gegen LSU hat der Conference ein besseres Ansehen beschert. Nun liegt es an Oregon, unbeschadet durch die PAC 12 zu marschieren, damit die Conference nach 2017 mal wieder einen Teilnehmer im CFB Final Four hat.

College Football: Was wird aus Ohio State?

Zwischen Gut und Böse liegen die beiden BIG-Conferences, die BIG 10 und BIG 12. Die BIG12-Teams Texas und Iowa State verloren ihre Spiele gegen Arkansas und Iowa zum Teil sehr deutlich. Immerhin blieben die gerankten Teams Oklahoma, Baylor und Oklahoma State bisher ohne Niederlage. Liga-Zugpferd Oklahoma sah gegen weitestgehend deutlich schlechtere Gegner jedoch bisher wenig überzeugend aus. Einige Fans rufen schon nach einem Quarterback-Wechsel. Noch ist aber hier alles im Lot, es gibt genug gute Gegner, um sein Resümee aufzuwerten, wenngleich kein Überteam in dieser Conference zu finden ist.

Ohio States eben erwähnte Niederlage gegen Oregon bringt die gesamte BIG 10 in die Bredouille. Ohio State selbst wird es schwer haben, selbst wenn sie die Conference mal wieder gewinnen sollten.

Auch hier gibt es noch ein paar Teams, die bisher unfallfrei geblieben sind und die BIG 10 in den Playoffs vertreten könnten: Penn State (immerhin einen Sieg gegen SEC-Team Auburn in der Tasche), Jim Harbaughs Michigan (Sieg gegen PAC12-Schlusslich Washington) und Iowa. Penn State und Michigan beide müssen noch gegen Ohio State ran, was für beide Teams in der jüngeren Vergangenheit nicht gut ausging. Dazu ist mit Michigan State (ebenfalls noch ungeschlagen) noch ein weiteres starkes Team in ihrer BIG12 East, das dem einen oder anderen Team noch ein Bein stellen wird.

Iowa hat in der BIG10 West einen deutlich entspannteren Spielplan, muss aber immerhin noch gegen Penn State und bei Wisconsin ran. Letztendlich müssen alle BIG10-Teams erst on Ohio State vorbei, worauf man trotz der leichten Schwächephase der Buckeyes nicht zu viel wetten sollte.

College Football: Playoffs wohl ohne ACC

Noch dunkler sieht es in der ACC aus. Die hat nämlich fast jedes Duell mit anderen Conferences verloren. Flaggschiff Clemson hat schon zweimal verloren und sieht vor allem offensiv hilflos aus.

Der Rest der Conference scheint aber unfähig, daraus Profit zu schlagen. Miami wurde schon gleich zweimal auf nationaler Bühne (erst gegen Alabama, dann gegen Michigan State) vorgeführt, UNC hat ebenfalls schon zweimal verloren. Nur noch 3 ACC Teams sind in der Top 25 vertreten: An Stelle 23 (NC State), 24 (Wake Forest) und 25 (Clemson). Die ACC wird mit großer Sicherheit keinen Playoff-Platz bekommen, nachdem im Vorjahr noch zwei Plätze an die Conference gingen.