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NFL Recap: Cincinnati Bengals vs. Jacksonville Jaguars 24:21 - Fulminante Aufholjagd! Joe Burrow sticht Trevor Lawrence im Duell der Top-Talente aus

Von Jan Dafeld
Joe Burrow gewann mit den Cincinnati Bengals bei den Jacksonville Jaguars.
© getty

Joe Burrow hat das direkte Duell der beiden letzten Number-One-Picks gegen Trevor Lawrence für sich entschieden. Burrows Cincinnati Bengals schlugen Lawrences Jacksonville Jaguars dank einer fulminanten Aufholjagd in der zweiten Halbzeit mit 24:21. Ein Field Goal in letzter Sekunde brachte die Entscheidung.

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Ein verschossenes Field Goal und drei Punts vor der Pause, drei Touchdowns sowie ein Field Goal zum Sieg in letzter Sekunde in der zweiten Halbzeit: Nach einer völlig verkorksten ersten Hälfte haben sich die Bengals durch eine beeindruckende Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit gegen die Jaguars den dritten Sieg im vierten Saisonspiel gesichert.

Ein 44-Yard-Pass von Burrow (25/32, 348 YDS, 2 TD, 3 ATT, 4 YDS) auf Rookie Ja'Marr Chase (6 REC, 77 YDS) unmittelbar nach der Halbzeitpause läutete den Lauf der Gastgeber ein. Kurz darauf trug Tight End C.J Uzomah (5 REC, 95 YDS, 2 TD) einen kurzen Pass von Burrow über 22 Yards bis in die Endzone und brachte Cincy so auf 7:14 heran.

Nach einem Three-and-Out der Jaguars cruisten Burrows Bengals über 86 Yards das Feld hinunter, Joe Mixon (16 ATT, 67 YDS, TD) stellte mit einem Run von der Ein-Yard-Linie den Ausgleich her. Durch einen Rushing-Touchdown von James Robinson gingen die Jaguars im letzten Viertel zwar erneut in Führung, erneut antwortete Cincinnati, das in der zweiten Halbzeit nicht aufzuhalten war, jedoch prompt. Erneut fand Burrow Uzomah mit einem kurzen Pass, erneut scorte der Tight End nach einem Catch-and-Run.

Bei einem Fourth-and-Four an der Mittellinie entschied sich Jacksonvilles Head Coach Urban Meyer 5:40 Minuten vor dem Ende für einen Punt. Die Bengals übernahmen an der eigenen 10-Yard-Linie und marschierten erneut tief in die gegnerische Hälfte. Ein 25-Yard-Pass von Burrow - einmal mehr auf Uzomah - brachte Cincy eine Minute vor Spielende in Field-Goal-Range.

Vier Sekunden vor dem Ende trat Evan McPherson (1/2 FG, 3/3 XP) zum spielentscheidenden Field Goal an und versenkte seinen Kick aus 35 Yards Entfernung. Es war bereits der zweite Game-Winner für den Rookie in dieser Saison.

NFL: Jaguars dominieren erste Halbzeit gegen Bengals

Die Jaguars hatten die Partie in der ersten Halbzeit noch dominiert. Nach einem Punt zum Auftakt verschoss McPherson beim ersten Drive der Heimmannschaft ein Field Goal aus 43 Yards Entfernung. Jacksonville scorte bei zwei seiner nächsten drei Drives einen Touchdown, Lawrence fand Laviska Shenault (6 REC, 99 YDS, ATT, 11 YDS) mit einem spektakulären Pass aus vollem Lauf über 50 Yards.

Zunächst lief James Robinson (18 ATT, 78 YDS, 2 TD, REC, -2 YDS) durch die Mitte in die Endzone und ließ bei seinem Run zwei Verteidiger sehenswert aussteigen. Kurz darauf behielt Lawrence (17/24, 204 YDS, 8 ATT, 36 YDS, TD) bei einer Read Option den Ball und erhöhte die Führung auf 14:0.

Eine Minute vor der Halbzeit ließ Meyer ein Fourth-and-Goal an der Ein-Yard-Linie ausspielen: Lawrence behielt erneut den Ball, diesmal jedoch bei einer Pitch Option, und wurde von Logan Wilson unmittelbar vor der Endzone gestoppt. Dieser Stop wenige Zentimeter vor der Touchdown-Linie sollte sich als spielentscheidend erweisen.

Die Bengals empfangen am kommenden Wochenende die Green Bay Packers. Die Jaguars treffen zuhause auf die Tennessee Titans.

Cincinnati Bengals (3-1) - Jacksonville Jaguars (0-4)

Ergebnis: 24:21 (0:7, 0:7, 14:0, 10:7) BOXSCORE

Bengals vs. Jaguars - die wichtigsten Statistiken

  • Die Saison war bislang nicht nach den Vorstellungen der Jaguars verlaufen. Gegen die Bengals fand Jacksonville jedoch besser ins Spiel als in allen Begegnungen zuvor: Die Gäste erzielten in der ersten Halbzeit nicht nur mehr Punkte (14), sie holten auch mehr First Downs (15) als in irgendeiner ersten Hälfte 2021.
  • Einer der Hauptgründe für den guten Start der Jaguars war das überraschend überzeugende Running Game. Jacksonville lief in der ersten Halbzeit im Schnitt für 5,5 Yards pro Run. Zuvor hatten die Bengals in keinem Spiel mehr als 3,6 Yards pro Run zugelassen. Die Jaguars beendeten das Spiel mit 4,6 Yards pro Run.
  • C.J. Uzomah fing in der zweiten Halbzeit zwei Touchdowns. Es war sein erstes Spiel mit mehr als einem Touchdown in der NFL.
  • Cincinnatis Aufholjagd hatte in der jüngeren Franchise-Geschichte Seltenheitswert: Von ihren letzten 31 Spielen, in denen sie zu irgendeinem Zeitpunkt 14 Punkte Rückstand hatten, gewannen die Bengals nur ein einziges. Nun ist die Bilanz in solchen Spielen immerhin 2-30.
  • Die Niederlage markierte Lawrences vierte Pleite in seinem vierten NFL-Spiel. Damit hat der Erstrundenpick des vergangenen Drafts als Profi bereits so viele Spiele verloren wie zuvor auf der High School und dem College zusammengerechnet. Sowohl auf der High School als auch auf dem College hatte Lawrence jeweils zwei Spiele verloren.

Der Star des Spiels: Joe Burrow (Quarterback, Bengals)

Knapper Sieg von Burrow über Lawrence, sowohl auf dem Feld als auch in im individuellen Vergleich der beiden Top-Talente. Burrow verteilte den Ball fehlerfrei und fand sowohl gegen Zone als auch gegen die Blitzes der Jaguars immer wieder die richtigen Antworten, meist über Tyler Boyd (9 REC, 118 YDS) oder Uzomah. Die ganz großen Highlight-Würfe blieben zwar aus, Burrow bewegte den Ball aber konstant gut durch die Luft. In der zweiten Halbzeit fand Jacksonville keinerlei Antworten auf die Passing-Offense der Bengals.

Der Flop des Spiels: Die Pass-Defense der Jaguars

Es ist schwer, einen bestimmten Spieler aus der Defense der Gäste herauszupicken, in der zweiten Halbzeit wurde die Defense der Jaguars von Burrow im Verbund auseinandergenommen. Die Defensive Line bekam viel zu selten Pressure gegen den Bengals-Quarterback, gegen die Pässe über die Mitte auf Boyd und Uzomah fand Jacksonville überhaupt keine Antwort. Tyson Campbell ließ im Duell mit Chase zudem einen 44-Yard-Pass zu. Einzig Shaquill Griffin, der seine Seite über weite Strecken dicht machen konnte, ist positiv hervorzuheben.

Analyse: Bengals vs. Jaguars - die Taktiktafel

  • Jacksonville callte bei kurzen Third Downs immer wieder Read Options für Lawrence, bei denen der Quarterback den Ball mehrfach behielt. Beim zweiten Touchdown-Drive der Gäste lief Lawrence den Ball dreimal selbst zum neuen First Down oder Touchdown. Beim Fourth Down kurz vor der Pause wandelten die Jags das Play leicht ab, Lawrence behielt den Ball bei einer Pitch Option und wurde unmittelbar vor der Endzone gestoppt.
  • Ein ungewöhnliche Bild bot sich den Fans kurz vor der Halbzeit: Direkt vor der eigenen Endzone täuschte Burrow mehrfach den Snap an und nahm eine Delay-of-Game-Strafe in Kauf. Die Strafe betrug nicht mal einen halben Yard, bei den Zuschauern in Cincinnati kam der Versuch dennoch nicht allzu gut an. Burrow wurde mit Buhrufen in die Pause begleitet.
  • Urban Meyer zeigte sich in der ersten Halbzeit direkt an der gegnerischen Endzone aggressiv und ließ ein Fourth-and-Goal - nicht erfolgreich - ausspielen. Kurz vor dem Ende des Spiels gab sich Meyer konservativer: Bei einem Fourth-and-Four an der Mittellinie ließ er sein Team punten - die Jaguars erhielten den Ball nicht mehr zurück.
  • Cincinnati schaffte es immer wieder Big Plays über Play Action zu kreieren, sowohl mit Bootlegs, bei denen Burrow Boyd und Uzomah für Big Plays fand als auch mit schnellen Pässen über die Linebacker in der Mitte. Boyd und Chase wurden so beide mehrfach ins Spiel eingebunden.
  • Kein Team hatte in den ersten drei Wochen eine höhere Run-Quote bei Early Downs als die Bengals. Auch gegen die Jaguars setzte Cincy immer wieder auf Runs bei Early Downs - allerdings nicht ganz so häufig wie in den Vorwochen, auch weil das Passspiel in der zweiten Halbzeit so gut funktionierte. Cincinnati beendete das Spiel mit 25 Pässen und 22 Runs bei Early Downs.
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