NFL – Die Situation der Nicht-Playoff-Teams: Verlässt Wilson die Seahawks? Schnappen sich die Panthers Watson?

Jan Dafeld
31. Dezember 202109:00
Russell Wilson verpasst mit den Seattle Seahawks die Playoffs.getty
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Das Playoff-Rennen geht an diesem Wochenende in Week 18 in die richtig heiße Phase, acht Teams haben zwei Wochen vor dem Saisonende aber bereits keine Chance mehr auf die Postseason. Wie geht es bei ihnen weiter? Wer wird der nächste Quarterback der Panthers? Wie unterstützen die Jaguars Trevor Lawrence? Und was wird aus Russell Wilson in Seattle? Ein Überblick.

Carolina Panthers (5-10)

Die aktuelle Saison: Nach drei vor allem defensiv dominanten Siegen zum Auftakt wurden die Panthers teilweise bereits als Playoff-Kandidat gehandelt und sahen sich offenbar auch selbst im Kreis der besseren Teams. Dann ging es allerdings rapide bergab: Als die Gegner nicht mehr Jets oder Texans hießen, verlor Carolina zehn seiner letzten zwölf Begegnungen. Von der Aufbruchstimmung aus dem Herbst ist mittlerweile nichts mehr zu spüren. Die Offense ist die vielleicht schlechteste der NFL, die Defense zwar noch immer nicht übel, aber längst nicht mehr dominant. Einfälle wie die Dual-QB-Offense von Head Coach Matt Rhule wirken zudem viel mehr wie Aktionismus als wie echte Lösungsansätze.

Die größten Probleme: Den Panthers fehlt ein akzeptabler Quarterback. Sam Darnold fiel nach einem halbwegs soliden Saisonstart in das Loch vergangener Jets-Tage zurück und ist keine langfristige Antwort auf der Position. Auch Cam Newton konnte nicht zu Carolinas Heilsbringer werden, seine besten Tage liegen offensichtlich hinter ihm. Die Offensive Line ist zudem ein riesiges Problem und besteht mit Ausnahme von Right Tackle Taylor Moton sowie dem aktuell verletzten Center Matt Paradis ausschließlich aus Baustellen. Christian McCaffreys Talent ist zwar unbestritten, über die vergangenen beiden Saisons verpasste der Running Back verletzungsbedingt allerdings 23 von 33 möglichen Spielen.

Das macht Mut: Die Defense zeigte in dieser Saison mehrfach gute Ansätze und verfügt mit Jaycee Horn, Brian Burns und Jeremy Chinn über mehrere junge Playmaker. Entwickeln sich die Youngster in der Unit wie erhofft, könnte die Defense der Panthers im kommenden Jahr endgültig zu den besseren in der NFL zählen. Auch offensiv verfügt das Team durchaus über Talent. Ein Waffenarsenal aus D.J. Moore, Robby Anderson, Terrace Marshall und McCaffrey muss sich in der NFL definitiv nicht verstecken. Mit einem Upgrade auf der QB-Position könnte die Offense somit schnell einen deutlichen Sprung nach vorne machen.

Ausblick auf die Offseason: Die entscheidende Frage ist natürlich: Wer wird 2022 Starting Quarterback der Panthers? Darnold wird das Team in der kommenden Saison zwar mehr als 18 Millionen Dollar an Gehalt kosten, kann aber nicht die Lösung sein. Die Panthers könnten im Draft als erstes Team einen Quarterback auswählen - denkbar wären hier Kenny Pickett oder Matt Corral - oder ins Rennen um Deshaun Watson einsteigen. Eine (erneute) Übergangslösung wäre beispielsweise Jimmy Garoppolo, sofern dieser keine weitere Saison in San Francisco bleiben soll. Weitere Fragen: Wer wird der neue Offensive Coordinator, nachdem Rhule Joe Brady - bislang ohne nennenswerte Verbesserung - vor die Tür setzte? Und wie können die Panthers ihre Offensive Line grundlegend verstärken?

Chicago Bears (5-10)

Die aktuelle Saison: Die Bears gingen zunächst mit Andy Dalton als Starting Quarterback in die Saison. Nachdem Justin Fields in den ersten drei Saisonsiegen jeweils keine bedeutende Rolle gespielt hatte, durfte er jedoch als Starter übernehmen - nur um später selbst auszufallen. Zuletzt musste sogar Nick Foles für die Franchise starten. Nach einer Serie von fünf Niederlagen in der Saisonmitte fiel Chicago aus dem Playoff-Rennen. Die Offense sucht noch nach ihrer Identität, die Defense ist nicht mehr auf dem Niveau vergangener Tage. Eine Entlassung von Head Coach Matt Nagy am Saisonende scheint mittlerweile unausweichlich.

Die größten Probleme: Trotz eines Rookie-Quarterbacks, der zumindest gelegentlich für Highlight-Plays sorgen konnte, brachte Chicago über weite Strecken der Saison eine äußerst unspektakuläre Offense auf den Rasen, vor allem die Offensive Line ist ein echtes Problem. Im Sommer werden langjährige Leistungsträger wie Allen Robinson und Akiem Hicks Free Agents und müssen ersetzt werden - ein Erstrundenpick, um einen vielversprechenden Rookie auswählen zu können, fehlt allerdings.

Das macht Mut: Fields wird noch etwas Zeit und Hilfe benötigen, um zu einem veritablen Starting Quarterback in der NFL reifen zu können. Der Rookie zeigte in dieser Saison allerdings bereits vielversprechende Ansätze - etwas, das nicht alle First-Round-Quarterbacks aus dem vergangenen Draft von sich behaupten können. Darnell Mooney könnte sich zu einem echten Nummer-eins-Receiver entwickeln, auch Cole Kmet und David Montgomery sind Playmaker mit Potenzial. Die Defense ist zwar nicht mehr dominant, verfügt mit Khalil Mack und Roquan Smith aber nach wie vor über sehr gute Eckpfeiler. In der Free Agency könnte es dringend benötigte Cornerback-Verstärkungen geben.

Ausblick auf die Offseason: Da Nagy sehr wahrscheinlich seinen Hut nehmen müssen wird, ist die wohl wichtigste Frage: Wer wird der neue Head Coach in Chicago? Die Bears scheinen gut beraten, Fields einen Coach an die Seite zu stellen, der dabei helfen kann, das Potenzial des Quarterbacks so gut und schnell wie möglich abzurufen. Verbesserungen in der Offensive Line, insbesondere auf der Center-Position, wären äußerst hilfreich. Chicago verfügt über Cap Space, muss allerdings auch die Abgänge einiger Stars kompensieren. Bleibt da genug Geld, um auch in die wacklige Secondary investieren zu können?

Detroit Lions (2-12-1)

Die aktuelle Saison: Die Lions gingen neben den Texans als das auf dem Papier am schwächsten besetzte Team in die Saison, in fast allen Mannschaftsteilen mangelte es an Talent. Nach dramatischen Niederlagen gegen die Ravens und die Vikings schien Detroit lange auf seine zweite sieglose Saison zuzuschlittern, nach einem Unentschieden gegen die Steelers gewann das Team allerdings gegen die Vikings und die Cardinals und hält somit nicht einmal mehr den Nummer-eins-Pick im kommenden Draft. Von ihren letzten sieben Spielen verloren die Lions nur ein einziges deutlich.

Die größten Probleme: Es mangelt an Playmakern in der Offense, generell benötigt der gesamte Kader außerhalb der Offensive Line deutlich mehr Talent. Die Quarterback-Position ist ein dickes Fragezeichen, Jared Goff ist wohl nicht die dauerhafte Lösung, mitten im Rebuild muss diese Baustelle in der Offseason allerdings noch nicht zwingend angegangen werden. Außerdem: Was wird aus Jeffrey Okudah? Der Cornerback spielte 2020 schlecht und verpasste nun fast die gesamte Saison durch einen Achillessehnenriss. Wird der dritte Pick aus dem vorletzten Draft ein Bust?

Das macht Mut: Die Offensive Line ist jung und könnte in der kommenden Saison eine der besten der NFL sein. Taylor Decker und Frank Ragnow sind ohnehin gut, Jonah Jackson und Penei Sewell machten nach anfänglichen Wacklern in dieser Saison gewaltige Schritte nach vorne. Der deutsch-amerikanische Receiver Amon-Ra St. Brown entpuppte sich zudem als möglicher Draft-Steal. Das Team steht hinter Head Coach Dan Campbell, mit zwei First-Round-Picks sowie gehörig Cap Space können die Lions in der Offseason auf diesem Gerüst aufbauen.

Ausblick auf die Offseason: Bleibt Goff der klare Starter oder stößt im Frühjahr bereits ein neuer Quarterback zum Team? Sollte Malik Willis im Draft bis ans Ende der ersten Runde fallen, könnte er eine interessante Option für Detroit sein. Eine weitere zentrale Frage: Welche Positionsgruppen adressieren die Lions im Draft und in der Free Agency? In diesem Jahr steckte die Franchise ihre Ressourcen fast ausschließlich in die Units an der Line of Scrimmage. Sind nun die Receiver und die Secondary an der Reihe?

Houston Texans (4-11)

Die aktuelle Saison: Auch die Texans gingen als Team, dem eigentlich keine echte Chance eingeräumt wurde, in die Saison, verhinderten ihre 0-16-Saison allerdings gleich zum Auftakt mit einem Sieg über die Jaguars. Nach dem Ausfall von Tyrod Taylor fiel Houston anschließend in ein Loch und holte sich einige üble Katschen ab, meldete sich mit Siegen über die Titans, die Jaguars und die Chargers zuletzt aber eindrucksvoll zurück. Davis Mills übernahm nach dem Shutout gegen die Colts endgültig als Quarterback und wusste zuletzt sogar durchaus zu überzeugen.

Die größten Probleme: Gibt es in der NFL ein Team mit weniger Talent im Kader? Praktisch alle Positionsgruppen im Team können Verstärkungen gebrauchen. Der Rebuild in Houston war von Anfang an auf mehrere Jahre ausgelegt, in diesem Prozess soll in der Offseason der erste Schritt nach vorne erfolgen. Um tatsächlich wieder um die Playoffs mitspielen zu können, dürfte es jedoch voraussichtlich noch mindestens eine weitere Saison dauern.

Das macht Mut: Die Texans verfügen über Cap Space und einen frühen Erstrundenpick. Ein Trade von Quarterback Deshaun Watson würde weiteren Gehaltsspielraum sowie Picks oder junge Spieler einbringen. Darüber hinaus gibt es keine Cap-Leichen im Kader, durch Entlassungen könnte die Franchise noch mehr Platz unter der Cap-Grenze schaffen. Die Voraussetzungen für einen grundlegenden Neuaufbau sind somit gut. Mills sah in seiner Rookie-Saison zudem durchaus in Ordnung aus. Die Texans brauchen somit nicht zwingend einen neuen Quarterback und können sich in der Offseason auf andere Baustellen konzentrieren, um Mills 2022 weiter evaluieren zu können.

Ausblick auf die Offseason: Was passiert mit Watson? Für die Texans wird der Quarterback nicht mehr auflaufen, der Franchise dürfte somit daran gelegen sein, den ehemaligen Superstar endlich zu traden und im Gegenzug jede Menge Picks und Talent einzuheimsen. Gelingt ein Trade nach Houstons Vorstellungen, könnte das den Rebuld einen gehörigen Schritt voranbringen. Welche Baustellen priorisiert General Manager Nick Caserio in der Offseason? Sowohl die Offensive und Defensive Line als auch der Receiving Corps und die Secondary könnten Investitionen vertragen. Außerdem: Bleibt Brandin Cooks oder wird auch er (erneut) für Picks getradet?

Jacksonville Jaguars (2-13)

Die aktuelle Saison: Mit Head Coach Urban Meyer und QB-Supertalent Trevor Lawrence sollten die Jaguars in dieser Saison endlich den Schritt heraus aus der Misere und zu einem sportlich aufregenden Team machen. Die Euphorie erhielt allerdings gleich zum Saisonauftakt gegen die Texans einen Dämpfer, anschließend wurde es kaum besser: Lawrence konnte anfangs noch vereinzelt für Lichtblicke sorgen, enttäuschte in einem offensiv wie defensiv schwachen Team jedoch mehr und mehr. Meyer sorgte für zahlreiche Skandale abseits des Platzes und wurde nach nicht mal einem Jahr in Jacksonville entlassen. Die Jaguars gehen sehr wahrscheinlich erneut mit der schlechtesten Bilanz aller Teams in die Offseason.

Die größten Probleme: Es fehlt ein neuer Head Coach, es fehlt eine grundlegende Philosophie. Nur ein Jahr nach dem Scheinbar-Aufbruch steht erneut ein Neuaufbau in Florida an. Das erste Jahr von Lawrence war ein verlorenes. Geht es bei den Jaguars nicht bald bergauf, droht eines der größten Quarterback-Talente der jüngeren Geschichte in Jacksonville verbrannt zu werden. Es mangelt grundsätzlich an Talent im Team, vor allem die Offense benötigt deutlich mehr Playmaker.

Das macht Mut: Die Jaguars halten wohl erneut den ersten Pick im Draft und verfügen erneut über so viel Cap Space wie kaum ein anderes Team in der Liga, ein schneller Turnaround scheint also möglich. Lawrence ist nur ein halbes Jahr von seinem Status als Generational Talent entfernt und zeigte im ersten Saisondrittel zumindest ein paar gute Ansätze. Bekommt er vom neuen Head Coach des Teams und durch stärkere offensive Waffen in der kommenden Saison endlich mehr Hilfe, könnte er dem anfänglichen Hype immer noch gerecht werden.

Ausblick auf die Offseason: We wird nach dem Debakel mit Meyer der neue Head Coach des Teams? Diese Entscheidung wird die Zukunft der Jaguars und von Lawrence maßgeblich beeinflussen. Byron Leftwich, Kellen Moore und Jim Caldwell werden bereits als neue Coaches gehandelt, sie alle wären offensive Head Coaches, die Erfahrung in der Arbeit mit jungen Quarterbacks haben. Wird der Nummer-eins-Pick nicht getradet, wird Jacksonville an dieser Stelle sehr wahrscheinlich eine klare Verstärkung für die Defensive Line bekommen. Weitere Ressourcen müssen (!) im Draft und in der Free Agency in offensive Playmaker sowie die Offensive Line investiert werden, um Lawrence in seiner Entwicklung zu unterstützen.

New York Giants (4-11)

Die aktuelle Saison: Nach sechs Siegen auf dem Rücken einer guten Defense 2020 sollten die Giants im zweiten Jahr unter Head Coach Joe Judge eigentlich den nächsten Schritt machen und um die Playoffs mitspielen. Die Realität sah anders aus, nach fünf Niederlagen aus den ersten sechs Saisonspielen war der Playoff-Traum bereits so gut wie ausgeträumt. Die Offense ließ jede Weiterentwicklung vermissen und fiel spätestens nach dem Ausfall von Daniel Jones ins Bodenlose. New York konnte die zahlreichen Verletzungen im Team nicht auffangen, auch die Defense agierte nicht mehr auf dem Niveau des Vorjahres.

Die größten Probleme: Die Offensive Line ist mit Ausnahme von Left Tackle Andrew Thomas, der sich nach einem anfänglich wackligen Start sehr gut entwickelt hat, ein Problem. Schematisch war die Offense der G-Men über weite Strecken zudem eine riesige Enttäuschung, hier muss nach der Entlassung von Offensive Coordinator Jason Garrett Besserung eintreten. Die Defense ist auf den meisten Positionen solide besetzt, es mangelt allerdings an Pass-Rushern. Doch wo sollen die Verbesserungen herkommen? Die Giants verfügen über keinen Cap Space. Blake Martinez, Kyle Rudolph und Sterling Shepard könnten entlassen werden, um etwas Gehaltsspielraum zu schaffen, doch selbst in diesem Fall wären keine größeren Verpflichtungen möglich.

Das macht Mut: New York verfügt zwar nicht über den Cap Space, um die Baustellen im Kader aggressiv anzugehen, kann aber zumindest auf zwei hohe Draft-Picks zurückgreifen. Die Giants haben in der Offense durchaus Playmaker, auch Jones sah zum Saisonstart nicht schlecht aus. Mit einem neuen Offensive Coordinator und weniger Verletzungspech sollte das Team hier einen Schritt nach vorne machen können. Die Defense hat Talent und dürfte mit ein, zwei Verbesserungen in der Front 2022 wieder besser sein.

Ausblick auf die Offseason: Judge soll trotz zwei wenig spektakulären Saisons bleiben, genau wie auch Jones. Die spannendste Frage dürfte somit sein: Wer wird der neue General Manager des Teams, wenn Dave Gettleman sehr wahrscheinlich vor die Tür gesetzt wird? Und welche Philosophie bringt er mit? Mit zwei Top-10-Picks wird der neue Mann über Munition verfügen, um das Team zu verstärken. Doch reicht das schon, um 2022 einen deutlichen Schritt nach vorne machen zu können? Spektakuläre Verpflichtungen dürften in der Free Agency eher ausbleiben.

New York Jets (4-11)

Die aktuelle Saison: Nach drei teilweise üblen Niederlagen zum Saisonauftakt sorgten die Jets mit einem Sieg über die Titans für ein Ausrufezeichen. Die Offense fand ausgerechnet nach dem Ausfall von Zach Wilson zu ihrer Form, die Defense - eigentlich das Steckenpferd von Head Coach Robert Saleh - blieb jedoch weit hinter den Erwartungen zurück und wurde in dieser Spielzeit gleich mehrfach abgeschossen. Nach seiner Rückkehr zeigte Wilson zumindest leichte Verbesserung und gewann Spiele gegen die Texans und Jaguars.

Die größten Probleme: Trotz einiger Mini-Schritte in die richtige Richtung spielte Wilson eine weitestgehend schreckliche Rookie-Saison. Ob Pocket-Verhalten, Lesen von Defenses oder Passgenauigkeit - der Quarterback muss in fast allen Bereichen schnell Fortschritte machen. Auch Saleh steht unter Druck: Eine Weiterentwicklung des Teams blieb in dieser Saison fast komplett aus, vor allem die Defense enttäuschte. In der Secondary mangelt es an Talent, mit Marcus Maye wird der beste Spieler der Unit nun auch noch Free Agent.

Das macht Mut: Auch die Jets verfügen sehr wahrscheinlich über zwei Top-10-Picks im Draft und können erneut auf ordentlich Cap Space zurückgreifen. Mit Carl Lawson und Corey Davis kehren zwei wichtige Leistungsträger in der kommenden Saison von schweren Verletzungen zurück, zudem sah die Rookie-Klasse - mit Ausnahme von Wilson - nicht schlecht aus. Das Fundament für einen geglückten Rebuild ist durchaus da, im kommenden Jahr muss aber endlich der nächste Schritt in der Entwicklung gelingen.

Ausblick auf die Offseason: Wilson selbst muss ein oder sogar zwei Schritte nach vorne machen, doch der Quarterback benötigt auch noch mehr Hilfe in der Offense. Die Jets sollten erneut Ressourcen in die Offensive Line und die Receiver-Position investieren - egal ob im Draft oder in der Free Agency. Gleiches gilt für die Secondary, wo New York sowohl auf der Cornerback- als auch der Safety-Position mehr Talent benötigt.

Seattle Seahawks (5-10)

Die aktuelle Saison: Nach einer Offseason mit einer Menge Wirbel um Russell Wilson kehrte der Quarterback pünktlich zum Team zurück, um zusammen mit dem neuen Offensive Coordinator einen weiteren Angriff auf den Super Bowl zu starten. Nach zwei Siegen aus den ersten vier Saisonspielen verletzte sich Wilson allerdings am Finger und die Saison ging den Bach herunter. Auch nach Wilsons Rückkehr konnte die Offense nie ihr Potenzial abrufen, es glückten nur noch Siege über die Jaguars, die Texans und die 49ers. Am Ende steht die mit Abstand schwächste Spielzeit der Pete-Carroll-Ära, das steht bereits zwei Wochen vor dem Saisonende fest.

Die größten Probleme: Angesichts der Erwartungen vor der Saison spielten fast alle Mannschaftsteile des Teams enttäuschend. Der Offense fehlt außerhalb der Big Plays von Wilson der Floor, es gibt kein konstantes Kurzpass- oder Laufspiel, die Offensive Line ist einmal mehr allenfalls unteres Liga-Mittelmaß. Dass Wilson nach dieser Spielzeit seinen Abgang forciert, kann zudem nicht ausgeschlossen werden. Defensiv sind die Cornerbacks ein großes Problem, hier muss dringend Verstärkung her. Leistungsträger wie Left Tackle Duane Brown oder Linebacker Bobby Wagner kommen derweil in den Herbst ihrer Karriere, ohne den eigenen Erstrundenpick fehlt zudem eine wichtige Ressource, um das Team zu verbessern.

Das macht Mut: Anders als bei allen anderen sieben Teams in dieser Liste stellt der Saisonverlauf 2021 für die Seahawks einen echten Ausrutscher dar. Zum ersten Mal seit 2012 beendet Seattle die Saison nicht mit einer positiven Bilanz, erst zum zweiten Mal fährt das Team weniger als zehn Siege ein. Mit Wilson verfügt das Team nach wie vor über einen potenziell herausragenden Quarterback, zudem kann die Franchise auf viel Cap Space zurückgreifen, um die größten Baustellen im Team schnell angehen zu können. Von den acht hier aufgeführten Teams sind die Seahawks sicher das wahrscheinlichste, wenn es darum geht, 2022 wieder in die Playoffs einzuziehen.

Ausblick auf die Offseason: Was passiert mit Wilson? Bleibt er, wird Seattle noch einmal versuchen All-In zu gehen. In diesem Fall bräuchte es wohl vor allem Investitionen in die Offensive Line und in die Cornerback-Position. Wird es in der Free Agency passende und bezahlbare Optionen geben? Verlässt Wilson die Seahawks tatsächlich, dürfte ein schneller Rebuild das Ziel im Staate Washington sein. Ausgestattet mit Picks aus einem entsprechenden Trade sowie Cap Space könnte dieser Plan sogar gelingen - je nachdem, wer Wilsons Nachfolger als Starting Quarterback wird.

NFL: Die aktuelle Reihenfolge im Draft 2022

PickTeamBilanz
1.Jacksonville Jaguars2-13
2.Detroit Lions2-12-1
3.Houston Texans4-11
4.New York Jets4-11
5.New York Giants4-11
6.New York Jets (via Seahawks)5-10
7.Carolina Panthers5-10
8.New York Giants (via Bears)5-10
9.Washington Football Team6-9
10.Atlanta Falcons7-8