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Top 5: Die wichtigsten Ereignisse der Divisional Round: Machen Brady und Rodgers Schluss?

SPOX-Redakteur Adrian Franke blickt zurück auf die Divisional-Runde - insbesondere aus der Perspektive der Verlierer.
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4. Tennessee Titans: Ab jetzt auf Quarterback-Suche

57,4 Millionen Dollar.

So viel würde es die Titans an Dead Cap für 2022 kosten, wenn sie Ryan Tyannehill jetzt entlassen würden.

Knapp 20 Millionen mehr als sein Cap Hit in der kommenden Saison in Höhe von 38,6 Millionen Dollar, den sie immerhin um 10,2 Millionen Dollar reduzieren könnten, würden sie einen Trade-Partner finden. Dann stünden 28,4 Millionen Dead Cap in den Büchern.

Diese harten, kalten Zahlen wollte ich nur vorwegschieben, weil der Aufschrei in Titans-Kreisen nach diesem Auftritt gegen die Bengals natürlich groß war. Und das völlig zu Recht, Tannehill war furchtbar, vom ersten Pass - dieser viel zu spät geworfenen Interception zu Jessie Bates - bis hin zu der spielentscheidenden Interception am Ende, auch wenn die nur in Teilen auf seine Kappe ging.

Er hat den Titans das Spiel verloren, das kann man ganz klar so sagen.

Die neun Sacks der eigenen Defense bedeuteten die Einstellung des Playoff-Rekords, Tannehill hatte endlich alle seine Waffen wieder beieinander - auch wenn Derrick Henry merklich nicht fit war und es mich gewundert hat, dass sie Foreman nicht viel häufiger eingesetzt haben - und Burrow hätte mit Sicherheit einiges dafür getan, Tannehills Protection in diesem Spiel statt seine eigene zu haben.

Hier darf es dann keine Ausreden geben. Tannehills Cap Hit in den nächsten beiden Jahren liegt je jenseits der 35-Millionen-Dollar-Marke, und ein Quarterback in diesen Sphären darf das Spiel nicht weg werfen, wenn es ihm von seinen Teamkollegen so auf dem Silbertablett serviert wird.

Haben die Titans ihren Zenit erreicht?

Hier ist es dann auch fair, zu fragen, ob die Titans in ihrer aktuellen Zusammensetzung einfach ihr Ceiling erreicht haben.

Klar, Tennessee hatte sehr viele Verletzungen dieses Jahr, aber letztlich hat das auf die Saison betrachtet ja nur eine überschaubare Rolle gespielt - das Problem der Titans war nicht die Regular Season, die haben sie mit dem Nummer-1-Seed abgeschlossen. Viel besser kann das reine Ergebnis hier ja nicht ausfallen.

Doch wir müssen auch über Offensive Coordinator Todd Downing sprechen, der die große Lücke, die Arthur Smith hinterlassen hat, nicht wirklich ausfüllen konnte - nie war das deutlicher als am Samstag gegen die Bengals.

Wir müssen über Julio Jones sprechen, dessen Körper es ihm vielleicht einfach nicht mehr erlaubt, der Impact-Spieler zu sein, den sich die Titans erhofft hatten. Kosten wird er die Titans 2022 14,3 Millionen Dollar.

Derrick Henry Cap Hit nächstes Jahr wird 15 Millionen Dollar betragen, Harold Landry wird Free Agent, Bud Dupree steht nach einer enttäuschenden Saison nächstes Jahr mit 19,2 Millionen Dollar in den Büchern.

Titans: Ab jetzt im Quarterback-Suchmodus

Vielleicht überraschen uns die Titans auch 2022 mal wieder. Indem sie ein paar enge Spiele gewinnen, ein paar Spiele glücklich gewinnen, und ein paar vermeintliche Favoriten auseinandernehmen.

Bei Tennessee hat mich mein Gefühl in den vergangenen beiden Jahren oft genug getäuscht, dieses Team ist zu unerklärlichen Auftritten in der Lage, in beide Richtungen.

Aber wenn wir aus übergreifender Perspektive sprechen, sieht die Realität der Situation in Tennessee für mich so aus: Die Titans sollten sich mit dem Gedanken anfreunden, dass sich das Fenster für diese Version des Teams schließt und sollten für die Zukunft planen - insbesondere auf der wichtigsten Position.

Natürlich, um zum Einstieg zurückzukehren, trennt man sich jetzt nicht von Tannehill oder etwas dergleichen. Tannehill ist - ähnlich wie Garoppolo - ein sehr solider Quarterback, der in den richtigen Umständen ohne Frage funktionieren kann, und das auch auf einem sehr hohen Level. Und aus Cap-Perspektive wird es ohnehin kaum möglich sein, jetzt hier eine drastische Entscheidung zu treffen.

Aber ich denke, dass die Titans jetzt in die Gruppe der Teams gehören, die offiziell auf Quarterback-Suche sind. Nicht um Tannehill krampfhaft sofort zu ersetzen; aber wenn ihnen einer im Draft Mitte der ersten Runde gefällt, sollten sie ohne Frage zuschlagen.

Die Klasse bietet sich dafür an, denn auch wenn es kein Elite-Prospect gibt, so gibt es doch interessante Talente eine Stufe darunter, und die könnten dann deutlich eher in Tennessees Draft-Reichweite sein.