Das Wentz-Experiment ist letztlich spätestens am Saisonende in Flammen aufgegangen und die Colts verpassten überraschend die Playoffs. Seither wurden ein paar entscheidende Änderungen vorgenommen, die eine ohnehin gut besetzte Truppe wieder in die Erfolgsspur führen sollen.
Die Chance auf Erfolg scheint jedoch oberflächlich betrachtet größer als zuletzt zu sein, da die Konkurrenz in der AFC South nicht unbedingt deutlich besser wurde.
Indianapolis Colts: Starter-Projection Offense
Position | Spieler | Position | Spieler |
Quarterback: | Matt Ryan | Left Tackle: | Matt Pryor |
Running Back: | Jonathan Taylor | Left Guard: | Quenton Nelson |
Wide Receiver: | Michael Pittman Jr. | Center: | Ryan Kelly |
Wide Receiver: | Alec Pierce | Right Guard: | Danny Pinter |
Slot-Receiver: | Parris Campbell | Right Tackle: | Braden Smith |
Tight End: | Mo Alie-Cox |
Indianapolis Colts: Starter-Projection Defense
Position | Spieler | Position | Spieler |
Edge: | Kwity Paye | Cornerback: | Stephon Gilmore |
Defensive Tackle: | DeForest Buckner | Cornerback: | Isaiah Rogers |
Defensive Tackle: | Grover Stewart | Slot-Cornerback: | Kenny Moore |
Edge: | Yannick Ngakoue | Safety: | Julian Blackmon |
Linebacker: | Darius Leonard | Safety: | Randy McLeod |
Linebacker: | Bobby Okereke |
Colts-Kader: Stärken, Schwächen und Beobachtungen
- Das größte Upgrade im Kader ist natürlich Matt Ryan als Quarterback. Der MVP von 2016 spielte eine solide Saison, die man vor dem Kontext eines überschaubaren Waffenarsenals in Atlanta betrachten muss. Was ihm jetzt insgesamt zur Verfügung steht - eine klar bessere Offensive Line und auch höhere Qualität im Waffenarsenal - sollte ihm dabei helfen, wieder näher an sein einstiges Topniveau heranzukommen.
- Die Colts spielten zuletzt sehr häufig 11-Personnel, aber auch in 23 Prozent ihrer Snaps 12-Personnel (2 Tight Ends). Dieser Trend dürfte sich fortsetzen und eventuell sogar steigern, da speziell die Kadertiefe auf Tight End beachtlich ist. Gerade Rookie Jelani Woods gilt als sehr guter, beweglicher Athlet, der eine Waffe über die Mitte sein kann.
- Im Receiving Corps ist T.Y. Hilton immer noch nicht abgeschrieben, doch sollte er tatsächlich zurückkommen, dann wohl erst nach Ende des Training Camps, um eben jenes zu vermeiden. Für den Moment rückt damit Rookie Alex Pierce in die Z-Rolle, obgleich jener nicht unbedingt den Speed mitbringt, für den Hilton immer stand.
- Im Slot wiederum warten sie in Indy weiter auf den Durchbruch von Campbell, der in drei Jahren verletzungsbedingt nie mehr als sieben Spiele gemacht hat. Er geht in sein finales Vertragsjahr und dürfte daher unter besonderer Beobachtung stehen.
- Ungewöhnlich groß ist in diesem Jahr die Fluktuation in der Offensive Line, die zuvor jahrelang kaum Veränderungen sah. Right Guard Mark Glowinski etwa spielt nun in New York (Giants) und wird durch Danny Pinter ersetzt, der in zwei Jahren in der NFL bislang als Backup aktiv war und erst 4 Starts auf dem Konto hat.
- Und dann wäre da noch Left Tackle: Eric Fisher ist nach einem soliden Jahr wieder weg und somit kommt es zum Zweikampf zwischen zwei Youngstern - Matt Pryor (geht in seine vierte Saison) und dem Österreicher Rookie Bernhard Raimann. Beide werden bis ins Training Camp die Chance bekommen, zu starten. Raimann sagte bereits nach dem Draft, dass Coaches ihm versicherten, dass die besten fünf letztlich starten werden - wobei dabei ausdrücklich ein Positionswechsel nicht ausgeschlossen wurde. Dennoch dürfte der Fokus für Raimann auf LT liegen.
- Im Backfield bleibt derweil alles beim Bewährten: Taylor ist das Workhorse und der klare Starter, Nyheim Hines die Receiving-Waffe. Zudem wurde für mehr Kadertiefe Phillip Lindsay geholt. Sicher ist: Das Run Game bleibt ein wichtiger Faktor im Angriffsspiel der Colts.
- Defensiv gelangen derweil ein paar entscheidende Upgrades auf Schlüsselpositionen. An der Front entlastet nun Ngakoue Kwity Paye auf der Edge-Position. Und in der Secondary ist Gilmore ein erhebliches Upgrade im Vergleich zur Vorsaison. Spannend wird sein, ob er wie in Indy üblich eher Zone oder doch seinen Fähigkeiten entsprechend Man spielen wird. Die naheliegende Antwort darauf ist Zone, denn der neue Defensive Coordinator Gus Bradley setzt in der Regel auf eine Cover-3-Defense.
- Eine Red Flag für die Colts ist derweil, dass sich Linebacker Darius Leonard kürzlich einer Operation am Rücken unterzogen hat. Damit wird er voraussichtlich Teile des Training Camps verpassen. Ob er zum Saisonstart fit ist, ist noch unklar. Sollte das so sein, wäre das ein herber Verlust, denn gerade ihn könnte der aktuelle Kader nur schwerlich ersetzen.
- UPDATE (16. Juni): Die Colts müssen sich einen neuen Starting Safety neben Blackmon suchen, da Khari Willis überraschend seinen Rücktritt erklärte und sich künftig dem Pfarramt widmet. In der Verlosung sind Neuzugang Randy McLeod und Rookie Nick Cross. Aufgrund der Kurzfristigkeit der Entscheidung wird eine endgültige Entscheidung wohl erst im Training Camp fallen.