Browns vs. Steelers: Auf einen Blick
Die Kombo Brissett und Cooper zeigte von Beginn an eine starke Connection, die für zahlreiche First Downs und den ersten Touchdown im Spiel sorgte. Die beiden waren kaum zu halten, egal ob Cooper outside oder im Slot aufgestellt war.
Nachdem es den Steelers zunächst mit Rollouts und Laufspielzügen gelang, Myles Garrett aus dem Spiel zu nehmen, erwachte dieser in der zweiten Hälfte und hatte ein paar wichtige Pressures, als die Steelers mit größer werdendem Rückstand mehr auf das konventionelle Dropback-Game zurückgriffen. Das war mitentscheidend spät im Spiel.
Die Steelers-Defense, die zuletzt großen Schaden anrichtete, tat sich dieses Mal schwer und das auch teils selbstverschuldet. Sie spielte hauptsächlich in Soft Zones, was Brissett ziemlich souverän zerlegte. Zudem gab diese Herangehensweise wenig Möglichkeiten, das Power-Run-Game zu stoppen.
Cleveland Browns vs. Pittsburgh Steelers: Die Analyse
Für die Browns begann das Spiel direkt mit einer Hiobsbotschaft, denn Safety Ronnie Harrison verletzte sich beim Aufwärmen am Oberschenkel und musste genauso passen wie Edge Rusher Jadeveon Clowney. Im Laufe der ersten Hälfte musste dann auch noch Linebacker Anthony Walker mit einer Beinverletzung abtransportiert werden.
Das eigentliche Spiel begann dann mit mehreren Punts und einem durch schwierigen Wind vergebenen Field Goal der Steelers von Chris Boswell aus 50 Yards.
Im Gegenzug eröffneten die Gäste das Scoring mit einem 11-Yard-Touchdown-Pass von Jacoby Brissett zu Amari Cooper, der sich eins-gegen-eins aus dem Slot gegen Safety Terrell Edmunds durchgesetzt hatte. Im Gegenzug schlugen die Gäste zurück. Nachdem Rookie-Wide-Receiver George Pickens sein Team mit einem spektakulären einhändigen 36-Yard-Catch an der Seitenlinie in Position gebracht hatte, sorgte Running Back Najee Harris wenig später per 5-Yard-TD-Run für den Ausgleich.
Die Browns antworteten darauf mit einer weiteren guten Serie und einem 7-Yard-Touchdown-Pass von Brissett auf David Njoku - auch er schlug aus dem Slot Safety Edmunds. Der anschließende Extrapunkt von Cade York ging jedoch an den linken Upright.
Pittsburgh schlug erneut gewaltig zurück und dieses Mal vollendete Mitch Trubisky mit einem 1-Yard-TD-Run nach einer Read Option. Mit 14:13 für die Steelers ging es dann auch in die Pause.
Browns vs. Steelers: Clevelands Front erwacht nach der Pause
Nach dem Break wurden die Browns dann besser und stopften Lücken in der Mitte. Zudem profitierten sie unter anderem von einem Drop von Diontae Johnson nach einem Deep Shot im dritten Viertel bei 3rd Down, der die Gäste erneut in Scoring Position gebracht hätte.
Die Browns wiederum vertrauten nun mehr ihrem Run Game und fanden Lücken in der Front der Steelers, die sie zuvor nicht konsequent genug ausgenutzt hatten. Zudem setzte Brissett seine gute Partie mit wichtigen Completions bei längeren 3rd Downs fort. York brachte die Browns schließlich mit einem 34-Yard-Field-Goal Ende des dritten Viertels in Führung und Nick Chubb legte einen 1-Yard-Touchdown-Run bei 4th and Goal im vierten Viertel nach.
Es folgte ein schnelles 3-and-out der Steelers nach ein paar Incompletions und einer False-Start-Strafe, die sie letztlich bei 3rd and 15 ins Hintertreffen brachte.
Die Steelers machten es zwar nochmal spannend, da sie bis in die Red Zone vorrückten, doch dann entschieden sie sich für ein Field Goal bei 4th and 5 und blieben auch nach einer Strafe für 12 Verteiidger auf dem Feld bei diesem Call, was zwar den Rückstand nochmal verküzte, ihre Siegchancen aber verminderte. Anschließend scheiterten sie mit ihrem Onside-Kick, bei dem sogar einer ihrer Spieler offside stand, sodass die Browns die Uhr beinahe herunterspielen konnten. Bei 4th and Inches punteten sie nochmal bis kurz vor die Endzone der Steelers, die dann noch einen Snap hatten. Und der endete nach ein paar Laterals in der Endzone für einen Touchdown der Browns durch Denzel Ward - ein wenig Ergebniskosmetik zum Schluss.
Cleveland Browns (2-1) - Pittsburgh Steelers (1-2)
Ergebnis: 29:17 (7:0, 6:14, 3:0, 13:3) BOXSCORE
Browns vs. Steelers - die wichtigsten Statistiken
- Amari Cooper hat nun in zwei aufeinanderfolgenden Spielen jeweils einen Touchdown-Catch geschafft. Das war seit Rashard Higgins in der Saison 2020 keinem Spieler der Browns mehr gelungen.
- Dieses Spiel zeigte recht gut, wo Trubiskys Stärken und Schwächen liegen. Vor der Pause war er 7-8 für 108 Yards nach Rollouts außerhalb der Pocket. Innerhalb der Pocket war er hingegen nur 2-5 für 1 Yards (!). Die 108 Yards von außerhalb der Pocket waren allein allerdings schon die meisten eines Steelers-QBs seit 2016.
- Nachdem die Browns vor der Pause kaum Zugriff auf Trubisky hatte, standen sie am Ende doch bei 8 Pressures auf den QB bei reiner relativ niedrigen Blitz-Quote (28,1 Prozent). Bester Mann in dieser Disziplin war dabei selbstredend Myles Garrett (4 Pressures).
Der Star des Spiels: Amari Cooper (Wide Receiver, Browns)
Ob Outside oder im Slot, Cooper war eigentlich immer offen und ein zuverlässiges Target für Brissett. Er bewegte die Chains und eröffnete das Scoring mit einem Touchdown. Er könnte der Hauptgrund sein, dass diese Offense auch ohne Top-QB funktioniert.
Der Flop des Spiels: Terrell Edmunds (Safety, Steelers)
Kein guter Abend für Edmunds, der nur 2 Targets im ganzen Spiel sah - und beide Male gab er Touchdowns ab. Das waren auch die seltenen Momente, in denen die Steelers Man Coverage nutzten. Allerdings funktionierte auch die Zone Coverage nicht sonderlich gut, was nicht primär Edmunds Schuld war und eher beim Coaching verortet werden sollte.
Analyse: Browns vs. Steelers - die Taktiktafel
Die Steelers machten einen guten Job, Edge Rusher Myles Garrett zu behindern. Sie setzten häufig auf Rollouts weg von ihm oder auf Double-Teams, um ihn lange genug vom QB fernzuhalten. Und auch bei Laufspielzügen ging es meist eher in die andere Richtung. Später im Spiel kam gerade Garrett dann aber besser ins Spiel und zu Pressures, als die Steelers in Rückstand vermehrt aufs Dropback-Passing-Game umstellten.
Die Browns spielten ihrerseits überwiegend in Shotgun und setzten dennoch aufs Run Game. Zudem wurden viele kurze Pässe gewählt, zum Beispiel mit Slants und Screens gegen die Soft Zones der Steelers-Defense. Entsprechend hatten die Receiver gerade über die Mitte immer viel Platz. In der Red Zone wurde dann auf Man Coverage geswitcht, was nicht immer erfolgreich verlief.
Mit fortlaufender Spielzeit stellten die Browns häufig auf Spread-Formations und Emoty-Sets um, was den Steelers den Pass Rush noch mehr erschwerte, weil sie so teilweise keine fünf Mann mehr schicken konnten, da einer davon covern musste.
Die Steelers überraschten mit ihrer Entscheidung, im Passspiel vor allem Cornerback Denzel Ward zu attackieren, anstatt von ihm weg zu arbeiten. Er spielte hauptsächlich gegen Diontae Johnson outside und hier meist in Press Coverage.
Generell konnte man schon früh sehen, wie sich die Spielstile beider Teams offensiv unterschieden. Während die Steelers mit Trubisky häufig tief attackierte, ging es bei den Browns eher über kurze Pässe vorwärts.