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NFL Recap: Cleveland Browns vs. Cincinnati Bengals 32:13 - Browns bescheren Bengals schaurigen Abend an Halloween

Myles Garrett und Kollegen machten Joe Burrow das Leben permanent schwer.
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Die Cleveland Browns dominierten die Cincinnati Bengals an Halloween von Anfang bis Ende und besiegten den AFC-Nord-Rivalen 32:13 vor heimischer Kulisse. Besonders die defensive Front machte dabei letztlich den Unterschied.

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Browns vs. Bengals: Auf einen Blick

  • Die Browns dominierten die Partie von Beginn an an der Line of Scrimmage. Mit ihrer defensiven Front gelang es ihnen, Joe Burrow permanent unter Druck zu setzen und nebenbei auch noch das Run Game kaltzustellen.

  • Amari Cooper begann die Partie kurios mit einer Interception bei seinem ersten NFL-Pass überhaupt. Danach jedoch drehte er in seiner Kerndisziplin - Receiving - auf und hatte großen Anteil daran, die Partie früh zu entscheiden.

  • Die Bengals verloren nicht nur dieses Spiel, sondern mit Chidobe Awuzie und Tre Flowers auch noch zwei Cornerbacks, nachdem sie ohnehin schon Superstar-Receiver Ja'Marr Chase ersetzen mussten.

Cleveland Browns vs. Cincinnati Bengals: Die Analyse

Dieses Monday Night Game an Halloween begann durchaus schaurig für die Hausherren. Sie eröffneten die Begegnung defensiv mit zwölf Mann auf dem Feld beim ersten Spielzug der Partie. Danach allerdings wurde es besser für diese Unit.

Die Browns schafften nämlich auch den ersten Turnover des Spiels - Cornerback A.J. Green fing eine Interception gegen Joe Burrow. Im Gegenzug blockten die Gäste jedoch einen Field-Goal-Versuch. Und nach einem Punt gelang auch Cincy ein Takeaway: Bei einem Trickspielzug bekam Wide Receiver Amari Cooper den Ball und warf ihn trotz guter Coverage in Richtung seines Receivers Michael Woods, doch Safety Vonn Bell stand genau richtig für einen Pick. Es war Coopers erster Pass in der NFL.

Wenig später marschierten die Browns angeführt von mehreren Chunk-Plays von Cooper - dieses Mal in seinem Hauptberuf Receiver - tief in die Red Zone. Dort sorgte Nick Chubb dann für die ersten Punkte des Spiels - als "Quarterback" aus der Wildcat lief er zu einem 3-Yard-Touchdown. Und da dieses Mal die Bengals zwölf Mann auf dem Feld hatten beim Extrapunkt-Versuch, wählten die Browns anschließend eine 2-Point Conversion von der 1 - und erneut landete Chubb in der Endzone. 8:0 Browns.

Bis zur Pause überschlugen sich danach die Ereignisse: Burrow verlor einen Fumble nach Sack von Sione Takitaki, doch wenig später gab Jacoby Brissett den Ball auch schon wieder zurück - ebenfalls per Sack durch Bell und Sam Hubbard. Danach jedoch vergab Kicker Evan McPherson 44 Sekunden vor der Pause einen 47-Yard-Field-Goal-Versuch, was Cleveland nochmal in Position brachte für weitere Punkte. Und Rookie-Kicker Cade York traf dieses Mal aus 55 Yards - Pausenstand: 11:0.

Myles Garrett und Kollegen machten Joe Burrow das Leben permanent schwer.
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Myles Garrett und Kollegen machten Joe Burrow das Leben permanent schwer.

Browns vs. Bengals: Cleveland schafft klare Verhältnisse im dritten Viertel

Die Browns hielten danach den Fuß auf dem Gas und legten zum Start der zweiten Hälfte einen sechsminütigen Touchdown-Drive hin, an dessen Ende Brissett dieses Mal per Scramble selbst die Endzone fand.

Das gab den Hausherren nicht nur eine 18:0-Führung, sondern auch mehr Mut. Nach einem schnellen Stopp setzten sie nun häufiger auf tiefere Pässe Richtung Donovan Peoples-Jones und vor allem Cooper, der dann auch einen Touchdown-Pass von Brissett zum 25:0 - immer noch im dritten Viertel - fing. Den Gästen war damit endgültig der Zahn gezogen. Was folgte, war nur noch Ergebniskosmetik.

Zu allem Überfluss verloren die Bengals im Spiel auch noch zwei weitere Leistungsträger durch Verletzungen: Cornerback Chidobe Awuzie verließ das Spiel schon vor der Pause, später folgte dann Tre Flowers, der ihn ersetzte. Am Ende spielte dann Rookie-Safety Dax Hill Corner.

Cleveland Browns (3-5) - Cincinnati Bengals (4-4)

Ergebnis: 32:13 (0:0, 11:0, 14:0, 7:13) BOXSCORE

Browns vs. Bengals - die wichtigsten Statistiken

  • Laut Next Gen Stats sind die Browns mit ihrem "XXXL-Personnel" in der O-Line (8 Offensive Linemen) bei der 2-Point-Conversion im zweiten Viertel nach Chubbs 6-Yard-Touchdown das erste Team seit den Bills in Woche 1 2020, das mit so vielen O-Linern auf dem Feld stand.

  • Die Touchdowns der Browns nach der Pause waren die ersten, die Cincy in diesem Jahr nach der Pause abgegeben hat. War es bislang kein einziger, sind es nun drei in der zweiten Halbzeit von Spielen.

  • Cooper legte mit 131 Yards (5 REC) ein Season-High hin. Zudem erzielte er seinen 5. Touchdown-Catch in dieser Saison - die übrigen Browns-Wide-Receiver kommen auf 2 insgesamt. Donovan Peoples-Jones hatte mit 81 Yards (4 REC) ebenfalls ein Season-High.

Der Star des Spiels: Front Seven (Browns)

Die defensive Front der Browns dominierte dieses Spiel von Beginn an. Sie schaltete das Run Game der Gäste aus, setzte Burrow sehr häufig unter Druck und das überwiegend, ohne ihn zu blitzen. Am Ende standen 5 Sacks und eine Pressure-Rate von 30 Prozent seiner Dropbacks zu Buche.

Der Flop des Spiels: Offensive Line (Bengals)

Siehe "Star des Spiels"! Die Offensive Line der Bengals war schon im Vorjahr die Achillesferse dieses Teams und sieht nach massiven Veränderungen nun immer noch wie eine klare Schwachstelle aus. Gegen Teams mit guten Defensive Lines dürfte es auch in Zukunft große Probleme für die Bengals geben.

Analyse: Browns vs. Bengals - die Taktiktafel

  • Die Browns dominierten die Line of Scrimmage mit ihrem 4-Man-Rush und droppten den Rest in Coverage mit 2-High-Looks. Sie verzichteten weitestgehend auf Blitzes und schafften es so, den Bengals die Big Plays zu nehmen.

  • Die Bengals wiederum spielten meist Cover-2, blitzten gegen Brissett aber sehr wohl - am Ende lag die Blitz-Quote bei 50 Prozent der Dropbacks des Quarterbacks. Mit fortlaufender Spieldauer nutzten die Browns die daraus entstandenen Eins-gegen-Eins-Matchups aber immer besser aus und bestraften damit die Aggressivität dieser Defense.

  • Das Resultat auf beiden Seiten daraus war, dass zu Beginn hauptsächlich sehr kurze Pässe geworfen wurden. Zum einen, um den Ball schnell loszuwerden, zum anderen, da tiefere Routes durch die Coverage erschwert wurden.

  • Die Browns fanden Erfolg - vor allem in der Red Zone - mit ihrem Jumbo-Package. Bei ihrem ersten Touchdown etwa boten sie die O-Liner Michael Dunn und James Hudson als zusätzliche Blocker auf, bei der anschließenden 2-Point Conversion kam mit Drew Forbes sogar noch einer dazu, sodass alle aktiven Offensive Linemen bei dem Play auf dem Platz standen, Forbes im Übrigen als Fullback.
  • Der Ausfall von Ja'Marr Chase traf die Bengals hart. Zum einen mussten dadurch die Sekundärwaffen Tee Higgins und Tyler Boyd in der Hackordnung aufrücken und damit ungewohnte Rollen einnehmen, zum anderen erlaubte dies den Browns, "normale" Single-Coverage gegen sie zu spielen. Und die Bengals versuchten folglich auch, keine Big Plays zu erzwingen, wie es mit Burrow und Chase sonst üblich ist. Ein direktes Resultat: Burrow warf Pässe für gerade mal 5,8 Air Yards im Schnitt - mit Chase waren es bislang durchschnittlich 7,1.
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