Eagles vs. Cowboys: Auf einen Blick
- Die Eagles gewannen den Turnover-Battle eindrucksvoll 3:0 und nutzten diese Geschenke gerade zu Beginn zu schnellen Punkten, mit denen sie den Cowboys früh ein Loch buddelten, aus dem die Gäste nicht mehr vollends herausfanden.
- Nachdem die Eagles-Front die erste Hälfte teils mit 5-Men-Rushs dominierte, erzwangen die Cowboys nach dem Break frühe Double-Teams, die das Run Game öffneten. Im Schlepptau dessen kamen die Gäste nah ran, ehe die Eagles mit einem langen Drive wieder einen sicheren Abstand herstellten.
- Der möglichen Quarterback-Diskussion in Dallas wurde der Wind aus den Segeln genommen durch eine insgesamt schwache Vorstellung von Cooper Rush, der schlicht zu viele Fehler machte. Bereits in der kommenden Woche könnte derweil Starter Dak Prescott zurückkehren.
Philadelphia Eagles vs. Dallas Cowboys: Die Analyse
Während die Eagles zielstrebig ins Spiel gingen, sah das bei den Cowboys zunächst ein wenig anders aus. Nach zwei Punts schafften es die Eagles bis in die Red Zone und sahen sich Ende des ersten Viertels einem 4th and Short gegenüber. Die Eagles deuteten dann an, den Versuch auszuspielen, die Cowboys fielen darauf rein und kassierten eine Strafe für eine Neutral Zone Infraction - das schenkte den Eagles ein neues 1st Down.
Kurz darauf lief Miles Sanders zu einem 5-Yard-Touchdown zu Beginn des zweiten Viertels. Danach wurde es hektisch und Cooper Rush warf eine Interception in Richtung eines gut gecoverten Michael Gallup - Cornerback James Bradberry fälschte den Ball ab und Safety C.J. Gardner-Johnson schnappte sich die Interception.
Es folgte weniger später der zweite Eagles-Touchdown - dieses Mal stahl sich A.J. Brown mit einer Jet Motion heraus und fing dann einen 15-Yard-Touchdown-Pass von Jalen Hurts nach einer Run Pass Option. Und im darauffolgenden Drive gaben die Gäste den Ball nach vier gescheiterten Versuchen wieder her. Allerdings sei erwähnt, dass CeeDee Lamb zuvor recht deutlich ein neues 1st Down bei 3rd Down erzielt hatte. Die Schiedsrichter übersahen dies, Head Coach Mike McCarthy verzichtete auf eine Challenge und versuchte mit der eigenen Offense ein 1st Down zu erzielen - an der eigenen 34. Das ging schief und Philly hatte den Ball zurück.
Bis zur Pause folgten noch ein weiterer Pick gegen Rush sowie Field Goals auf beiden Seiten.
Eagles vs. Cowboys: Johnson-Ausfall wirft Eagles zurück
Spät in der ersten Hälfte verloren die Eagles Right Tackle Lane Johnson mit einer Gehirnerschütterung. Für ihn übernahm Jack Driscoll, der selbst mit Tight-End-Hilfe Schwierigkeiten hatte, den Pass Rush zu blocken. Besonders Micah Parsons setzte ihm merklich zu, was es der Eagles-Offense zunehmend schwieriger machte, den Ball zu bewegen.
Die Cowboys hingegen kamen nun besser ins Spiel und kämpften sich bis zum Start des vierten Viertels wieder heran. Ein 14-Yard-Touchdown-Run von Zeke Elliott und ein 7-Yard-TD-Catch von Jake Ferguson brachte Dallas wieder heran.
Danach allerdings fingen sich die Eagles wieder, liefen den Ball effizienter und profitierten vom einen oder anderen Play von Hurts mit den Füßen. In der Red Zone fand Hurts dann nach einer weiteren RPO einen offenen DeVonta Smith in der Flat für einen Touchdown. Die anschließende 2-Point Conversion schlug jedoch fehl. Dennoch nahm diese Angriffsserie fast 8 Minuten von der Uhr.
Zeit allerdings sollte letztlich kein großer Faktor mehr werden, denn mit einer weiteren Interception von Gardner-Johnson nach einem Deep Shot Richtung Lamb war die Partie so gut wie entschieden. Möglich machte diese Interception im Übrigen Pressure von Brandon Graham, der Rush zu einem ungenauen Pass zwang. Wäre der Pass sauber rausgekommen, hätte er wohl einen Touchdown zur Folge gehabt.
Philadelphia Eagles (6-0) - Dallas Cowboys (4-2)
Ergebnis: 26:17 (0:0, 20:3, 0:7, 6:0) BOXSCORE
Eagles vs. Cowboys - die wichtigsten Statistiken
In seinen bisherigen vier Starts hatte Rush keine einzige Interception geworfen. In der ersten Halbzeit waren es dann deren 3. Zudem verzeichnete er seine erste Niederlage als Starting QB in der NFL, nachdem er seine ersten 6 Starts allesamt gewonnen hatte.
Vor diesem Spiel hatten die Cowboys zudem nie mehr als einen Touchdown in einem Spiel abgegeben. In diesem Spiel dauerte es keine 20 Minuten, um das zu ändern.
Laut Next Gen Stats hatte Brown bei seinem Touchdown-Play eine Chance von 99,9 Prozent, ein neues 1st Down zu erzielen. Die Chance, einen Touchdown zu erzielen, lag hingegen nur bei 40,7 Prozent.
- Die Eagles haben 20 Punkte im zweiten Viertel erzielt und setzten damit einen klaren Trend fort: Sie haben nun 112 Punkte im zweiten Viertel in sechs Spielen dieser Saison erzielt. Das sind mehr Punkte als elf Teams (inklusive den Rams, Packers und Cowboys) insgesamt in dieser Saison erzielt haben.
Der Star des Spiels: Defensive Line (Eagles)
Die Defensive Front der Eagles dominierte dieses Spiel bis auf den kleinen Durchhänger nach der Pause durchweg. Es gelang zwar kein Sack, dafür sammelte die Gruppe aber 9 Pressures, die maßgeblich waren bei mindestens 2 der 3 Interceptions von Rush.
Der Flop des Spiels: Cooper Rush (Quarterback, Cowboys)
In den vergangenen Wochen kam öfter mal leise die Diskussion auf, ob nicht Rush der bessere Quarterback als Dak Prescott sein könnte. Doch spätestens die Leistung in diesem Spiel dürfte diesem Thema nun endgültig den Wind aus den Segeln genommen haben. Rush machte einige Fehler, warf 3 Interceptions und war auch sonst nicht sonderlich präzise oder glänzte mit guten Reads. Ein ordentlicher Game Manager kann er sein, wenn er aber einen Rückstand gegen einen guten Gegner aufholen muss, dann stößt er offenkundig an seine Grenzen.
Analyse: Eagles vs. Cowboys - die Taktiktafel
Einer der Schlüssel zum Sieg für die Eagles war die eigene Front. Die Eagles setzten häufig auf eine 5-Men-Front, was dafür sorgte, dass die O-Line permanent Mann-gegen-Mann blocken musste, was allen voran gegen Leute wie Fletcher Cox und Jordan Davis in der Mitte gar nicht so einfach ist. Das führte dann dazu, dass das traditionelle Run Game der Cowboys meist nicht funktionierte.
Dahinter wurde überwiegend Zone gespielt, die Defensive Backs hatten also permanent das Spiel vor sich und konnten lesen, was Rush im Passspiel versuchte. Ein weiterer Schlüssel war dann die enge Coverage gegen die Outside-Receiver Gallup und Lamb, die dadurch kaum zur Geltung kamen. Überraschend war jedoch, dass die Eagles überwiegend mit Single-High-Looks arbeiteten, was dann immer einen Spieler mehr nahe der Line ermöglichte.
Offensiv setzten die Eagles auf schnelle, kurze Pässe und RPOs, um den Pass Rush zu schwächen. Meist war dann Edge-Verteidiger Micah Parsons der Read-Verteidiger, hatte entsprechend kein leichtes Spiel und schaffte auch in der gesamten ersten Hälfte keinen einzigen Pressure.
- Die Cowboys fanden nach dem Break deutlich besser ins Spiel. Der Hauptgrund dafür war, dass man nun in der Offensive Line eben doch häufiger auf Double-Teams setzte und damit Lücken riss fürs Run Game. Zudem wurde nun häufiger auf Bootlegs und Play Action gesetzt, was die Offense weniger berechenbar machte.