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NFL - Kommentar von Super Bowl LVII: Unwürdiges Ende einer großen Show

James Bradberry
© getty

Es war ein grandioser Super Bowl mit am Ende 73 Punkten zwischen den Kansas City Chiefs und Philadelphia Eagles, doch das Ende war dem großen Rahmen unwürdig. Einmal mehr waren es die Schiedsrichter, die jegliches Fingerspitzengefühl vermissen ließen und damit den großen Moment ruinierten. Ein Kommentar.

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Eines vorweg: Natürlich kann man für das, was James Bradberry gegen JuJu Smith-Schuster spät im vierten Viertel gemacht hat, auf Holding entscheiden. Und Bradberry selbst räumte das auch ein. "Es war Holding. Ich habe am Trikot gezogen. Ich habe gehofft, dass die Schiedsrichter es durchgehen lassen."

Worte, die den Cornerback ehren, vor allem, weil sie einen klaren Kontrast darstellen zu dem, was zahlreiche Spieler der San Francisco 49ers, die den Eagles 7:38 vor zwei Wochen unterlegen waren, seither von sich gaben.

Jene suchten die Schuld bei so ziemlich allen anderen anstatt bei sich selbst. Die Eagles und allen voran Bradberry übernahm Verantwortung für seinen Fehler.

Schön und gut. Aber was will die NFL sein? Als was versteht sie sich in erster Linie? Natürlich als die größte Show der Welt. Die NFL ist weit mehr als eine Sportliga, sie ist Showbusiness und der Super Bowl ist ihre größtmögliche Bühne.

Und auf eben dieser Bühne kann es einfach nicht sein, dass sich wieder mal die Schiedsrichter in den Vordergrund drängen, wie sie es schon die ganze Saison über immer wieder in kritischen Momenten getan haben.

Super Bowl LVII: NFL die größte Show der Welt

Was wollen wir als Zuschauer und Fans sehen? Wollen wir sehen, dass große Spiele - der 57. Super Bowl war ein solches - von den Spielern entschieden werden? Oder wollen wir sehen, dass die Herren in den gestreiften Hemden sich im entscheidenden Moment in den Mittelpunkt stellen?'

Man kann natürlich in der Situation für das leichte Ziehen am Trikot auf Holding entscheiden, schließlich steht das so im Regelwerk. Doch muss man das eben auch nicht, wenn man den Fluss des Spiels betrachtet und einsieht, dass man im ganzen Spiel keine einzige Defensive-Holding-Strafe für leichtes Ziehen ausgesprochen hat.

Warum also im wichtigsten Moment des Spiels damit anfangen, wenn diese Aktion ohnehin keinen Einfluss aufs Play - Mahomes' Pass segelte weit weg von Smith-Schuster auf den Boden - hatte?

Carl Cheffers war der Referee in Super Bowl LVII.
© getty
Carl Cheffers war der Referee in Super Bowl LVII.

Anschließend war die Luft raus. Die Chiefs spielten die Uhr runter und kickten ein schnödes Field Goal zum Sieg. Was ein trostloses Ende eines bis dahin grandiosen Spiels.

Das kann nicht im Sinne der Liga sein.

Ohne diesen Call hätten die Chiefs mutmaßlich ein Field Goal gekickt und die Eagles hätten mit knapp zwei Minuten zu spielen noch einen Gegenzug starten können und das Spiel wäre vermutlich mit einem spektakulären Finish zu Ende gegangen - mit welchem Sieger auch immer.

Das wäre dem Anlass gerecht geworden. Nicht die Referee-Show am Ende.

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