Im Gespräch mit USA Today zog Payton, der nach einem Jahr Pause wieder als Coach in der NFL aktiv ist, so richtig vom Leder. "Es mag einer der schlechtesten Coaching-Jobs in der Geschichte der NFL gewesen sein", sagte Payton über die Arbeit, die Hackett im Vorjahr bei den Broncos abgeliefert hat. "So schlecht war das."
"Jeder hat sich dabei die Hände schmutzig gemacht", betonte Payton und fuhr fort: "Da waren 20 schmutzige Hände für all das, was man durchgehen ließ, was toleriert wurde im verdammten Kraftraum und den Meeting-Räumen", sagte Payton als offensichtliche Anspielung darauf, dass Quarterback Russell Wilsons persönliche Trainer und Masseure ins Teamgebäude durften.
Payton fuhr fort: "Ich kenne Hackett nicht, aber viele Leute hatten schmutzige Hände, was die Offense betrifft. Es lag nicht nur an Wilson. Er wurde nicht einfach schlecht. Er hat es immer noch drauf. Dieser Quatsch, dass er an seine Grenzen gestoßen ist? Verdammt, sie haben es nicht geschafft, auch nur ein Play zu starten. Sie waren auf Rang 29 in der Liga in Penalties vor dem Snap - auf beiden Seiten des Balls."
Payton verschonte aber auch weitere Teile des Teams nicht: "Es passiert nicht oft, dass ein NFL-Team oder eine Organisation sich blamiert. Aber genau das ist hier passiert. Zum Teil war das ihre eigene Schuld, wenn man bedenkt, wie viel Zeit sie damit verbracht haben, die Offseason zu gewinnen. Die ganze PR, Glanz und Gloria, wie sie Leute vorgezeigt haben und all das." Stattdessen nahm sich Payton nun vor: "Wir werden genau das Gegenteil von dem tun, was ich über die vergangene Saison gehört habe."
Sean Payton: "Schuld der Eltern, die es erlaubt haben"
Angesprochen auf Wilsons Rolle in alledem nahm Payton seinen neuen Quarterback in Schutz: "Das war nicht seine Schuld. Es war die Schuld der Eltern, die es erlaubt haben. Das ist keine Anschuldigung gegen ihn, aber eine Anschuldigung gegen den Head Coach, den General Manager, den Teampräsidenten und alle anderen, die es hingenommen haben." Der Teampräsident Damani Leech kam im vergangenen August zum Team und dürfte sicher im Sattel sitzen, General Manager George Paton hingegen war schon vor dem Verkauf des Teams im vergangenen Sommer im Amt. Sein Stuhl könnte nach den Aussagen Paytons nun wackeln.
Payton stellte überdies klar, was die sportlichen Ziele für seine erste Saison in Denver nach insgesamt 15 Jahren bei den Saints sind: "Ich werde stocksauer sein, wenn dies kein Playoff-Team ist."
Indirekt kritisierte Payton dann auch noch die Offseason-Aktivitäten von Hacketts neuem Team, die New York Jets, bei denen jener nun als Offensive Coordinator aktiv ist. "Wir werden nichts davon machen. Die Jets haben es in diesem Jahr getan. Schauen Sie nur hin. 'Hard Knocks' und so weiter. Ich sehe es schon kommen."
Die Broncos und Jets treffen im Übrigen am 8. Oktober in Denver aufeinander. Vermutlich werden Paytons Aussagen dann nochmal Thema werden.