Der Kampf um das Ei lässt Tom Brady einfach nicht los. "Es ist ein Segen zu wissen, dass ich für den Rest meines Lebens Teil der großartigsten Liga der Welt sein werde", schwärmte der Football-Rentner in den Sozialen Netzwerken über seinen millionenschweren Einstieg in die NFL.
Seine viel beachtete Rolle als TV-Experte genügt dem siebenmaligen Super-Bowl-Sieger nicht, Brady kauft Anteile eines Teams und wird Co-Besitzer der Las Vegas Raiders.
"Ich bin sehr bestrebt, auf jede erdenkliche Weise zur Organisation beizutragen", versprach der 47-Jährige: "Und, was am wichtigsten ist: Footballspiele zu gewinnen."
Auf ihrer Herbstversammlung ebneten die NFL-Eigentümer Brady den Weg, fünf Prozent der Anteile soll er erstehen. Gleichzeitig kauft auch Hall-of-Fame-Mitglied Richard Seymour fünf Prozent, der ehemalige Raiders-Profi (2009 bis 2012) gewann mit Brady bei den New England Patriots drei Super Bowls.
Bradys Einstieg für die Raiders ein riesiger Gewinn
Für die Franchise, die im Januar 2022 von Oakland nach "Sin City" umgezogen war, könnte Bradys Einstieg auch Abseits des Finanziellen ein riesiger Gewinn werden.
Er ist ein Posterboy, ein Aushängeschild mit einer gewissen Aura - vor allem aber sollen seine Siegermentalität und sein riesiges Knowhow helfen.
Die Rückkehr auf den Platz oder ein Engagement an der Seitenlinie ist Brady aber untersagt, innerhalb des Teams darf der "GOAT" (Greatest of all Time/Größter aller Zeiten) laut NFL-Reglement keine offizielle Position bekleiden.
Dies ist dem Haupteigentümer und dessen Familienmitgliedern vorbehalten. Besitzer Mark Davis will Brady in inoffizieller Rolle dennoch in Entscheidungen einbinden.
Trainiert Brady den zukünftigen Quarterback?
"Obwohl Tom nicht spielen kann, denke ich, dass er uns bei der Auswahl eines zukünftigen Quarterbacks helfen und ihn möglicherweise auch trainieren kann", sagte Davis: "Er ist ein großer Gewinn für die Organisation."
Seine Expertise bräuchten die Raiders nach ihrem holprigen Saisonstart mit zwei Siegen und vier Niederlagen dringend. Gerade auf Bradys früherer Position hakt es.
Brady muss sich mit komplizierten Vorschriften rumschlagen
Bei aller Freude muss sich Brady nun aber mit den komplizierten Vorschriften rumschlagen. Er behält zwar seine hochdotierte Expertenrolle für NFL-Übertagungen beim Sender FOX - aus Angst vor Interessenskonflikten darf er aber weder an Besprechungen zu Übertragungen mit Trainern oder Spielern teilnehmen, noch erhält er Zugang zu Team-Einrichtungen oder Trainingseinheiten.
Den Bedingungen hatte Brady vor Beginn seiner Tätigkeit als Analyst zugestimmt. Er habe sich bislang "von sich aus an die Vorgaben gehalten, die wir im Komitee gemacht haben, seit er auf Sendung ist", sagte NFL-Commissioner Roger Goodell: "Es wurde sehr klar befolgt, und jeder scheint damit zufrieden zu sein."
Das gilt wohl vor allem für Brady.