Comebacks für Pens und Blackhawks

SPOX
28. November 201309:50
18 Sekunden vor Schluss traf Patrick Kane für die Blackhawks zum Sieggetty
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Die Penguins kommen mit "den besten 25 Minuten seit langem" zurück, werden vom Meister aus Chicago aber noch durch ein Tor 18 Sekunden vor Schluss getoppt. Der Blues-Express rollt weiter durch die Liga. Boston kriegt in Detroit eine Klatsche und Antti Niemi gewinnt das Torhüterduell gegen Ben Scrivens.

Das Spiel der Nacht:

Pittsburgh Penguins (16-9-1, 33 Pts) - Toronto Maple Leafs (14-9-2, 30 Pts) 6:5 SO BOXSCORE

Was für ein Krimi! Ohne Verteidiger Paul Martin, der sich im Spiel gegen Boston das Bein brach und etwa vier bis sechs Wochen ausfällt, zeigten die Pens in den ersten 25 Minuten eine Reihe von Fehlern, die einem Titelanwärter eigentlich nicht passieren dürfen. Nach der ersten Minute des zweiten Drittels lagen sie bereits mit 1:4 hinten; nach dem Führungstreffer von Chris Conner hatten James van Riemsdyk (2), Phil Kessel und Nazem Kadri die Maple Leafs nach vorne gebracht.

Die Penguins kamen jedoch zurück. "Ein Lob an alle, dass sie dran geblieben sind", sagte Sidney Crosby, "denn schlechtere erste 25 Minuten kann man kaum spielen." Das Comeback kam spät, aber nicht zu spät. Evgeni Malkin machte seinen ersten Doppelpack seit mehr als 18 Monaten, zudem trafen Kris Letang und James Neal. Da Toronto durch Tyler Bozak auch noch einmal traf, stand es am Ende 5:5 - Shootout!

Dort waren es die Stars in Form von Crosby und Malkin, die das Spiel für Pittsburgh nach Hause brachten. "Schlechter Start, aber das Spiel geht eben 60 Minuten", resümierte Malkin, "kein gutes Spiel von uns, aber zwei Punkte. Alles in Ordnung." Coach Dan Bylsma sagte danach sogar, dass die letzten 25 Minuten seines Teams die besten waren, die er seit langem gesehen hatte.

Die weiteren Spiele:

Buffalo Sabres (5-20-1, 11 Pts) - Montreal Canadiens (14-9-2, 30 Pts) 1:3 BOXSCORE

Wo fährt man am liebsten hin, wenn man drei Spiele gewonnen hat und am liebsten genau so weitermachen will? Richtig, nach Buffalo. Bei den Sabres läuft momentan überhaupt nichts zusammen und so ist es kein Wunder, wenn ein auswärtsstarkes Team wie Montreal sich dort die Punkte abholt. Alex Galchenyuk, David Desharnais und Brendan Gallagher trafen für die Canadiens, bei denen Goalie Carey Price außerdem eine starke Partie machte. Für Buffalo war Matt Moulson erfolgreich. SPOX

Sabres-Interimstrainer Ted Nolan wollte trotz der nächsten Pleite nicht nur das Negative sehen: "Das Einzige, was wir erwartet haben, war, dass sich das Team reinhängt. Das hat es. Wenn die Dinge schlecht laufen, ist es einfach, mit dem Finger auf Leute zu zeigen. Aber wir machen langsam Schritte in die richtige Richtung."

New Jersey Devils (9-11-5, 23 Pts) - Carolina Hurricanes (10-10-5, 25 Pts) 3:4 BOXSCORE

Ein starkes zweites Drittel mit drei Toren brachte Carolina den Sieg. 4:1 stand es nach 40 Minuten, sodass auch das späte Comeback der Devils nicht mehr ausreichte. Devils-Star Jaromir Jagr, der sein 10. Saisontor erzielte, machte die Chancenverwertung seines Teams dafür verantwortlich: "Selbst als wir 4:1 hinten lagen, glaubten wir noch an den Sieg und hätten es fast geschafft. Wir müssen aber einfach mehr Pucks im Netz versenken."

Es war für New Jersey schon die dritte Niederlage in Folge. Dabei stand jeweils Martin Brodeur im Tor, was seinem Konkurrenten Cory Schneider mittlerweile sauer aufstößt. "Ja, ich war überrascht, dass er wieder von Anfang an spielt. Ich versuche zu arbeiten und alles zu tun, was machbar ist, aber ich würde das Eis gerne mal wieder ein bisschen mehr sehen", sagte Schneider. Bahnt sich da ein interner Streit an?

New York Islanders (8-14-3, 19 Pts) - Winnipeg Jets (12-11-4, 28 Pts) 2:3 BOXSCORE

Zweiter Sieg in Folge für die Jets auf ihrem Roadtrip über sechs Spiele. Im zweiten Drittel gingen sie binnen fünf Minuten durch Mark Stuart, Andrew Ladd und Devin Setoguchi mit 3:0 in Führung, danach waren die Islanders nicht mehr in der Lage, das Spiel zu drehen, auch weil Goalie Al Montoya im Jets-Tor eine starke Partie machte.

"Wir haben ihnen am Ende noch einmal Leben eingehaucht. Aber Al hat am Ende einige wichtige Saves gemacht und es ist uns gelungen, den Sieg festzuhalten", freute sich Trainer Claude Noel. Auf der anderen Seite beschwerte sich John Tavares: "Jeder muss hier mit der gleichen Mentalität herangehen und hart spielen. Wenn wir das als Team nicht hinbekommen, kann man ziemlich leicht gegen uns gewinnen. Das ist ohne Frage frustrierend und muss von uns behoben werden."

Washington Capitals (12-11-2, 26 Pts) - Ottawa Senators (10-11-4, 24 Pts) 4:6 BOXSCORE

Auf und ab. Hin und her. Drunter und drüber. In einem unterhaltsamen Spiel wechselte die Führung zwischen Washington und Ottawa insgesamt vier Mal, bevor die Senators drei Minuten vor Schluss alles klar machen konnten. "Die größte Prüfung für uns war, als sie ausgeglichen haben. In den letzten Spielen sind wir schlecht damit umgegangen, wenn das Momentum gewechselt hat", freute sich Senators-Coach Paul MacLean.

Bei Washington war die Stimmung nach einem Spiel, in dem sie zwischenzeitlich mit 3:1 geführt hatten, entsprechend mies: "Wir haben im ersten Drittel ein sehr gutes Team gesehen, das 18 Schüsse abgefeuert hat, drei Tore und vieles richtig gemacht hat", sagte Brooks Laich, "über den Rest des Spiels haben wir dann ein sehr schlechtes Team gesehen. Schlechte Entscheidungen, schlechte Penalties, weniger Einsatz."

Columbus Blue Jackets (9-13-3, 21 Pts) - Nashville Predators (13-10-2, 28 Pts) 0:4 BOXSCORE

Die Blue Jackets hatten eigentlich gehofft, etwas Wind aus dem 6:0-Sieg in Toronto mitzunehmen. Stattdessen bleiben sie konstant unkonstant: In den letzten sechs Spielen wechselten sich Siege und Niederlagen jeweils ab. Gegen Ende des Spiels wurden die Blue Jackets von heimischen Publikum sogar ausgebuht.

Der Gegner aus Nashville hingegen kommt langsam immer besser in Form. Rookie-Torwart Marek Mazanec reichten für seinen zweiten Shutout 19 Saves: "Es war eine recht entspannte Nacht für ihn", sagte Coach Barry Trotz, "es war ein Mannschaftssieg. Gelegentlich muss man ein paar Saves machen, und das ist ihm gelungen."

Seite 2 - Bruins-Klatsche und Blackhawks-Comeback

Detroit Red Wings (12-7-7, 31 Pts) - Boston Bruins (16-7-2, 34 Pts) 6:1 BOXSCORE

Wer hätte erwartet, dass dieses Spiel so deutlich ausgehen würde? Jonas Gustavsson nicht: "Ich weiß nicht, ob wir so gut waren, oder ob Boston einen schlechten Tag erwischt hatte." Vermutlich eine Mischung aus beidem. Bei Detroit gelangen gleich sechs Spielern mindestens zwei Punkte, die sechs Tore gegen Boston waren die meisten, die sie in dieser Saison in einem Spiel erzielt haben.

Bei den Bruins, die erst drei Minuten vor Schluss den "Ehrentreffer" machten, lief dagegen überhaupt nichts zusammen. "Alles, was wir heute gemacht haben, war einfach nur ein Desaster", schimpfte Coach Claude Julien. Bei Detroit machte Henrik Zetterberg sein 13. Saisontor, Johan Franzen gelangen 3 Assists.

Tampa Bay Lightning (16-8-1, 33 Pts) - Philadelphia Flyers (10-12-2, 22 Pts) 4:2 BOXSCORE

Vincent Lecavalier kehrte zum ersten Mal nach 14 Jahren bei den Lightning als Flyer zurück nach Tampa. Ihm gelang zwar ein Tor, einen Sieg wollten ihm die alten Kollegen aber nicht schenken. "Es fühlte sich ziemlich schräg an, das Eis zu betreten. Wir haben nicht gewonnen, und das enttäuscht mich, aber es war eine großartige Erfahrung. Die Fans haben mich unterstützt. Das bedeutet mir eine ganze Menge." Der Heimkehrer erhielt sogar eine Standing Ovation.

Die Punkte blieben trotzdem in Tampa, und das Spiel verlief eigentlich deutlicher, als es das Ergebnis vermuten lässt. Bis zwei Minuten vor Schluss führten die Lightning nach Toren von Victor Hedman (2) und Ondrej Palat, bevor Lecavalier und Mark Streit auf einmal zwei Tore binnen 40 Sekunden erzielten. Den Endstand besorgte dann Tyler Johnson.

Florida Panthers (7-14-5, 19 Pts) - New York Rangers (13-12-0, 26 Pts) 2:5 BOXSCORE

Nachdem er im letzten Spiel nach zwei schlechten Dritteln mit vier Gegentoren auf die Bank verbannt wurde, zeigte Henrik Lundqvist mit 31 Saves die richtige Reaktion. "Das habe ich von ihm erwartet, er ist schließlich ein Weltklasse-Goalie", lobte Coach Alain Vigneault.

Die Rangers ließen Florida im dritten Durchgang zwar noch einmal herankommen, für den Sieg reichte es trotzdem: "Es war keins unserer besten Spiele, aber am Ende des Tages haben wir eben gewonnen. Dabei war es wichtig, dass der Torhüter in wichtigen Momenten wichtige Saves gemacht hat", fasste Vigneault zusammen.

Minnesota Wild (15-7-4, 34 Pts) - Phoenix Coyotes (15-6-4, 34 Pts) 1:3 BOXSCORE

Die Coyotes hatten zuletzt ein wenig um ihren Ruf als Top-Defensiv-Team fürchten müssen, mit nur einem Tor der Wild dürften sie aber leben können. "Unsere Offensive ist ohnehin gut gewesen, das war kein Problem. Aber wir müssen besser verteidigen und ich hoffe, dass das heutige Spiel ein Schritt in die richtige Richtung war", sagte Coyotes-Coach Dave Tippett.

Nach drei Niederlagen in Folge konnte Phoenix damit endlich mal wieder einen Sieg einfahren, Mikkel Boedker und Radim Vrbata (2) machten die Tore. Für Minnesota, bei denen Topscorer Zach Parise nach seiner Fußverletzung gegen St. Louis zum ersten Mal fehlte, traf Dany Heatley.

Colorado Avalanche (17-6-0, 34 Pts) - St. Louis Blues (18-3-3, 39 Pts) 1:4 BOXSCORE

Der Blues-Express macht auch bei "Angstgegner" Colorado nicht halt. "Ich kann euch nicht einmal sagen, wann wir hier zuletzt gewonnen haben, also ist das auf jeden Fall eine große Nummer, hier zwei Punkte zu holen", sagte Chris Stewart. Anmerkung: Im April 2009 holten die Blues den letzten Sieg in Colorado.

St. Louis führt mit nunmehr 18 Siegen mittlerweile die Liga an. Die Tore machten David Backes, Jaden Schwartz, Chris Stewart sowie - natürlich, muss man sagen - Alexander Steen. Mit 20 Saisontoren teilt der sich nun gemeinsam mit Alex Ovechkin den Spitzenrang der Liga.

Calgary Flames (8-12-4, 20 Pts) - Chicago Blackhawks (18-4-4, 40 Pts) 2:3 BOXSCORE

Das macht wohl einen Champion aus. Mitte des dritten Drittels lag Chicago noch mit 0:2 hinten, bevor das späteste der spätesten Comebacks den Meister rettete. Matt Stajan und Sean Monahan hatten Calgary zuvor in Führung gebracht, dann machten Patrick Kane und Patrick Sharp binnen einer Minute den Ausgleich. Erst 18 Sekunden vor Schluss traf abermals Kane zur Entscheidung.

"Ich denke, wir sind ein Team, dass sich damit auskennt, kurz vor Schluss hinten zu sein. Wir sind gut, wenn es in solchen Spielen darum geht, wieder zurückzukommen und den Sieg oder wenigstens noch einen Punkt zu holen", kommentierte Kane. Das nennt man wohl das Selbstvertrauen eines Meisters.

San Jose Sharks (16-3-5, 37 Pts) - Los Angeles Kings (16-6-4, 36 Pts) 3:2 SO BOXSCORE

Es war ein Spiel der Torhüter. Antti Niemi und sein Gegenüber Ben Scrivens hatten am Ende die exakt gleiche Bilanz vorzuweisen: 38 Saves, 95% Save Percentage. Den Sieg fuhr allerdings Niemi ein, der den letzten Versuch im Shootout von Tyler Toffoli parierte.

Den entscheidenden Treffer markierte Joe Thornton - ausgerechnet. "Coach guckt eigentlich nicht in meine Richtung, wenn es in einen Shootout geht, aber es war schön, mal wieder bei einem dabei zu sein", freute sich der Matchwinner, der seit 2009 an keinem Shootout mehr teilgenommen hatte.

Der Spielplan der NHL im Überblick