Playoffs, endlich! Die lange Saison ist vorbei, jetzt geht es in jedem Spiel ums Ganze. Die ganze Liga blickt auf Topfavorit Boston, aber die Bruins sind bei weitem nicht der einzige Contender. SPOX sagt alle Erstrundenserien voraus - und sieht einen frühzeitigen Abschied des Meisters.
Eastern Conference
Boston Bruins (1) - Detroit Red Wings (4)
Ausgangslage: Die Bruins gehen als bestes Team der regulären Saison in die Playoffs und sind dementsprechend der Top-Favorit. Nicht nur für diese Serie, sondern auch für den Stanley Cup. Vor allem die Ausgewogenheit der Truppe von Claude Julien ist beeindruckend: Sowohl bei der Offensive (ligaweit Nummer drei) als auch der Defensive (zwei) rangiert Boston weit vorne. Dennoch wartet mit den Red Wings direkt eine schwere Prüfung.
Detroit hatte in seiner ersten Saison in der Eastern Conference mit unfassbarem Verletzungspech zu kämpfen, dadurch rückten aber gezwungenermaßen vielversprechende Talente wie Gustav Nyquist in den Fokus, der gegen Ende der Saison sogar in der erweiterten Hart-Trophy-Diskussion auftauchte. Und auch wenn die Red Wings eine recht mittelmäßige Bilanz aufwiesen: Als einziges Team konnten sie die Bruins dieses Jahr dreimal bezwingen (in vier Spielen).
Zudem sind die Vorzeichen ganz ähnlich wie in der vergangenen Saison. Damals taten sich die Red Wings in der regulären Saison ebenfalls schwer, nur um dann erst die zweitplatzierten Ducks rauszuwerfen und danach den späteren Champion aus Chicago in ein siebtes Spiel zu zwingen. Die Herren aus Beantown sollten also auf der Hut sein.
Players to watch: Die Bruins weisen ein zentrales Nervensystem auf, das es mit jedem Trio der Liga locker aufnehmen kann. Goalie Tuukka Rask ist nach einer weiteren spektakulären Saison der Favorit auf die Vezina Trophy, Zdeno Chara gehört auch mit 37 noch zu den besten Verteidigern der Liga und Patrice Bergeron ist womöglich der kompletteste Spieler der NHL.
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Wie schon 2012 könnte Bergeron erneut die Selke Trophy für den besten Defensiv-Forward der Liga erhalten. In Boston ist er spätestens seit Spiel 6 der 2013er Finals ein Volksheld, als er trotz punktierter Lunge, gebrochener Rippe und ausgekugelter Schulter noch auflief. In dieser Saison hat er neben seiner ohnehin starken Defense auch seinen Scoring Touch wiedergefunden und 30 Tore erzielt (der höchste Wert seit 2005/06).
Nyquist ist einer der Shootingstars der Saison - gestartet in der American Hockey League, rückte er erst aufgrund von Verletzungen der anderen Stürmer auf und erweckte Detroit aus seinem Dornröschenschlaf. Mit 28 Toren und 20 Assists lieferte der Schwede eine überragende Saison in der Motor City ab.
Gustav Nyquist: Auf die harte Tour
Ein weiterer Schlüsselspieler ist Jimmy Howard. Während der Saison leistete sich der Goalie gelegentlich mal Unsicherheiten, nun müssen sich die Red Wings aber auf ihn verlassen können. Detroit gehört zu den offensivschwächsten Playoff-Teams, sodass Howard umso wichtiger wird - zumal sein Backup Jonas Gustavsson derzeit angeschlagen ist.
Prognose: Es wird sicher kein Spaziergang, letztendlich wird sich Boston jedoch durchsetzen. Zu variabel, zu tief besetzt sind die Bruins, um den Red Wings eine Sensation zu ermöglichen. Immerhin können die Youngster um Nyquist, Justin Abdelkader und Tomas Tatar wichtige Erfahrungen für die Zukunft sammeln. Tipp: Boston in 5.
Tampa Bay Lightning (2) vs. Montreal Canadiens (3)
Ausgangslage: Wenn die reguläre Saison über diese beiden Teams irgendetwas gelehrt hat, dann dies: Beide liegen extrem nah beieinander. Zwar haben die Bolts drei von vier Spielen gewonnen, ebenso viele benötigten indes eine Verlängerung, um einen Sieger zu finden. Da es in all diesen Spielen nach 60 Minuten 1:1 stand, ist wohl mit einer hart umkämpften, kaum durch viel Scoring geprägten Serie zu rechnen.
Die Lightning-Offense zeichnet sich mittlerweile durch ihre Vielfältigkeit aus. War man in der Vergangenheit noch stark von Anführer Steven Stamkos abhängig, mussten während dessen monatelanger Verletzungspause andere in die Bresche springen. Die beiden Rookies Ondrej Palat und Tyler Johnson etwa haben schon in ihrer ersten Saison viel Verantwortung übernommen. Ryan Callahan, der während der Saison für Martin St. Louis zum Team kam, brachte Toughness in die junge Truppe.
Bei den Canadiens steht der Schlüsselspieler schlechthin zwischen den Pfosten. Carey Price hat die beste Saison seiner Karriere absolviert und wies eine Save Percentage von .927 auf. Seine sechs Shutouts wurden ligaweit nur von Tuukka Rask überboten. Mit 2,5 Gegentoren pro Spiel rangierte Montreal auf Platz acht - dank Price. Der Kanadier hat zudem in Sotschi seine Qualitäten in wichtigen Spielen bewiesen, als er nur 3 Tore bei 103 Schüssen kassierte.
Players to watch: Wie fit ist Ben Bishop? Der Goalie verpasste die letzten drei Saisonspiele verletzungsbedingt, hinter seinem Zustand steht nun ein Fragezeichen. Dabei ist Bishop für den Teamerfolg eminent wichtig: In Sachen Siegen, Save Percentage und Gegentore rangiert er jeweils unter den zehn besten Keepern der Liga. Insbesondere während der Abwesenheit von Stamkos rettete er den Lightning einige Punkte, die anderweitig wohl nicht zu holen gewesen wären. Über seinen Backup Anders Lindback lässt sich dies nicht sagen.
Bei den Canadiens lieferte zuletzt die Form von Verteidiger P.K. Subban Grund zur Sorge. In seinen letzten sechs Spielen gelang ihm kein Punkt, sein Rating betrug -5. Insbesondere eine Degradierung von Coach Michel Therrien am 4. April sorgte für Aufsehen. 19 Spiele lang hat er kein Tor mehr gemacht. Um eine Serie zu gewinnen, braucht Montreal allerdings einen Subban zumindest in Normalform.
Ein Reizpunkt ist zudem Therrien. Trotz der Erfolge steht der Coach häufig in der Kritik, vor allem für seinen Umgang mit jungen Spielern wie Subban. Auch die Fähigkeit, in den Playoffs nötige Änderungen durchzuführen, wird bei ihm seit dem Erstrundenaus gegen Ottawa im vergangenen Jahr bezweifelt.
Prognose: Diese Serie wird mehr als eng! Die Teams liegen so nah beieinander, dass es höchstwahrscheinlich über die volle Distanz gehen wird. Wenn Bishop fit ist, macht er für Tampa Bay den Unterschied. Tipp: Lightning in 7.
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Pittsburgh Penguins (1) - Columbus Blue Jackets (4)
Ausgangslage: Blickt man auf die reguläre Saison zurück, ist dieses Matchup eine ganz klare Angelegenheit. Fünfmal standen sich die beiden Teams gegenüber, fünfmal siegten die Pens - und lagen in den 300 Spielminuten insgesamt 56 Sekunden zurück. Und diese Dominanz erstreckt sich nicht erst über diese Saison: Seit Sidney Crosby für Pittsburgh spielt, hat er gegen Columbus ein einziges Mal in der regulären Spielzeit verloren. In seiner Rookie-Saison.
Allerdings ziehen die Blue Jackets daraus auch Hoffnung: Den Druck haben einzig und allein die Penguins. Columbus ist als Wild-Card-Inhaber froh, überhaupt dabei zu sein und hat mal so überhaupt nichts zu verlieren. Und zwei weitere Faktoren kommen hinzu: Top-Goalie Sergei Bobrovsky konnte nur in einem der fünf Spiele mitwirken, nun ist er fit. Und: Columbus schoss tatsächlich häufiger aufs Tor als die Pens (155:145), auch wenn dabei nur 7 Tore zustande kamen.
Natürlich sind sie trotzdem ganz klar der Underdog, vor allem angesichts der individuellen Brillanz in der Pens-Offensive. Sidney Crosby hat mit 104 Scorerpunkten erneut eine unfassbare Saison hingelegt und dürfte den MVP-Award nahezu einstimmig einsacken. Ganz besonders zeigt sich die Klasse der gesamten Offense bei Power-Play-Situationen: Hier rangieren sie mit 23,4 auf Platz eins. Auch gegen Columbus haben sie während der Saison aus 19 Power-Plays fünf Tore gemacht.
Players to watch: Marc-Andre Fleury steht nach den vergangenen beiden Postseasons vor einer wichtigen Prüfung. Beim Erstrundenaus 2012 gegen die Flyers machte der Goalie stellenweise keine gute Figur, in der vergangenen Saison hatte das Erreichen der Ost-Finals viel mit Backup Tomas Vokoun zu tun, der die Defense stabilisieren konnte. Schafft Fleury es diesmal, die Leistungen aus der regulären Saison endlich mal wieder in den Playoffs zu bestätigen? Falls nicht, könnte die Reise eher vorbei sein als gedacht.
Die Blue Jackets haben es vor allem aufgrund ihrer starken, ausbalancierten Offensive zum zweiten Mal in die Playoffs geschafft, 226 Saisontore sind ein Franchise-Rekord. Vor allem der erst 21-jährige Ryan Johansen tat sich in dieser Hinsicht mit 33 Toren und 30 Assists hervor. In Runde eins hängt noch mehr von dem Center ab als sonst, denn mit R.J. Umberger und Nick Foligno verpassen zwei wichtige Offensivkräfte vermutlich zumindest Spiel 1. Nathan Horton wird die Serie nur von draußen verfolgen können.
Prognose: Die Blue Jackets sind froh, dabei zu sein, lange wird ihr Playoff-Auftritt jedoch nicht dauern. Die Pens haben schlicht und einfach zu viele Waffen und einen überragenden Crosby. Selbst wenn Fleury wieder schwächelt, dürfte Pittsburgh dies zumindest in dieser Runde ausgleich können. Es winkt der Sweep. Tipp: Penguins in 4.
New York Rangers (2) vs. Philadelphia Flyers (3)
Ausgangslage: Mit 98 beziehungsweise 96 Punkten lagen die beiden alten Rivalen eng beieinander. Der Heimvorteil könnte sich jedoch als entscheidender Vorteil für die Rangers herausstellen: Alle vier Saisonspiele gingen an das Heimteam. Die Rangers haben sogar die letzten acht Duelle im Madison Square Garden für sich entscheiden können.
Alain Vigneault hat bei den Rangers einen neuen Stil etabliert. Wo Vorgänger John Tortorella noch auf eher langsames Spiel setzte, hat Vigneault mehr Pace, mehr Freiheiten ermöglicht. Das Resultat sind stolze neun Offensivspieler mit 14 Toren oder mehr - Ligabestwert! Mit 19 Toren und 40 Assists war Mats Zuccarrello bis dato der effektivste Scorer. Hinten hat Henrik Lundqvist die beste Defensivreihe seit Jahren vor sich - an den Qualitäten des Keepers gibt es ohnehin keinen Zweifel.
Auch die Flyers leben vor allem von ihrer Offensive, die 2,8 Tore pro Spiel sind der achtbeste Wert der Liga. Coach Craig Berube hat mit Vincent Lecavalier, Claude Giroux, Jakub Voracek und anderen eine der tiefsten Forward-Rotationen der Liga in seinen Reihen. Auch in Sachen Special Teams gibt es nur wenige Teams, die es mit Philly aufnehmen können.
Players to watch: Derick Brassard wechselte zur letztjährigen Trading Deadline nach New York und fügte sich direkt sehr gut ein. Bei seinem Playoff-Debüt führte er die Rangers mit 12 Toren in 12 Spielen sogar an. In dieser Saison hat er genau damit weitergemacht und eine tolle Chemie mit seiner dritten Reihe sowie seinem Power-Play-Team entwickelt. Brassard und Benoit Pouliot haben jeweils starke 7 Tore aus dem Power Play erzielt - diese Einheit könnte in den Playoffs Gold wert sein.
SPOXVincent Lecavalier hat in seiner 15-jährigen Karriere schon einige Auszeichnungen eingesackt und war üblicherweise Center in der ersten Offensivreihe seines Teams. In seiner ersten Philly-Saison wurde er indes zunächst auf die Außen verbannt, um dann später doch als Center aufzulaufen - in der vierten Reihe. Nicht leicht für einen Mann mit seinem Lebenslauf, aber Lecavalier hat daraus die richtige Motivation gezogen.
Auch wenn seine Minuten deutlich weniger geworden sind, kann der viermalige All-Star noch sehr effektiv agieren. Er macht das Beste aus der Situation und erlaubt Berube den Luxus, je nach Matchup auch mal Feinjustierungen in seinen Reihen vorzunehmen. Für seine Einstellung lobte ihn Teammate Wayne Simmonds als "Vorbild für uns alle".
Prognose: Diese Serie ist prädestiniert dazu, über die volle Distanz zu gehen. Beide Mannschaften sind durchaus offensivstark und lassen den Puck gut zirkulieren, was für ein unterhaltsames Matchup spricht. Den Ausschlag geben am Ende aber wohl der Heimvorteil sowie die etwas stärkere Abwehr der New Yorker. Tipp: Rangers in 7.
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Western Conference
Colorado Avalanche (1) - Minnesota Wild (4)
Ausgangslage: Colorado kann mit Stolz auf ein starkes Comeback zurückblicken. Nach der zweitschlechtesten Bilanz in der vergangenen Saison haben die Avs über den Sommer enorm viel richtig gemacht und sich durchaus überraschend den Top-Spot in der Central Division erkämpft.
Dabei profitierten sie allerdings auch vom katastrophalen Saison-Ausklang der Blues, die jedes ihrer letzten sechs Spiele verloren. In seinem ersten Jahr als NHL-Coach hat Patrick Roy eine bemerkenswerte Bilanz abgeliefert. Sorgen bereitet da nur die Knieverletzung von Matt Duchene, der gegen die Wild wohl ausfallen wird. Mit 70 Punkten in 71 Spielen war der Kanadier Topscorer der Avs.
Nach vier Jahren ohne Playoffs war Minnesota im vergangenen Jahr wieder mit von der Partie, musste sich allerdings den Blackhawks geschlagen geben. In der laufenden Saison haben sich die Wild als defensivstarkes Team erwiesen (Rang 7) und konnten dank starker Heimbilanz für die erneuten Playoffs planen.
Players to watch: Auf Seiten der Wild sind zwei Akteure wesentlich verantwortlich für die gute Defensive: Dauerbrenner Ryan Suter steht fast 30 Minuten pro Spiel auf dem Eis und liegt damit auf Rang 1 der Liga. Trotz seiner oft unspektakulären Art ist der Star-Defender der Garant für die stabile Defensive und zudem ein starker Vorlagengeber (35 Assists).
Dazu kommt Goalie Ilya Bryzgalov. Der Russe kam während der Saison aufgrund der Verletzungsmisere zwischen den Pfosten als Ergänzungsspieler aus Edmonton und konnte sofort überzeugen. Sollte Josh Harding wie erwartet nicht mehr ins Tor zurückkehren, könnte Bryzgalovs nächste große Stunde schlagen.
Nach dem Ausfall von Duchene ruhen die Hoffnungen der Avs noch mehr auf Nathan MacKinnon. Der erste Pick des vergangenen Drafts ist angehender Rookie des Jahres und überzeugte in seinen 82 Einsätzen mit starken 63 Punkten. In seinen ersten Playoffs steht der 18-Jährige damit schon sehr stark unter Druck.
Prognose: Die junge Offensive Line der Avs hat gegen die defensivstarken Wild gleich zu Beginn einen echten Gradmesser. Minnesota wird zuhause auf jeden Fall mithalten können, die individuelle Qualität der Avs spricht nach der starken Saison allerdings für sich. Tipp: Colorado in 6.
St. Louis Blues (2) - Chicago Blackhawks (3)
Ausgangslage: Es ist das wohl beste Matchup der 1. Runde: Vor zwei Wochen waren die Blues schon so gut wie sicher das Top-Team der Conference. Dann die unfassbare Serie: Mit sechs Pleiten in Folge gab St. Louis die Führung noch an Colorado ab und muss sich jetzt mit den starken Blackhawks auseinandersetzen.
Kurios: Weil es an der Spitze unglaublich eng ablief, treffen in der ersten Runde der 16 Playoff-Teams jetzt die Nummer 4 und 7 der Liga aufeinander. Mit Blick auf die Playoff-Statistiken hat Chicago mit 7:3-Serien in der Postseason die besseren Erfahrungen mit den Blues gemacht. Die letzte Playoff-Begegnung der beiden Teams ist allerdings auch schon zwölf Jahre her.
Während Chicago mit 3,18 Toren pro Spiel die zweitbeste Offensive der Liga hat, setzen die Blues in der Defense die Maßstäbe. Bei nur 2,28 Gegentoren pro Match verteidigen nur die Kings und Bruins besser.
Players to watch: Vladimir Tarasenko ist die personifizierte Punkte-Garantie der Blues. In den 19 Spielen, in denen der Russe traf, ging St. Louis 16 Mal als Sieger vom Eis. Mit seiner Schnelligkeit hat Tarasenko einen enormen Einfluss auf das Angriffs-Spiel. Mit 22 Assists ist der 22-Jährige außerdem ein starker Vorlagengeber.
SPOXMit Blick auf die Stats ist Bryan Bickell nicht gerade der auffälligste Spieler der Blackhawks. Aber: Der 28-Jährige hatte schon in den letzten Playoffs bewiesen, wie groß sein Einfluss in entscheidenden und engen Spielen sein kann. Trotz geringer Zeit auf dem Eis liefert der Kanadier Einsatz und Power für die Offensive. Der Mann, der enge Schlussphasen liebt und für Playoff-Serien lebt, kann zur Geheimwaffe der Serie werden.
Prognose: Die wohl schwerste Prognose der 1. Runde. Beide Teams sind stark und ausgeglichen genug besetzt, um mindestens als Halbfinalist durchzugehen. Entscheidend: Finden die Blues rechtzeitig zurück zur Winter-Stärke und können sie ein passendes und gesundes Lineup zusammenbauen? Dann ist St. Louis mit Mühe in der nächsten Runde. Tipp: St. Louis in 7.
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Anaheim Ducks (1) - Dallas Stars (4)
Ausgangslage: Top-Team trifft Außenseiter: Während die Ducks nur um einen Punkt die Presidents' Trophy für das beste Team der regulären Saison verfehlten, retteten sich die Stars gerade so in die Playoffs, indem sie die Coyotes und Predators knapp hinter sich ließen.
Jetzt geht es gegen Scharfschützen: Mit 3,21 Toren pro Spiel ist Anaheim das stärkste Offensiv-Team der Liga. Außerdem stark: Im Falle eines Rückstands gewinnen die Ducks noch 57 Prozent ihrer Spiele - mit Abstand Liga-Bestwert und Beweis für die kämpferische Moral der Truppe von Bruce Boudreau.
Zeichen der Furcht sieht man bei den Texanern deshalb allerdings nicht. "Wir werden uns gut präsentieren. Während der Saison haben wir auch schon gute Leistungen gegen die Ducks gezeigt", sagt Stars-Verteidiger Alex Goligoski. "Wir werden hart spielen müssen und darauf freuen wir uns."
Players to watch: Würde Sidney Crosby die Liga nicht derart dominieren, Ryan Getzlaf wäre der MVP der laufenden Saison. Der Ducks-Angreifer spielte konstant stark und war mit 87 Punkten Crosbys erster Verfolger. Kommt die Ducks-Offensive um den Kanadier richtig ins Laufen, wird es schwierig für die Stars.
Zudem kann Anaheim auf die Erfahrung von Teemu Selänne zurückgreifen. Der Finne wurde nach seinem letzten Regular-Season-Spiel emotional verabschiedet und brennt zum Abschluss darauf, nach 2007 erneut mit den Ducks den Stanley Cup zu feiern.
Auf Seiten der Texaner ruhen die Hoffnungen vor allem auf Goalie Kari Lehtonen. Der Finne war während der Saison mit über 1.700 Saves die Nummer 2 der Liga. Mit über 3.800 Minuten auf dem Eis ist er zudem der Dauerbrenner der NHL. Gegen die Ducks wird noch mehr Arbeit auf den 30-Jährigen zukommen.
Prognose: Alles andere als eine souveräne Serie zugunsten der Ducks wäre eine faustdicke Überraschung. Im Normalfall haben die Stars der Offensiv-Power nichts entgegenzusetzen. Tipp: Anaheim in 5.
San Jose Sharks (2) - Los Angeles Kings (3)
Ausgangslage: Good to be back: Vor einem Jahr lieferten sich beide Teams einen heißen Schlagabtausch in den Western Conference Semifinals. Das bessere Ende hatten damals die Kings, die sich bei Heimvorteil in Game 7 das Halbfinal-Ticket sicherten. Fünf der sieben Spiele wurden dabei mit einem Tor Unterschied entschieden. Folgt 2014 die nächste große Serie?
Weil die Sharks in der Pacific Division unmittelbar vor den Kings rangieren, dürfen sie dieses Jahr den Heimvorteil annehmen. Dabei treffen sie allerdings auf die beste Defensive der Liga. Gerade einmal 2,05 Tore pro Spiel kassierte L.A. Dafür hatten die Sharks im letzten Liga-Duell Anfang April mit 2:1 das bessere Ende für sich.
Es deutet sich etwas an, dass die Defensiv-Reihen im Vordergrund stehen werden. Nicht nur die Kings können auf eine starke Verteidigung stolz sein, spektakuläre Torfestivals erwartet man im Duell der beiden Kalifornier wohl umsonst.
Players to watch: Er ist der L.A.-Schreck: Mit 41 Toren war Joe Pavelski die Nummer 3 der Liga, auch gegen die Kings war er dreimal erfolgreich. Besonders stark: Wenn sein Team mit einem Tor zurückliegt oder es unentschieden steht, trifft der 29-Jährige am häufigsten. Er ist ein echter Clutch-Player und vor allem im Power Play kaum zu halten.
SPOXAußerdem auffällig: Zuletzt rotierte Todd McLellan mehrmals auf der Goalie-Position. Antti Niemi hatte gegen Ende der Saison mehrmals Probleme und Alex Stalock machte seine Sache mit 93 Prozent gehaltener Schüsse sehr gut. Unwahrscheinlich, dass McLellan Niemi in den Playoffs außen vorlässt, aber immerhin sind die Sharks doppelt abgesichert und der Finne damit unter besonderer Beobachtung.
Auf Seiten der Kings ist Routinier Marian Gaborik mittlerweile ein eher unscheinbarer Erfolgsfaktor. Der 32-Jährige kam verletzungsbedingt nur in 41 Spielen zum Einsatz, bewies aber trotzdem seine Gefahr. Außerdem weiß Gaborik, wie die NHL läuft: In 810 Spielen kommt er auf 704 Scorerpunkte. Soviel Erfahrung kann Serien entscheiden.
Prognose: Die Sharks sind heiß auf die Revanche und haben die etwas bessere Ausgangsposition. Sollten die Kings ihre überragende Verteidigung in den Playoffs nochmals steigern können, ist auch für sie alles drin. Tipp: San Jose in 7.
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