NHL

Bruins siegen nach CEO-Schelte

Von SPOX
Patrice Bergeron (l.) legte sich nicht nur mit Brandon Sutter an, er traf auch das Tor
© getty

Die Boston Bruins profitieren von einer Glanzleistung von Patrick Bergeron, der auf die verbale Attacke von Neu-CEO Charlie Jacobs gegen die Pittsburgh Penguins die passende Antwort findet. Ein Deutscher verzeichnet dabei einen Assist. Die Toronto Maple Leafs verlieren derweil das erste Spiel unter Interimscoach Peter Horachek haushoch gegen die Washington Capitals.

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Das Spiel der Nacht:

Pittsburgh Penguins (24-10-6, 54 pts) - Boston Bruins (20-15-6, 46 pts) 2:3 OT BOXSCORE

In Boston brennt der Baum. Der neue CEO Charlie Jacobs machte den Bruins mit seiner ersten Amtshandlung gleich mal ordentlich Feuer. "Das war ohne Frage ein enttäuschendes Jahr", erklärte der 43-Jährige: "Wie das Team gespielt hat, ist inakzeptabel angesichts von Zeit, Geld und Einsatz, die investiert wurden."

Die Drohung fand offenbar Gehör. Besonders Patrick Bergeron war gegen den Spitzenreiter der Metropolitan Division höchst motiviert. Der Center besorgte nicht nur die zwischenzeitliche Führung im Mitteldrittel, sondern erzielte mit seinem zehnten Saisontor auch den Treffer in der Overtime, als er den Schuss von Milan Lucic entscheidend abfälschte.

Er überwand damit Marc-André Fleury, während Thomas Greiss auf der Bank saß. Dennis Seidenberg und Christian Ehrhoff kamen beide auf über 20 Minuten Eiszeit.

Bergeron: "Irgendwann muss es mal laufen"

"Irgendwann muss es mal für dich laufen", sagte Bergeron, nachdem er die Serie von drei Niederlagen in Folge beendet hatte: "Es war auf jeden Fall nicht perfekt, aber der Einsatz war da und wir haben einen Weg gefunden, einen wichtigen Sieg zu holen." Ähnlich sah es sein Coach. "Der Sieg war sehr wichtig für uns", stellte Claude Julien fest: "Man sagt: 'Wo ist das Selbstvertrauen?' Na ja, man muss einige Spiele gewinnen, um Selbstvertrauen zu bekommen. Wir sind nicht aus dem Gröbsten heraus, aber es ist ein guter Start."

Daran war auch der Goalie der Bruins nicht ganz unschuldig. Tuuka Rask entschärfte 37 von 39 Schüssen der Penguins, die in den letzten beiden Dritteln der regulären Spielzeit doppelt so häufig aufs Tor schossen wie Boston. Bezeichnend: Im Mitteldrittel feuerten die Pens die ersten acht Schüsse ab und erzielten sogar ein Tor durch Craig Adams. Die Referees entschieden aber auf Foul und annullierten den Treffer, dabei hatte Bostons Adam McQuaid den Right Wing gegen seinen eigenen Torwart gestoßen.

"Wir hätten die zwei Punkte verdient gehabt, aber wir haben einige Chancen vergeben", ärgerte sich Evgeni Malkin, der Pittsburghs Führungstreffer nach 3:37 Minuten durch Beau Bennett mit einem No-Look-Backhand-Pass vorbereitet und mit seinem 18. Saisontor nach Vorlage von Ehrhoff zum 2:2 ausgeglichen hatte. Malkin sammelte damit sieben Scorerpunkte in den letzten acht Spielen und war dennoch enttäuscht: "Wir hatten ein bisschen Pech. Wir haben uns angestrengt, wir haben geschossen, wir haben es kontrolliert - aber nicht genug, um zu gewinnen."

Die weiteren Spiele:

Maple Leafs (21-17-3, 45 pts) - Capitals (21-11-7, 49 pts) 6:2 BOXSCORE

Das erste Spiel unter Interimscoach Peter Horachek endete ohne erfreuliche Nachricht: Die Maple Leafs kassierten eine schallende Ohrfeige, weil Marcus Johnson und Eric Fehr gleich doppelt traf, wobei der Right Wing zudem noch einen Assist verbuchte. "Es gab einige gute Sachen", ließ sich Horachek trotzdem nicht entmutigen: "Wir hatten mehr Chancen, mehr Possesion."

Als Roman Polak einen Puck voll ins Gesicht bekam und Blut auf dem Eis verteilte, gewann Washington langsam die Oberhand. Toronto musste ohne seine 46 länger als ein Drittel mit fünf Verteidigern rotieren, bis Polak aufs Eis zurück kehrte. "Er ist ein Krieger", bekannte Teamkollege Stephan Robidas: "Ich wusste, dass er ein Krieger ist. Aber heute hat er es nochmal bewiesen."

Das reichte allerdings nicht, weil Braden Holtby 31 Saves verzeichnete und Toronto nach gutem Start in alte Muster verfiel. 7:4 lautete das Toschussverhältnis aus Sicht der Maple Leafs nach dem ersten Drittel, trotzdem lagen sie durch Johannsons ersten Treffer bereits zurück.

Anaheim Ducks (26-10-6, 58 pts) - New York Rangers (22-11-4, 48 pts) 1:4 BOXSCORE

24 Saves von Henrik Lundqvist, das 25. Saisontor von Rick Nash - die Rangers hatten bei ihrem elften Sieg im zwölften Spiel kaum Probleme mit den Ducks, bei denen der letzte Woche verpflichtete Goalie Ilya Bryzgalov zum ersten Mal wieder von Beginn an aufs Eis durfte und solide hielt.

Richtig hektisch wurde es allerdings nur im letzten Drittel, in dem vier der fünf Tore fielen. Francois Beauchemin brachte die Ducks von der blauen Linie im Powerplay noch auf 1:2 heran, nachdem die Rangers-Defense zuvor optimal gearbeitet hatte. Doch Sekunden später leistete sich der Verteidiger einen Fehler und überließ Mats Zuccarello den Puck kampflos, der das Geschenk dankend einnetzte. Dominic Moore besorgte bei leerem Tor die Entscheidung.

Calgary Flames (21-17-3, 45 pts) - Detroit Red Wings (22-10-9, 53 pts) 2:3 BOXSCORE

2:27 Minuten waren gespielt, als Mason Raymond die Führung für Calgary besorgte, doch die Flames gaben den Vorteil ohne Jury Hudler, der gescratcht wurde, weil seine Frau ein Kind erwartet, und trotz vier Powerplays wieder aus der Hand. Vielleicht auch, weil Karri Ramo zum zweiten Mal nacheinander zur Mitte des zweiten Drittels vom Eis musste: Er war mit dem Knie von Teamkollege Raphael Diaz kollidiert.

Henrik Zetterberg und Justin Abelkader nutzten die Chance gegen Goalie Jonas Hiller und assistierten sich bei ihren beiden Toren gegenseitig. Damit verhalfen sie Detroit zum zweiten Sieg bei bisher drei Auswärtsspielen in Folge.

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