Troy Brouwer hat früher für die Blackhawks gespielt, unter anderem in der Saison 2009/10, als Chicago den Stanley Cup gewann. Brouwers Vater Don, der die sportliche Entwicklung des Sohnes im heimischen Vancouver von Beginn an begleitet hatte und bei allen wichtigen Spielen der Blackhawks nach Chicago flog, um live dabeizusein, bekam von der Finalserie nichts mit. Ein Schlaganfall hatte ihn aus seinem Alltag gerissen, ein geplatztes Blutgefäß im Gehirn stürzte Don Brouwer ins Koma, aus dem er erst eine Woche später wieder erwachte. Der Kampf zurück in ein halbwegs normales Leben war und ist mühsam.
Fast fünf Jahre später saß Brouwer senior nun wieder auf der Tribüne, zum ersten Mal seit der Tragödie. "Dass meine Eltern nach Washington geflogen sind, um mich gegen mein altes Team zu sehen, hat diesen Tag schon zum besten meines Lebens gemacht", sagte Troy Brouwer: "Dass ich dann noch dieses Tor geschossen habe, ist eigentlich viel zu schön um tatsächlich passiert zu sein."
"Er hat ein paar Tränen verdrückt"
Es war aber passiert, und in der Kabine las Troy Brouwer zutiefst gerührt eine SMS seines Vaters, die er aber nicht sofort beantwortete: "Ich kenne ihn gut genug, um zu wissen, dass er ein paar Tränen verdrückt hat. Ich möchte diesen speziellen Tag, diese Gefühle mit ihm persönlich teilen. Ich könnte auch gar nicht schreiben, was ich empfinde."
Vielleicht hätte ihm sein Teamkollege Eric Fehr dabei mit Rat und Tat zur Seite stehen können. Der Schütze des ersten Capitols-Treffers zum 1:0 gegen Chicago hat sich nämlich im vergangenen Jahr als Kinderbuchautor einen Namen gemacht. Fehr schrieb das Buch "The Bulliest Dozer", eine Geschichte über den rüpelhaften kleinen Bulldozer Bo, der den Sinn und die Bedeutung von Freundschaft erkennt. "Ich hoffe, dass viele Kinder das Buch lesen und begreifen, wie wichtig Freunde sind", sagte Fehr, der den Verkaufserlös zu 100 Prozent für soziale Zwecke spendet.
Die rein sportliche Geschichte des Winter Game ist schnell erzählt. Washington ging durch die Tore von Fehr und Superstar Alex Owetschkin bis zur zwölften Minute mit 2:0 in Führung, die Chicago durch Patrick Sharp und Brandon Saad bis zum Anfang des zweiten Drittels zum 2:2 ausglich. Den Schlusspunkt setzte dann Brouwer. Ein besseres Happy End hätte sich vermutlich auch Fehr nicht ausdenken können.
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