Der Vorjahresgewinner muss indes zusehen: Roger Federer unterlag im Viertelfinale Anderson.
Wimbledon 2018: Herren, Halbfinale (alle Matches)
- Kevin Anderson (RSA/8) - John Isner (USA/10) 7:6 (8:6), 6:7 (5:7), 6:7 (9:11), 6:4, 26:24
6 Stunden und 35 Minuten dauerte das Match und war damit das längste Halbfinale, das jemals bei Wimbledon gespielt wurde. Ausschlaggebend für die Länge der Partie war die Sicherheit beider Spieler bei ihren Aufschlägen. Insgesamt erzielten Anderson und Isner über 100 Asse, nur selten gab es Breakbälle.
Das galt vor allem für die ersten drei Sätze, die allesamt über den Tiebreak gingen. Isner hatte währenddessen sogar die Chance, 119 Aufschlagspiele in Folge bei Wimbledon durchzubringen und damit Pete Sampras' Uralt-Rekord zu knacken, scheiterte aber wenige Spiele vor einer möglichen neuen Bestmarke.
Nachdem der vierte Satz verhältnismäßig deutlich an Anderson ging, wurde es im fünften Satz nochmals dramatisch. Anderson war nun der bessere, weil fittere Spieler und schnupperte immer wieder am Break. Doch Isner behielt lange die Nerven und rettete sich wiederholt mit seinem Service. Erst beim 24:24 gelang dem Südafrikaner dann tatsächlich das Break und somit der Grundstein für den Einzug ins Grand-Slam-Finale. Zum ausführlichen Spielbericht geht es hier lang.
- Novak Djokovic (SRB/21) - Rafael Nadal (ESP/1) 6:4, 3:6, 7:6 (11:9), 3:6, 10:8
Zum 52. Mal trafen die beiden Tennis-Giganten aufeinander und wieder lieferten sie den Zuschauern ein wahres Spektakel. Am späten Freitagabend gestartet, entwickelte sich sofort ein Match auf Augenhöhe, das vom Niveau den Charakter eines vorgezogenen Finals hatte. Beide Spieler überragten dabei mit langen, schnellen Ballwechseln.
Durch den späten Beginn wurde die Partie um Mitternacht deutscher Zeit abgebrochen und die Fortführung auf den Samstagnachmittag verlegt. Nachdem Djokovic in einen umkämpften Tiebreak im dritten Durchgang mehrere Satzbälle abwehrte, entschied er ihn letztlich für sich.
Davon unbeeindruckt startete Nadal jedoch erfolgreicher in den neuen Tag und schaffte den Satzausgleich. Im entscheidenden Durchlauf gestaltete sich dann wieder eine ausgeglichene Partie - je 174 gewonnene Punkte beim Spielstand von 6:6 unterstreichen diese Tatsache.
Erst bei 7:7 wurde es schließlich eng: Nadal spielte sich drei Breakchancen heraus, dem Djoker gelang es jedoch, alle abzuwehren. Im anschließenden Spiel war es dann der Serbe, der sich einen Break- und damit gleichzeitig einen Matchball erarbeitete. Und was machte Nadal? Der setzte einen Stopp auf die Außenlinie und brachte seinen Service doch noch durch. Spitzentennis der Extraklasse!
So gut sich der Spanier in dieser Phase aber auch verteidigte, die Niederlage war damit nur aufgeschoben. Djokovic machte weiter Druck und verwandelte schließlich seinen zweiten Matchball. Zum ausführlichen Spielbericht geht es hier lang.