Venus Williams hat nach einem 6:7 (3), 6:2 und 6:3 gegen ihre amerikanische Landsfrau Coco Vandeweghe zum zweiten Mal das Finale der Australian Open erreicht. 2003 war sie ihrer jüngeren Schwester Serena, die im zweiten Halbfinale gegen Mirjana Lucic-Baroni antreten musste, unterlegen.
Venus war letztmals 2009 im Finale eines Grand-Slam-Turniers gestanden, in Wimbledon, wo sie fünf ihrer insgesamt sieben Major-Titel gewonnen hat, und wo sie im vergangenen Jahr Angelique Kerber unterlegen war. Für Vandeweghe bedeutet die Endphase bei einem der vier größten Veranstaltungen im Profitennis Neuland, zumindest, was den Einzel-Wettbewerb anbelangt.
Keine langen Rallyes
Das Match war von Beginn an von kurzen Ballwechsel geprägt, nicht überraschend, beide Spielerinnen suchen ihr Heil generell in der Offensive. Dabei zeigte sich aber vor allem Vandeweghe als jene Dame, die mit ihrer kurzen Vorhand-Bewegung den Ball unheimlich beschleunigte und damit zu Punkten kam. Oder aber zu Fehlern. Nach zwei frühen Breaks musste die Entscheidung im ersten Satz im Tie-Break fallen, nach fünf Mini-Breaks schaffte es Vandeweghe, das Kommando im Match zu übernehmen, den ersten Schritt Richtung Finale zu setzen.
Wenige Minuten später stand es 4:1, allerdings für Williams, die das bisher einzige Aufeinandertreffen der Beiden im vergangenen Jahr in Rom gewonnen hatte. Vandeweghe konnte zahlreiche Chancen bei Aufschlag von Venus nicht nutzen, gerade in entscheidenden Situation funktionierte das Service der fünffachen Wimbledon-Siegerin hervorragend. 6:2 der letztlich deutliche Endstand im zweiten Satz, und gleich ein Break für Williams zum Auftakt des dritten.
Beim Stand von 1:3 im entscheidenden Durchgang konnte Vandeweghe ein 0:30 noch umdrehen, ebenso bei 2:4, ein Game, das sie mit zwei Assen abschloss. Venus gab sich indes bei eigenem Aufschlag keine Blöße mehr, servierte in entscheidenden Situationen gerne auf den Körper ihrer Gegnerin - und sicherte sich mit ihrem vierten Matchball nach 2:28 Stunden den Sieg.
"Es bedeutet mir so viel, vor allem, weil Coco so gut gespielt hat", erklärte Venus unmittelbar nach dem Match. Es hätte keinen Moment im Match gegeben, in dem sie auch nur kurz nachlassen konnte. Sollte es ein Finale gegen Schwester Serena geben, wird dies nicht anders sein.
Die Australian Open im Überblick