Von Ulrike Weinrich aus Melbourne
Zehnter Sieg in Folge: Angelique Kerber winkte nach getaner Arbeit erleichtert ins weite Rund. "Ich habe wieder Spaß auf dem Court. Das Jahr 2017 habe ich komplett hinter mir gelassen", sagte die Kielerin nach dem 6:0, 6:4 im Erstrundenduell mit Anna-Lena Friedsam (Neuwied). Während der erste Satz gerade einmal 17 Minuten dauerte, wehrte sich Friedsam im zweiten Satz vehement.
Mit drei Spielgewinnen in Serie glich die nach einer Schulterverletzung bis auf Weltranglistenplatz 388 abgestürzte Friedsam sogar zum zwischenzeitlichen 4:4-Rückstand aus. Doch mit einem Aufschlagwinner beendete die Turniermitfavoritin die Partie in der Hisense Arena nach 66 Minuten. Insgesamt gelangen der früheren Nummer eins 24 Punktgewinne mehr als Friedsam (64:40). Zuletzt hatte Kerber im Februar 2013 gegen eine Landsfrau (Mona Barthel) verloren.
Rittner sieht bessere Kerber als 2016
"Ich habe gut angefangen und den Ball super gespürt, aber dann wurde Anna-Lena immer besser. Sie hat bis zum letzten Punkt gekämpft. Ich fühle mich gut und versuche, an die vergangenen Wochen anzuknüpfen", erklärte Kerber, die nach einem Jahr zum Vergessen wieder die Form aus ihrer Traumsaison 2016 erreicht hat. Damals hatte sie beim Happy Slam ihr erstes Major gewonnen - und acht Monate später bei den US Open in New York nachgelegt. Am vergangenen Samstag hatte die in Melbourne an Position 21 gesetzte Kerber den Titel in Sydney geholt nachdem sie bereits beim Hopman Cup in Perth ohne Niederlage geblieben war.
Barbara Rittner meinte sogar: "Mit dem Selbstvertrauen der gewonnenen Matches im Rücken spielt sie gleich zu Anfang des Jahres wieder aggressiver. Und das gepaart mit ihrem perfekten Konterspiel sehen wir gegenüber 2016 noch eine verbesserte Angie - aber mit dem gleichen Ausdruck von damals." In der nächsten Runde könnte es für Kerber zu einem Wiedersehen mit ihrem Ex-Coach Torben Beltz kommen, der mittlerweile Donna Vekic trainiert. Die Kroatin spielt am Dienstag gegen Nao Hibino (Japan).
Marterer mit Debütsieg - Witthöft ausgeschieden
Ebenfalls erfolgreich war am zweiten Turniertag Maximilian Marterer, der zum ersten Mal in seiner Karriere ein Match bei einem Grand-Slam-Turnier gewann. Der Nürnberger setzte sich im deutschen Linkshänder-Duell gegen Cedrik-Marcel Stebe (Vaihingen/Enz) klar mit 6:0, 6:3, 6:4 durch. Marterer hatte erst im vergangenen September sein Grand-Slam-Debüt in New York gegeben. Ausgeschieden ist indes Carina Witthöft nach einem 5:7, 3:6 gegen die Französin Caroline Garcia (Nr. 8). Im ersten Satz konnte die Hamburgerin eine 5:3-Führung nicht nutzen.