Marterer: "Davis Cup in Brisbane ist noch keine Option"

Von Ulrike Weinrich
Maximilian Marterer
© getty

Maximilian Marterer hat den Sprung ins Achtelfinale verpasst. Doch der 22-Jährige aus Nürnberg sammelte bei den Australian Open viele wertvolle Erfahrungen.

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Marterer unterlag dem Amerikaner Tennys Sandgren nach 2:56 Stunden 7:5, 3:6, 5:7, 6:7 (5:7). Vor dem ersten Grand Slam des Jahres hatte der Weltranglisten-94. alle seine 14 Matches auf der ATP-Tour verloren. Nach seinem Aus gab der Hoffenheim-Fan tennisnet ein Interview.

Frage: "Maximilian Marterer, der Traum ist zu Ende. Wie groß ist die Enttäuschung?"

Marterer: "Heute musste ich dem ersten Satz Tribut zollen, der sehr anstrengend war. Dabei habe ich mich am Anfang des Spiels noch ganz gut gefühlt. Im vierten Satz habe ich durch den Kampf zurück ins Spiel gefunden, dann haben zwei blöde Punkte im Tiebreak das Match entschieden. Wenn ich den Durchgang gewonnen hätte, wäre es wieder eine offene Partie gewesen. Entsprechend bin ich etwas enttäuscht. Der Fünfsatzsieg gegen Fernando Verdasco hat mir noch in den Knochen gesteckt, das habe ich gemerkt."

Frage: "Welche Rolle hat die fehlende Erfahrung gespielt?"

Marterer: "Ich denke, dass hat keine so große Rolle gespielt. Mein Gegner war heute ähnlich unerfahren wie ich. Aber natürlich war hier bei diesem Turnier vieles neu für mich. Am Donnerstag hatte ich mein erstes Fünfsatzmatch überhaupt gespielt, danach musste ich überlegen: Wie muss ich regenerieren, wie muss ich mich vorbereiten."

Frage: "Zwei Siege im Hauptfeld eines Majors waren Ihnen vorher noch nie gelungen. Was wird Ihnen am meisten

in Erinnerungen bleiben?"

Marterer: "Es war einfach eine sehr schöne Zeit, denn es war mein bislang mit Anstand erfolgreichstes Grand-Slam-Turnier. Insofern nehme ich viele positive Erlebnisse mit aus dieser Woche und werde voller Zuversicht in die Zukunft blicken. Die Abläufe, die Regeneration zwischen den Matches und die Medienpräsenz - vieles war einfach noch unbekannt für mich. Vorher war es viel Theorie, jetzt habe ich es live erlebt. Ich habe gezeigt, dass ich lange Matches gewinnen kann. Ich bin gespannt, was das Jahr noch zu bieten hat."

Frage: "Wie ist Ihr Verhältnis zu Alexander Zverev, der ja nur zwei Jahre jünger ist als Sie?"

Marterer: "Ich würde sagen, wir respektieren und verstehen uns. Ich bin in der Rangliste ja jetzt erst hoch gekommen, deswegen haben wir uns in den letzten Jahren nicht so oft getroffen, wie es vielleicht möglich gewesen wäre. Aber ich hoffe, dass ich mich weiter verbessern kann und die auch die größeren Turniere, an denen Sascha schon etwas länger teilnimmt als ich, in Zukunft auch spielen kann. Ich habe ein Spiel für viele Beläge und schon Turniere auf Sand und Teppich gewonnen."

Frage: "Sie haben sich durch Ihren Drittrunden-Einzug ein wenig in den Mittelpunkt gespielt. Wie würden Sie sich selbst charakterisieren?"

Marterer: "Ich bin relativ entspannt, ein bisschen zurückhaltend, also ein eher ruhiger Mensch. Als Spieler auf dem Platz ist das ähnlich. Ich bin niemand, der groß hadert mit sich. Im Match gegen Verdasco musste ich allerdings aus mir herausgehen. Das brauchte ich, um dieses Spiel zu überstehen. Manchmal überrasche ich mich selbst etwas auf dem Court. Insgesamt kann ich aber sagen, dass meine Entwicklung die ganze Zeit relativ konstant verlaufen ist."

Frage: "Vom 2. bis 4. Februar steht die Davis-Cup-Partie gegen Gastgeber Australien in Brisbane an. Ist eine Nominierung ein Thema für Sie?"

Marterer: "Ich bin noch keine Option für Brisbane. Aber es wäre toll, wenn danach mal eine Einladung bei mir ankommt."

Frage: "Sie sind Fan des Fußball-Bundesligisten 1899 Hoffenheim. Die Kraichgauer haben Sie zu einem Heimspiel eingeladen, als sie erfahren haben, dass Sie mit dem Klub sympathisieren. Gibt es schon einen Termin für den Besuch?"

Marterer: "Ich habe mich sehr gefreut über die Einladung und werde sie natürlich annehmen. Es wird sicher ein schönes Erlebnis, bei einem Heimspiel dabei zu sein. Ansonsten bin ich eher der Auswärtstspieltyp und schaue mir Hoffenheim in München oder Augsburg an."

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