Eine Trophäe wie der Coupe de Mosquetaires geht nicht ohne Grund auf Reisen. Die Trophäe für den Gewinner der French Open soll vielmehr Ansporn sein für Jugendliche weltweit, den Traum vom Championat im Stade Roland Garros nicht aus den Augen zu verlieren. Der Weg dorthin führt nicht selten über die Wettbewerbe der JuniorInnen - und genau dies ist auch der Grund, warum der Pokal in diesem Jahr in Boca Raton Station gemacht hat: beim vierten "Rendez-vous á Roland Garros".
Zwei Gedanken stehen hinter diesem Turnier, dessen Gewinner sowohl auf der Mädchen- wie auch der Jungen-Seite mit einer Wildcard für die jeweiligen Junioren-Felder in Paris prämiert werden: Zum einen soll eben diese Möglichkeit noch mehr internationalen Spielern offen stehen. In Florida ist das Rendez-vous zum ersten Mal zu Gast, die Premieren-Veranstaltung hatte in China stattgefunden.
Agassi letzter Herren-Champion
Ein besonders Anliegen der Organisatoren, nämlich des Französischen Tennis Verbandes (FFT), ist es indes, in einer Zeit, da die Veranstaltungen auf roter Asche weniger und weniger werden, diesen Untergrund weltweit salonfähig zu machen, neue Märkte zu erschließen. Zeugnis dafür legen vier brandneue Aschen-Plätze im Boca West Country Club ab, die der FFT in Partnerschaft mit einem Sponsor anlegen ließ. Zumal gerade in den USA dieses Geläuf eher selten zu finden ist.
Was womöglich ursächlich damit zusammenhängt, dass die US-Amerikaner seit 1999 auf einen männlichen Champion am Bois de Boulogne warten. Damals hatte sich Andre Agassi gegen Andrij Medwedjew in fünf Sätzen gesiegt. "Wir wollen mehr und mehr Amerikaner gut auf rotem Sand spielen sehen", nimmt sich Lucas Dubourg, der für den FFT die Internationalen Beziehungen leitet, kein Blatt vor den Mund. "Das Ziel ist es, eines Tages, wieder einen Amerikaner mit der French-Open-Trophäe zu sehen."
Flatternde Nerven
Die Gewinner der Veranstaltung in Boca Raton werden sich mit weiteren regionalen Siegern, die in Brasilien, Japan, Indien, China und Südkorea ermittelt werden, am Freitag vor der Beginn der French Open in einem "Round-Robin"-Modus um den Startplatz im jeweiligen Hauptfeld streiten. Keine leichte Aufgabe, weiß auch Dubourg. "Wenn die Gewinner nach Roland Garros kommen, sind sie wegen des Drucks aufgrund der Wildcard ein wenig gestresst. wenn man also heute hier einen guten Spieler sieht, kann er oder sie in Paris ganz anders spielen."
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