Viel Lob im Schatten des Vogelnests

Günter Bresnik ist ein Mann voll des Lobes - nicht nur für Dominic Thiem
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Dominic Thiem hat den ersten seiner beiden freien Tage mit einer Trainingseinheit mit Philipp Kohlschreiber veredelt.

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Von Jens Huiber aus Paris

Wer im Stade Roland Garros für Übungszwecke keinen Platz bekommt, der muss sich anderswo umschauen. Im Schatten des Prinzenparkstadions etwa. Wobei: Den Straßenschildern ist nicht zu trauen, der vogelnestartige Bau, der die Trainingsanlage des französischen Tennisverbandes überragt, ist in Wahrheit nicht die Heimstätte von Paris St. Germain, die befindet sich direkt hinter dem Vogelnest.

Dominic Thiem wird das als Anhänger des FC Chelsea nicht weiter berühren. Die österreichische Nummer eins hat zwei spielfreie Tage zu bewältigen, die in seiner Pressekonferenz nach dem Auftaktsieg gegen Bernard Tomic angekündigte harte Trainingseinheit findet mit Philipp Kohlschreiber statt. Thiem und Kohlschreiber kennen sich gut, natürlich nicht erst seit der gemeinsamen Trainingswoche Ende vergangenen Jahres. 2016 haben sie die Championate in München und Stuttgart untereinander aufgeteilt, Thiem musste als Finalverlierer Kohlschreiber zu dessen dritten Titel in der bayerischen Landeshauptstadt gratulieren, der gebürtige Augsburger hatte auf dem Rasen im Weißenhof das Nachsehen.

Viel Lob

Die Plätze sind gut gebucht an diesem Montagnachmittag, neben dem deutschsprachigen Duo spielt sich Thanasi Kokkinakis ein, beobachtet vom australischen Davis-Cup-Chef Lleyton Hewitt. Die ehemalige Nummer eins der Welt strahlt wenig Optimismus aus, die Krankengeschichte von Kokkinakis ist eine mit vielen Kapiteln. Wie auch jene von Juan Martin del Potro. Der Argentinier hat sich einen Court auf der zweiten Ebene organisiert, die Trainingseindrücke lassen darauf schließen, dass del Potro am Dienstag seinen Startplatz wahrnehmen wird.

Eben das ist bei Philipp Kohlschreiber auch kurz in Frage gestanden, den Start in Rom musste der Schützling von Stephan Fehske jedenfalls absagen. Zur Übungseinheit mit Thiem erklärt sich Kohlschreiber als vollständig genesen, die Beinarbeit stimmt, der Rückhand-Slice eine Augenweide. Der Österreicher trifft die Kugel auch sehr ordentlich, Günter Bresnik spart nicht mit Lob, weder für Kohlschreiber noch für Thiem.

Gute Aussichten

Alex Stober, der Physiotherapeut aus dem Thiem-Team, begleitet die Trainingseinheit auf dem Platz, ein Team des ORF hat sich ebenfalls eingefunden. Die erhöhte Aufmerksamkeit, die dem Tennissport in Österreich widerfährt, muss Dominic Thiem ganz alleine Schultern, Philipp Kohlschreiber könnte einiges davon auf Alexander Zverev abladen. Aus deutscher Sicht lässt die visuelle Medien-Armada allerdings noch auf sich warten, immerhin der Hörfunk hat zwei Fachkräfte nach Paris geschickt.

90 Minuten geben es sich Thiem und Kohlschreiber, für den Dienstag muss sich der Österreicher einen anderen Übungspartner suchen. Kohlschreiber steigt gegen Nick Kyrgios ein, beim Gedanken an seinen Topspieler hätte Lleyton Hewitt wohl gleich noch einmal ein paar Extra-Falten angelegt: Kyrgios ist leicht lädiert, generell leicht unlustig auf Sand. Dominic Thiem wird sich das Match vielleicht als Zuschauer geben, er ist immerhin mit einer Gewissheit aus der Trainingssession mit Philipp Kohlschreiber gegangen: Sein nächster Gegner heißt Simone Bolelli. Der Italiener hat sich mit Nicolas Mahut nur unmerklich länger aufgehalten als Thiem mit Kohlschreiber.

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