"Ein Traum wird wahr"

Von SID
Petra Kvitova will nach ihrer Handverletzung bei den French Open wieder starten
© getty

Die zweimalige Wimbledonsiegerin Petra Kvitova wird gut fünf Monate nach einer Messerattacke und einer schwierigen Operation an ihrer linken Schlaghand ihr Comeback bei den French Open geben.

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"Ein Traum wird wahr. Es ist einfach schön, wieder zurück zu sein. Es war eine schwierige Zeit, in der ich auch manchmal dachte, ich komme nicht mehr zurück", sagte die Tschechin Kvitova am Freitag in Paris: "Ich bin einfach glücklich, meine zweite Chance auf dem Tenniscourt zu bekommen."

Noch sei ihre Hand nicht wieder zu 100 Prozent wiederhergestellt. "Schmerzen habe ich nicht mehr, aber es fehlt noch die Kraft", sagte die 27-Jährige, die Anfang des Jahres ein Kommunikations-Studium in Prag begann.

Große Erwartungen knüpft die an Position 15 gesetzte Kvitova nicht an ihr Comeback in Roland Garros: "Es war eine Last-Minute-Entscheidung, hier anzutreten. Ich weiß nicht, was passieren wird. Ich nehme es als Erfahrung mit, zumal ich vor dem Zeitplan liege und damit alle überrascht habe - auch mich selbst." In der ersten Runde trifft die ehemalige Nummer zwei der Welt auf Julia Boserup (USA).

Prognosen waren eigentlich nicht gut

Am 20. Dezember 2016 war Kvitova in ihrem Apartment im tschechischen Prostejov überfallen und von dem Eindringling mit einem Messer schwer an der Hand verletzt worden. "In den Nächten danach habe ich nicht gut geschlafen", sagte Kvitova, die mittlerweile keine Albträume mehr hat.

Die fünfmalige Fed-Cup-Siegerin wurde nach dem Überfall vier Stunden lang operiert, dabei wurden Schädigungen an fünf Sehnen und zwei Nervensträngen behoben. Im März nahm Kvitova erstmals wieder das Racket in die Hand: "Ich hatte damals das Gefühl, der Schläger gehört nicht zu mir."

Ein in diesen Tagen veröffentlichtes Bulletin des tschechischen Arztes und Operateurs Dr. Radek Kebrle bestätigte, dass die Prognosen für eine vollständige Wiederherstellung der Hand von Kvitova zunächst sehr schlecht waren. "Es war eine fürchterliche Verletzung", meinte Kebrle: "Alle fünf Finger waren betroffen. Das Risiko, dass Finger steif bleiben, war hoch. Außerdem war eine große Geduld der Patientin gefragt."

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