Regen stoppt die #NextGen

Hyeong Chung war auf einem guten Weg gegen Kei Nishikori
© getty

Das Wetter hat zwei Youngsters auf dem Weg in das Achtelfinale der French Open 2017 vorerst gestoppt: Hyeon Chung hatte gerade die Wende gegen Kei Nishikori eingeleitet, Karen Khachanov den ersten Satz gegen John Isner gewonnen.

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Von Jens Huiber aus Paris

Einmal wenigstens auf dem legendären Court 1 in Roland Garros, der "Stierkampfarena", gespielt zu haben, das sei ihm schon noch ein Anliegen gewesen, erklärte Dominic Thiem nach seinem Erfolg gegen Steve Johnson eben dort. Kei Nishikori andererseits wird von den Turnierverantwortlichen die ganz große Abschiedstour gegönnt, der Japaner durfte am Samstag den Hattrick (nicht ganz) vollenden, im legendären Rondell seine schon dritte Partie bestreiten. Gegen Hyeon Chung, den Südkoreaner, einen der beiden verbliebenen Vertreter der #NextGen.

Eigentlich war Alexander Zverev auserkoren gewesen, deren Fackel bis weit in die zweite Woche in Paris zu tragen, Fernando Verdasco legte bereits in Runde eins Widerspruch ein. Andererseits stehen die Chance, dass die deutsche Nummer eins Ende des Jahres seine Reiseroute ändert, nach London anstelle von Mailand fliegt, gar nicht schlecht. Chung hingegen - und auch Karen Khachanov, der Russe, der in Runde zwei Tomas Berdych besiegt hatte - können schön langsam für einen Trip nach Italien planen - noch dazu, wo es am Samstag am Ende sehr freundlich für die beiden Youngster ausgesehen hat.

Ein Freund des Regens

Es war deutlich kühler geworden, der Wind hatte aufgefrischt, es herrschten Bedingungen fast wie in Barcelona. Dort hatte Hyeon Chung nacheinander die beiden deutschen Spitzenkräfte Philipp Kohlschreiber und Alexander Zverev verarztet, war nach einem guten Match an Rafael Nadal gescheitert. Eine Woche später in München sah es verdächtig nach dem ersten Endspiel für Chung auf der ATP-Tour aus, die Halbfinal-Niederlage gegen Guido Pella fiel in die Kategorien "unverständlich" und vor allem "unnötig". In Paris lief es deutlich besser, Sam Querrey ist auch auf Asche keine Laufkundschaft, Chung hat ihn aus dem Turnier gelaufen.

Chung ist erst spät ins Laufen gekommen, dann aber so richtig: Nach zwei verlorenen Sätzen holte er sich den dritten im Tiebreak, legte im vierten Akt mit 3:0 vor. Nishikori hatte schwer zu kämpfen, war mit Sicherheit der glücklichste Mann auf der gesamten Anlage, dass der Regen eine Unterbrechung erzwang. Und schließlich die Verschiebung der Wiederaufnahme auf den Sonntag.

Vorteil für den Youngster

Karen Khachanov ist die körperliche Antithese zu Hyeon Chung, die Konstitution des Russen ist mit "mächtig" nur unzureichend beschrieben. Aufschlag und Vorhand, das sind die Schläge, mit denen Khachanov seine Matches zu gewinnen trachtet, unglücklicherweise trifft dies auch auf John Isner zu, den US-Amerikaner, der seine lange Zeit verschütt gegangene Liebe für den roten Sand wiederentdeckt hat. Das Halbfinale in Rom hat aufhorchen lassen, der enge Court 2 bei den French Open gereichte den Aufschlägen von Isner auch nicht zum Nachteil. Umso bemerkenswerter, dass sich Khachanov den ersten Satz im Tiebreak sicherte. Unmittelbar danach wurde der Russe auch noch zur Antithese von Kei Nishikori: Er wurde durch den Regenabbruch zum unglücklichsten Mann auf der gesamten Anlage.

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