Petkovic verwandelte auf dem Court Suzanne Lenglen, dem zweitgrößten Platz der Anlage, nach 1:42 Stunden ihren vierten Matchball. In diesem Stadion hatte Mladenovic vor Jahresfrist noch die damalige Titelverteidigerin Garbine Muguruza aus dem Turnier geworfen, diesmal war es die Darmstädterin, die für eine kleine Sensation sorgte. Knackpunkt dabei sicherlich der erste Satz, den Petkovic nach einer wahren Nervenschlacht mit 12:10 für sich entschied.
Bereits bei den Australian Open im Januar hatte Petkovic zum Auftakt überrascht, war nach ihrem Erfolg gegen die zweimalige Wimbledonsiegerin Petra Kvitova (Tschechien) allerdings ausgeschieden. In Paris trifft sie in der zweiten Runde entweder auf Johanna Larsson (Schweden) oder Bethanie Mattek-Sands (USA).
"Ich hab nur gedacht: 'Andrea konzentrier dich auf jeden Punkt und hör auf zu denken'", sagte Petkovic im Eurosport-Interview: "Ich zittere noch, ich bin so aufgeregt. Ich bin gerade komplett drüber. Jetzt genieße ich erstmal mein Leben." In der zweiten Runde trifft sie auf Johanna Larsson (Schweden) oder Bethanie Mattek-Sands (USA).
Kohlschreiber und Gojowczyk schon raus
Für Philipp Kohlschreiber und Peter Gojowczyk war das Grand-Slam-Turnier derweil bereits nach der ersten Partie beendet. Kohlschreiber unterlag gegen den Kroaten Borna Coric, der Münchner Gojowczyk gab verletzt auf. Damit sind bislang drei von acht in Roland Garros startenden Deutschen ausgeschieden, nur Hoffnungsträger Alexander Zverev erreichte bislang die zweite Runde.
Dort steht nun auch Petkovic, die sich eigentlich auf ihrer Abschiedstour vom Profitennis befindet. Zumindest musste man diesen Eindruck in den vergangenen Monaten zunehmend gewinnen. An ihr einstiges sportliches Niveau kommt die auf Nummer 107 der Weltrangliste abgerutschte Darmstädterin schon länger nicht mehr heran. Stattdessen widmet sie sich mit zunehmendem Eifer journalistischen Projekten, wie etwa ihrer regelmäßigen Kolumne für die Süddeutsche Zeitung.
Petkovic (30) feierte im fünften Aufeinandertreffen mit Mladenovic den fünften Sieg. Die ehemalige Top-10-Spielerin, die 2014 in Paris das Halbfinale erreicht hatte, wehrte im ersten Durchgang vier Satzbälle ab. Der Widerstand der früheren Junioren- (2009) und Doppelsiegerin (2016) Mladenovic war gebrochen.