Maximilian Marterer verwandelte nach 1:39 Stunden seinen ersten Matchball mit einem Aufschlagwinner und beendete eine recht einseitige Partie mit dem ersehnten Erfolg. Nach seinem überraschenden Drittrundeneinzug bei den Australien Open im Januar setzte der 22-Jährige seinen Höhenflug fort - und darf jetzt von der ultimativen Herausforderung träumen.
Gegen Nadal? "Das wäre ein unglaublicher Traum"
Marterer könnte in seinem ersten Major-Achtelfinale am Montag auf den topgesetzten Nadal treffen, der den Titel in seiner Wohlfühloase Roland Garros bereits zehnmal gewonnen hat. Aus deutscher Sicht bleibt Marterer damit der Aufsteiger der Saison.
"Es war schon immer ein unglaublicher Traum von mir, gegen Rafa zu spielen. Ich habe hier mit ihm schon trainiert", sagte Marterer im Eurosport-Interview nach dem Spiel und meinte: "Es ist schon jetzt ein unglaubliches Turnier für mich. Ich habe super gespielt und mich heute belohnt."
Das Umdenken von 2017 hat Erfolg: Maxi Marterer souverän
Dabei hatte der eher introvertierte Franke, übrigens Fan des Fußball-Bundesligisten 1899 Hoffenheim, im der vergangenen Saison bittere Momente erlebt. Bei den US Open im August in Flushing Meadows hatte "Maxi" seine 14. Erstrundenniederlage hintereinander auf der ATP-Tour und bei Grand Slams kassiert.
Daraufhin beschloss Marterer einen vorübergehenden Rückzug und sammelte bei den Challenger-Wettbewerben Selbstvertrauen. Der Schützling von Davis-Cup-Tramchef Michael Kohlmann bekam wieder das Gefühl fürs Siegen. "Manchmal muss man einen Schritt zurückgehen, um wieder voran zu kommen", sagte Marterer dazu.
Nur insgesamt elf Unforced Errors von "Maxi"
Das Duell mit Zopp, der Nummer 136 im ATP-Ranking, dominerte der Favorit von Anfang an. Auf Court 7 gelang Marterer früh im ersten Durchgang das erste Break zum 3:1. Mit seinem aggressiven Spiel zwang er den Lucky Loser, der zu Beginn des Turniers noch unter einer Magenverstimmung litt, zu vielen Fehlern.
Marterer indes leistete sich im Auftaktdurchgang gerade einmal zwei Unforced Errors (insgesamt elf). Symptomatisch für seine konzentrierte und formidable Leistung.