French Open: Bilanz nach sieben Tagen - Cat Suits, Buddies, Multitasker

Ein nur selten gebrauchtes Utensil 2018
© Jürgen Hasenkopf

Sieben Tage der French Open 2018 sind Geschichte. Zeit für eine erste Bilanz mit persönlichem Einschlag. Und einem Mitarbeiter der Woche.

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Natürlich ist in den vergangenen Jahren niemand der Idee verfallen, dass Guy Forget, der Turnierdirektor der French Open, Schuld haben könnte an den teilweise prekären Wetterverhältnissen. Zu rechtfertigen hatte Forget diese dennoch. Und natürlich den Umstand, dass das Dach über dem Court Philippe Chatrier wie eine Utopie für die übernächste Tennisgeneration erschien. Die erste Woche 2018 hingegen: eine kurze Regenunterbrechung, ein Abbruch vor der Zeit. Wer braucht da noch ein Dach? Chapeau, Guy!

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Das "Towelling" mag eine Plage der Nullerjahre im Tennissport sein, die beiden besten deutschen Herren sind davon nicht ergriffen. Philipp Kohlschreiber hätte in seinem Match gegen Borna Coric den Umständen geschuldet allen Grund dazu gehabt, sich ständig ein Handtuch bringen zu lassen (was Coric auch nach einem Doppelfehler seiner selbst gemacht hat). Kohli hat darauf verzichtet. Und Alexander Zverev gibt sich auf dem Court ohnehin unprätentiös: Getrocknet wird nur im Notfall, beim Seitenwechsel nach dem ersten Spiel eines Satzes verzichtet die deutsche Nummer eins auf die Flüssigkeitsaufnahme, geht direkt auf die anderen Seite des Platzes. Konzentriert auf das Wesentliche.

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Die Zukunft des Herrentennis könnte glorreich werden. Typen gibt es jedenfalls genug. Ecken und Kanten zeichnen sich allerdings auch schon ab: So stoßen die Umgangsformen des Zweitrunden-Gegners von Dominic Thiem in Spielerkreisen auf zartes Kopfschütteln, auch der Umgang des Zweitrunden-Gegners von Maximilian Marterer mit den Ballkindern darf als noch ausbaufähig beschrieben werden. Growing pains.

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Um den Damensport ist es etwas eigenartig bestellt: Sportlich ist alles möglich. Dass die größte Story der ersten Woche das Outfit der besten Spielerin aller Zeit ist, nun ja. Bei den Damen gibt es eben keine #NextGen, die Aufmerksamkeit konzentriert sich immer noch auf Serena Williams und Maria Sharapova. Zwei epische Figuren, hinter denen sich der Rest der WTA-Tour zu gerne versteckt.

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Neues vom Doppel: Als Schlag du Jour firmiert der Slice-Lob-Return. Gerne cross gespielt - und obwohl von den Aufschlägern eigentlich gut antizipiert, eine immer noch sehr effektive Variante. Wobei: Ausgewiesene Experten wie etwa Alexander Peya beherrschen auch die Topspin-Version.

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Der Court 1 soll einer Grünfläche weichen, das ist aus sportlichen Gründen erklärbar: Der Platz ist so schmal angelegt, dass der Linienrichter an der Grundlinie bei jedem Kickaufschlag nach außen von Dusan Lajovic befürchten musste, vom retournierenden Alexander Zverev geköpft zu werden. Andererseits: Die Probleme liegen woanders, buchstäblich. Der neue Court 18 ist nett, findet bei den Spielern Anklang. Wer aber nach einem Match eben dort zur anderen Seite der Anlage möchte, findet sich in einem Strom an Menschen wieder, der durch mindestens zwei Nadelöhre geleitet wird. Eile mit Weile.

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Und apropos Court 18: Ein Drittrunden-Match der Nummer eins der Welt, Simona Halep, dort anzusetzen, bedarf einer gewissen Chuzpe. Dass mit einheimischen Heroinnen nicht immer Staat zu machen ist, haben Pauline Parmentier und Alizé Cornet in Runde zwei bewiesen. Großes Stadion, handverlesene Zuschauer. Buchstäblich.

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Journalisten sind privilegiert, dürfen etwa schon früher als die Öffentlichkeit auf die Anlage. Und können so auch Dinge beobachten, die den Zuschauern verborgen bleiben. Samstagfrüh, 10:15 Uhr: Tommy Haas betritt den Court Philippe Chatrier und stellt wieder unter Beweis, dass er ein Meister des Multitaskings ist. Begrüßt Maria Sharapova (beendet gerade ihr Einschlagen) und Karolina Pliskova (fängt gerade damit an) in seiner Eigenschaft als Turnierdirektor von Indian Wells, schüttelt Ex-Coach Thomas Högstedt die Hand, und spielt dann Lucas Pouille warm. Verdikt aus der Ferne: Spielerisch immer noch Weltklasse.

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Mitarbeiter der ersten Woche: Der Kollege mit dem Yorkshire-Akzent, der in Alexander Zverevs Kontakten seit ein paar Tagen wohl unter "Buddy" gelistet ist. Etwas später in das Turnier eingestiegen, erinnert uns Jonathan Pinfield von Live Sports FM daran, wie schön die englische Sprache ist.

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