"Roger ist kein Gewohnheitstier"

Roger Federer
© getty

Der Ex-Coach von Roger Federer über einen typischen Tag des Maestros und eine Gabe, über die Federer verfügt, während andere nur davon sprechen.

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Jeden Abend im selben Restaurant essen? Sich nicht rasieren, solange es gut läuft? Oder regelmäßig die Teletubbies schauen, wie Goran Ivanisevic bei seinem Wimbledon-Lauf 2001?

Nicht mit Roger Federer, schon gar nicht beim Training. "An manchen Tagen, an denen er frei hatte, wollte er früh aufstehen und ein paar Bälle schlagen. An anderen hat er sich den Morgen frei genommen und geschlafen - oder ist mit Mirka in ein Museum oder mit den Kids spazieren, dann haben wir um 17 Uhr gespielt", erinnert sich sein Ex-Coach Paul Annacone im Gespräch mit tennis.com.

Annacone sieht im fehlenden Routinebedürfnis Federers auch einen Schlüssel für seine Langlebigkeit im Tennis. "Manche Spieler sind so sehr damit beschäftigt, dass es fast grenzwertig obsessiv-gewohnheitsmäßig wird. Es erschöpft sie, eine gewisse Routine befolgen zu müssen. (...) Roger hat gelernt, seine Umwelt so zu managen, dass sie zu dem passt, was er braucht."

Auch mit "Was wäre wenn"-Gedanken halte sich der Schweizer nicht auf. "Wenn er noch mehr gewinnt, ist das toll. Aber wenn nicht, hat er genug Gespür für sich selbst und eine Selbstsicherheit, dass er nicht viel Schlaf darüber verlieren wird." Natürlich würden viele so reden, um sich den Druck zu nehmen, so Annacone, "aber ich glaube, dass Roger wirklich so denkt." Dennoch, so sagt der Ex-Coach von Pete Sampras, "bedeutet das nicht, dass er sich nicht den Hintern aufreissen wird - denn das wird er tun. Er wird kämpfen wie verrückt."

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