Kerber-Thiem-Zverev-Watch:
Nein, ehrlicherweise müsse er sagen, dass er seinen Gegner nicht kenne. Was Alexander Zverev natürlich nicht davon abhalten wird, über Darian King aus Barbados hinweg in die zweite Runde zu rauschen. Zverev wird sein Debüt im Arthur Ashe Stadium geben, die Nummer 168 der Welt ebenso. Und das gleich in der Night Session. Besondere Nervosität ist bei der deutschen Herren-Nummer-Eins nicht zu erwarten, er lebe für solche Situationen, hat Zverev dem versammelten Pressecorps noch mit auf den Weg gegeben. Angelique Kerber und Dominic Thiem dürfen noch an ihrer Form feilen, die freilich könnte auch durch Matchpraxis verbessert werden. Kerber hat davon zu wenig, auch das hat die Vorjahressiegerin angemerkt. Ein Erweckungsspiel dürfte nottun, in Wimbledon gegen Garbine Muguruza war Kerber schon knapp dran. Thiem wiederum hat in den letzten Tagen mit Sam Querrey und Grigor Dimitrov geübt, auch ein paar schnelle Sätze gespielt. Am Sonntag dann Angstgegner Kevin Anderson angetestet. Die gute Nachricht für alle drei deutschsprachigen Asse: Der gemeinsame Ausrüster hat Kerber, Zverev wie auch Thiem mit durchaus prominenten Positionen auf den Schaufenstern des Flagship Stores unter dem neuen Grandstand geadelt.
Match des Tages: Simona Halep gegen Maria Sharapova (19:00 Uhr Ortszeit, Artuhr Ashe Stadium)
Ganz pünktlich werden die Damen nicht starten, schließlich steht die Eröffnungsfeier unter Beteiligung des großen Alec Baldwin an. Sharapova mag die Dame mit dem größten Promi-Faktor im Damen-Tableau sein, an der großen Media-Runde nahm die Russin am Samstag dennoch nicht teil. Nicht einmal passiv: Die bekannt auskunftsfreudige Caroline Wozniacki wollte zur Causa exakt nichts sagen. Simona Halep wiederum trägt ihre 0:6-Bilanz gegen Sharapova nicht nach außen, die Rumänin ist im Players´ Garden dauerpräsent. Neben Coach Darren Cahill, versteht sich. Wenn jemand für die Umkehrung der Verhältnisse sorgen kann, dann der Australier.
Upset-Alert des Tages: Carina Witthöft gegen Anastasija Sevastova (Drittes Match nach 11:00 Uhr Ortszeit auf Court 4)
Die Lettin mit starker österreichischer Anbindung ist in New York an Position 16 gesetzt, hat im vergangenen Jahr an Ort und Stelle beinahe zauberhaftes Tennis gezeigt - und ist dennoch mit einer spielerischen Launenhaftigkeit gesegnet, die eine Spielerin vom Kaliber einer Carina Witthöft ausnutzen könnte. Die Hamburgerin lässt sich seit Cincinnati von Dirk Dier die Tenniswelt erklären, trainiert hat sie in den vergangenen Tagen auch mit Caroline Wozniacki - und war dabei keineswegs die schlechtere Spielerin.
Vielleicht auf ein kurzes Aug: Gilles Müller gegen Bernard Tomic (Drittes Match nach 11:00 Uhr, Court 10):
Einfach nur um zu sehen, ob Tomics Freude an seinem Beruf ein klein wenig gewachsen ist.
Sonst so:
Mona Barthel geht es gegen Ekaterina Makarova an (drittes Match nach 11:00 Uhr auf Court 13), da darf man durchaus von Lospech sprechen. Florian Mayer eröffnet gegen Rogerio Dutra Silva den Tag auf Platz 12, gefolgt vom deutschen Duell Julia Görges gegen Annika Beck. Gefolgt von Mischa Zverev gegen Thai-Son Kwiatkowski. Qualifikantin Ana Zaja darf auch Court 15 ebenfalls gleich zu Beginn in die Bütt, ihr folgt Andreas Haider-Maurer gegen den Russen Evgeny Donskoy.
Abschied des Wochenendes:
Besonders weit hat es Ivan Lendl aus seinem Heim in Connecticut nicht nach New York gehabt, man darf dennoch davon ausgehen, dass er gerne länger geblieben wäre. 94 Titel hat der gebürtige Tscheche gewonnen, drei davon beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres. Die Mär vom nicht kommunikativen Brummbär erweist sich als falsch, nach der finalen Trainingseinheit vor der Absage seines Schützlings Andy Murray erweist sich Lendl als ein Mann des Volkes, tauscht sich mit Mitarbeitern der USTA aus, die womöglich auch schon bei seinem letzten Triumph 1987 in Diensten des Verbandes standen. Next year, then.
Hier der Spielplan für Tag 1 der US Open 2017