Märchenhafte Caroline?

Von red
Gibt es ein Da Capo des 2016er-Finales?
© Jürgen Hasenkopf

Das Damenfeld bei den US Open und der Kampf um die Weltspitze ist so offen wie selten. Wir haben dennoch bei unseren Experten nachgefragt.

Cookie-Einstellungen

Wer wird die US Open 2017 bei den Damen gewinnen?

Björn Walter (tennisnet): Garbine Muguruza. Mit ihrem Triumph in Wimbledon hat die Spanierin eine neue Stufe gezündet. Muguruza ist gereift, wirkt selbstbewusster und konstanter als je zuvor. Nach holprigem Start in Cincinnati fegte sie über Karolina Pliskova und Simona Halep hinweg. Selbiges traue ich ihr auch in New York zu, wo Muguruza endlich über die zweite Runde hinauskommen wird.

Oliver Faßnacht (DAZN/Eurosport): Genau: wenn es nach Form, Willen, Mentalität, Statur, Persönlichkeit und dem Spiel-Stil geht: Muguruza. Wenn eine besondere Geschichte geschrieben werden soll: Wozniacki. Die überzeugende Aussage lautet für mich: "Sechs mal Finale" , und nicht: "Sechs Endspiele verloren". Mit Sascha Bajin im Team, wurde am Offensivspiel gearbeitet, auch der Aufschlag verbessert. Der Belag kommt ihr entgegen, sie lebt und liebt NY (Heimspiel) und NY liebt sie , Erfahrung, Fitness und private Zufriedenheit - das könnten die Faktoren zu einer weiteren, großen Story des Grand Slam-Jahres 2017 sein.

Florian Goosmann (tennisnet): Ha! Caroline Wozniacki. Da verliert sie sechs Finals in diesem Jahr - und holt endlich ihren ersten Grand-Slam-Titel. Es wäre ein Märchen - und sind wir nicht im Tennismärchenjahr!? Vor allem: Wenn nicht in New York, wo dann? Zumindest, wenn der Auslosungsgott ihr Hardhitterinnen wie Svitolina, Pliskova und Ostapenko einigermaßen vom Leib hält.

Christian Albrecht Barschel (tennisnet): Karolina Pliskova war letztes Jahr in New York nah dran am ersten Grand-Slam-Titel. Nun schlägt sie zu, der Hartplatz bei den US Open kommt ihrem Spiel entgegen.

Jürgen Schmieder (Süddeutsche Zeitung): Karolina Pliskova: Sie war im vergangenen Jahr schon so weit und hätte das Finale gegen Kerber mit Break-Vorsprung im dritten Satz gewinnen müssen. Aber Kerber hatte eben diesen Lauf, gegen den am Ende niemand gewinnen kann. Pliskova wirkt auf Hartplatz äußerst souverän, hat allerdings in dieser Saison auch bedeutende Partien verloren.

Florian Regelmann (spox.com): Garbine Muguruza. Ich habe Muguruza einige Male live gesehen 2017, vor Wimbledon, und ich weiß noch, wie ich fast schockiert am Platz saß und mich gefragt habe, was bloß mit ihr los ist. Kurze Zeit später gewinnt sie Wimbledon, sie gewinnt Cincy, beides auf beeindruckende Weise, und schon ist sie meine klare Favoritin für NY. Willkommen im Damen-Tennis! Auch wenn sie in NY noch nie wirklich gute Ergebnisse eingefahren hat, habe ich das Gefühl, dass sie zu sich gefunden hat und jetzt bereit ist, die Szene zu dominieren. Wenn sie ihr bestes Tennis spielt, kann sie keine schlagen.

Paul Häuser (SKY): Garbine Muguruza. Die Spanierin spielt für mich derzeit in einer eigenen Liga. Ihr Finalauftritt in Cincinnati gegen Halep ist dafür das beste Beispiel. Kommt Murgurza mit der Hitze gut zurecht, kann keine andere Spielerin sie stoppen, dafür ist sie derzeit zu stabil und technisch am feinsten.

Jörg Allmeroth (tennisnet): Ich kann hier keine Favoritin nennen, keine Spielerin, die herausragen würde. Es käme einer Lotterie gleich. Fast alle aus den Top 20 können gewinnen und in der ersten Runde ausscheiden. Theoretisch hätten am ehesten Garbine Muguruza und Karolina Pliskova das Potenzial, dieses Turnier zu gewinnen.

Markus Theil (Eurosport): Es ist so schwierig sich auf einen Namen festzulegen. Das sentimentale Herz sagt Venus Williams, aber ich finde mindestens genau so viele Argumente für Svitolina, Konta und Pliskova. Alle vier spielen auf dem Belag überzeugend, das Publikum könnte Venus das letzte Iota in Richtung Finale mitgeben.

Jens Huiber (sportradio360): Heimsieg! Kurzer Blick auf den Sommer von Madison Keys: In Stanford letztlich souverän gewonnen, in Cincinnati gegen Muguruza in einem Krimi verloren. Fährt endlich einmal ohne großen Druck nach New York City.

Marcel Meinert (SKY): Unheimlich schwer zu tippen - ich könnte mir erneut ein enges Rennen zwischen Muguruza und Halep vorstellen, aber da sind andere Kollegen sicher etwas näher dran.