Ivan Lendl scheint nun doch im Team von Alexander Zverev gelandet zu sein. Der 21-jährige Hamburger postete am Dienstag auf Instagram zwei Fotos von einer Trainingseinheit mit dem achtfachen Major-Champ und versah diese mit den Zeilen: "Willkommen im Team, Ivan Lendl." Eine offizielle Bestätigung einer festen Zusammenarbeit steht allerdings noch aus - ebenso, wie der genaue Umfang aussehen könnte. Bei seinem vorherigen Schützling Andy Murray war Lendl nur bei den größeren Events vor Ort.
Zverev und Lendl: Schon lange eine Wunsch-Kombi
Bereits vor einigen Wochen waren Fotos aufgetaucht, die Lendl und Zverev auf einem Trainingsplatz in Saddlebrook zeigten. Beim ATP-Turnier in Washington war Zverev den Fragen nach einer Kooperation allerdings noch vorsichtig begegnet. Auch in der Vergangenheit hatte er sich immer wieder dahingehend geäußert, dass sein Vater der beste Coach überhaupt sei - und eine Verstärkung nur sinnvoll, wenn diese von hohem Kaliber sei. Lendl, der in den vergangenen Jahren zwei Mal als "Supercoach" bei Andy Murray tätig war (und diesen zu seinen drei Grand-Slam-Turniersiegen und auf Platz eins der Welt führte), war hierbei mehrfach im Gespräch - neben Boris Becker.
Zverev hatte bis zum Frühjahr mit Juan Carlos Ferrero zusammengearbeitet, die Trennung der beiden endete allerdings mit einem Disput: Zverev warf Ferrero vor, sich respektlos gegenüber dem restlichen Team verhalten zu haben; Ferrero prangerte an, dass Zverev stets zu spät zum Training gekommen sei.
Ivan Lendl - einer der Größten aller Zeiten
Mit Lendl könnte Zverev nun den Mann gefunden haben, der ihm neben seinem Vater das "Mehr" an Erfahrung für die ganz großen Turniere bringen könnte. Trotz der tollen Erfolge in seinem jungen Alter (drei Siege bei den Masters-1000-Turnieren, Platz 3 der Welt) blieb Zverev der Durchbruch bei den Grand-Slam-Turnieren bislang versagt - ein Viertelfinale bei den French Open in diesem Jahr ist hier sein größter Erfolg.
Der 58-jährige Wahl-Amerikaner Lendl gilt als einer der besten Spieler aller Zeiten, insgesamt stand er 270 Wochen an der Spitze der Weltrangliste. Nachdem er seine ersten vier Grand-Slam-Endspiele verloren hatte, siegte er bei acht Majors - und galt als einer der fittesten und ehrgeizigsten Spieler auf der Tour. Lendl gewann zwei Mal die Australian Open (1989, 1990), drei Mal die French Open (1984, 1986, 1987) und drei Mal die US Open (1985, 1986, 1987). Nur ein Triumph in Wimbledon blieb dem gebürtigen Tschechoslowaken versagt, obwohl sich er sich für dieses Ziel eigens einen Rasenplatz anlegte.