Von Jens Huiber aus New York City
Wer in der derzeit herrschenden Hitze im National Tennis Center nicht allzu viel Kraft lassen möchte, legt am besten los wie die Feuerwehr. Alexander Zverev tat dies bei seinem ersten Auftritt bei den US Open 2018 gegen Peter Polansky von Beginn an - und ging in den insgesamt 1:36 Stunden Spielzeit nicht mehr vom Gaspedal.
Die deutsche Nummer eins besiegte den Kanadier ohne Probleme mit 6:2, 6:1 und 6:2 und trifft in der zweiten Runde entweder auf Nicolas Mahut oder Corentin Moutet, in jedem Fall also auf einen Franzosen.
Polansky bei den US Open zum vierten Mal Lucky Loser
Andrea Petkovic und Angelique Kerber waren ihrem Landsmann im Louis Armstrong Stadium voraus gegangen, um kurz vor 16 Uhr stand die deutsche Bilanz bei 1:1. Dass Zverev diese zugunsten Schwarz-Rot-Gold drehen würde, stand nie in Frage: zu dominant agierte der gebürtige Hamburger von der Grundlinie. Auch wenn Zverev wie gewohnt zumeist einen gebührenden Respektabstand zu ebenjener einhielt.
Polansky hatte in der letzten Qualifikationsrunde gegen Donald Young verloren. Wie in jedem Major 2018. Und wie schon in Melbourne, Paris und London war der 30-Jährige noch in das Tableau gerutscht, der Grand Slam als Lucky Loser.
Zverev und Polansky waren sich vor der Partie in New York nur einmal begegnet, bei einem Challenger-Turnier in Irving. 2014 war das, Polansky gewann in drei Sätzen. Die Relevanz für die Begegnung 2018: null.
Zverev spielt zu schnell
Zverev holte sich also gleich das Break zum 2:0, ließ Chancen zum 5:1 aus. Ivan Lendl hatte in Reihe eins Platz genommen, im Schatten. Nach 38 Minuten war der erste Satz mit 6:2 dennoch sicher auf der Habenseite Zverevs. Wer gegen Donald Young Probleme hat, sthet gegen Alexander Zverev ohnehin auf verlorenem Posten. Letzterer spielt mit der doppelten Geschwindigkeit.
Und die Probleme Polanskys wurden nicht weniger. Durchgang zwei spiegelte den Beginn des ersten, wieder war es der an Position vier gesetzte Zverev, der das erste Ausrufezeichen zum 2:0 setzte - und im vierten Spiel gleich noch ein Break nachlegte. 6:1 nach insgesamt 65 Minuten.
Dass der Favorit auch Durchgang drei mit einem Break eröffnete, minderte die Chancen auf ein kanadisches Comeback endgültig. Zumal Zverev nun näher an die Grundlinie herangerückt war, seinem Gegner auch durch die Feldposition zu verstehen gab: heute nicht. Wenn Zverev so weiter spielt, dann wird diese Message auch in den nächsten Runden bei den Gegnern ankommen.