Eiskalt in die zweite Runde

Alexander Zverev
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Alexander Zverev folgt seinem Bruder Mischa in die zweite Runde in Wimbledon. Der 20-jährige Deutsche nutzt gegen Evgeny Donskoy alle seine drei Breakchancen.

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Von Christian Albrecht Barschel aus Wimbledon

Wenn man ein gesetztes Bruderpaar in den Annalen von Wimbledon finden möchte, muss man weit zurückgehen. Die US-Amerikaner Sandy und Gene Meyer gehörten im Jahr 1982 zur Setzliste, als Nummer vier und sechs. Der Ausweitung der Setzliste von 16 auf 32 Spielern sei Dank, dass es in Wimbledon nach 35 Jahren wieder ein gesetztes Bruderpaar gibt, Alexander und Mischa Zverev. Während der Ältere bereits gegen Mittag mit einem glatten Sieg über Bernard Tomic in die zweite Runde einzogen war, folgte Alexander am späten Nachmittag. Der 20-jährige Deutsche besiegte den Russen Evgeny Donskoy mit 6:4, 7:6 (7:3), 6:3. "Jedes Erstrundenmatch ist nicht ganz einfach. Das war ganz okay für die erste Runde", resümierte Zverev nach dem Erfolg kurz und knapp.

Donskoy hatte sich in diesem Jahr einen Namen gemacht, als er in Dubai im Achtelfinale Roger Federer in einem kuriosen Match nach Abwehr von Matchbällen bezwungen hatte. Bei den Grand Slams blieben die großen Erfolge für den 27-jährigen Russen aus, in Wimbledon gab es noch keinen Sieg. Zverev will auf dem "Heiligen Rasen" erstmals in die zweite Woche bei einem Grand-Slam-Turnier vorstoßen. Nach dem Gesetz der Serie sollte er dies nun erreichen. Vor zwei Jahren, bei seinem Grand-Slam-Debüt in Wimbledon, reichte es für die zweite Runde, im Vorjahr war in Runde drei gegen Tomas Berdych Endstation. Folgt nun das Achtelfinale oder gar mehr?

Nervenstark bei Breakbällen

Gegen Donskoy musste Zverev nicht glänzen, um in die nächste Runde einzuziehen. Zwar war der Start etwas holprig mit zwei abgewehrten Breakchancen, doch dann blieb der Weltranglisten-Zwölfte zwei Sätze lang bei eigenem Aufschlag unantastbar. Eine Breakchance im ersten Satz reichte, um den Durchgang zu gewinnen. Im zweiten Abschnitt dominierten beide Akteure ihre Aufschlagspiele, sodass die Entscheidung folgerichtig im Tiebreak fiel. Zverev holte sich nervenstark auch den zweiten Satz.

Der Sieg war schließlich nur noch Formsache. Zwar ließ er Donskoy nach dem schnellen 3:0 noch auf 3:2 rankommen, doch gleich danach schlug Zverev ein weiteres Mal eiskalt zu und nutzte auch seine dritte Breakchance im Match. Mit einem Ass war der Einzug in die zweite Runde nach 1:50 Stunden Spielzeit perfekt. Nächster Gegner ist der US-Amerikaner Frances Tiafoe, gegen den er zu Beginn des Jahres bei den Australian Open in der zweiten Runde gewonnen hatte.

Zverev war am Samstag beim Training ausgerutscht und hatte sich am Knie wehgetan. "Den Tag danach habe ich das Knie gespürt, aber heute war es in Ordnung", erklärte Zverev. Auch bei den Rasenturnieren in den Vorwochen legt er sich das eine und andere Mal auf dem Rasen hin. "Ich falle lieber hin oder rutsche aus, als zu verlieren", meinte der Weltranglisten-Zwölfte.

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