Bewegt sich Wimbledon in Richtung Tiebreak?

Von tennisnet
John Isner und Kevin Anderson könnten die Initialzündung gegeben haben
© Jürgen Hasenkopf

Es kommt Bewegung in die Diskussion um mögliche Neuerungen im Regelwerk für Wimbledon: Die Einführung einer Shot Clock wurde schon vor Turnierbeginn 2018 in Erwägung gezogen, nun scheint auch ein Tiebreak für den Entscheidungssatz nicht mehr ausgeschlossen.

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Kaum bekämpfen sich John Isner und Kevin Anderson sechs Stunden und 36 Minuten lang, verzögern damit nicht nur das Programm am Halbfinalfreitag der Herren, sondern auch gleich den Start des Damen-Endspiels - und schon kommt Bewegung in die Diskussion über die spannende Frage, ob sich Wimbledon dem Beispiel der US Open anschließen sollte. Die berichtet die Londoner Zeitung The Times.

Dort bestimmt im fünften Satz im Zweifel ein Tiebreak über den Ausgang eines Matches. Bei den French Open und in Australien wird derselbe Modus wie in Wimbledon angewandt, wundersamer Weise sind die Veranstalter und Fans bei diesen beiden Turnieren in jüngerer Vergangenheit von extremen Marathonmatches verschont geblieben.

Nadal und Djokovic mit dem nächsten Wimbledon-Marathon

Dies mag auch mit dem Untergrund zusammenhängen: Auch wenn die Beläge sich während der letzten Jahre immer weiter angenähert haben, die neue Beschaffenheit der Bälle das Spiel zusätzlich entschleunigt: Imposante Aufschläger wie Isner und Anderson verlieren ihre Service-Games an der Church Road tendenziell weniger oft als an anderen Orten.

Dass unmittelbar im Anschluss an das Rekordmatch Novak Djokovic und Rafael Nadal ebenfalls länger als fünf Stunden zugange waren, spricht eigentlich gegen diese These. Könnte aber auch darin begründet sein, dass zwischen diesen beiden Ausnahmeathleten einfach große Ausgeglichenheit herrscht.

Shot Clock erstmals bei den US Open

Wann ein mögliches Tiebreak über den Ausgang in Wimbledon entscheiden soll, ist im Übrigen keineswegs ausdiskutiert: Möglich wäre es bei 6:6, Vorschläge gibt es allerdings auch in Richtung 9:9. Was mit der weiterführenden Frage verbunden ist, ob eine neue Regelung auch den Entscheidungssatz bei den Damen betrifft.

Darüber zu befinden haben die Verantwortlichen in den kommenden fast zwölf Monaten Zeit. Eine weitere Neuerung, die eher früher als später auch im All England Club eingeführt werden soll, geht schon bald in seine erste Phase auf Profi-Ebene: die Shot Clock soll über den US-amerikanischen Hartplatzsommer die Profis zu mehr Eile anregen. Und bei den US Open Premiere bei einem Major feiern.

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