Erfinder aus Nevada tüfteln seit einiger Zeit an der Entwicklung eines neuen Fitness-Gadgets. Die Tao WellShell hat die Größe und Form einer Computermaus. Im Inneren sind Sensoren verbaut, die Puls und Druckausübung auf das Gerät messen.
Die WellShell wurde entwickelt, um die Integration sportlicher Aktivitäten in den Alltag zu erleichtern. Die Funktionsweise ist einfach: Man hält die WellShell z. B. zwischen den Händen vor der Brust und presst die Handflächen gegeneinander, etwa so, als würde man beten.
Stärke, Länge und Präzision des ausgeübten Drucks werden dabei von den Sensoren erkannt und über eine App visualisiert. Diese zeigt außerdem, wie viele Kalorien die Übungen verbrannt haben und wie viele Punkte erreicht wurden. Die Rewards oder Belohnungspunkte zahlen in die Erreichung der täglichen Tao-Ziele ein, die man selbst festlegt.
Spannend ist dabei die Kalibrierung der Tao WellShell. Um den eigenen Fortschritt in puncto Kraft zu überprüfen, wird bei jeder neuen Übung beim ersten Mal die maximale Kraftausübung gemessen. An ihr orientiert sich in weiterer Folge die Fortschrittskurve.
Der Exercise Log visualisiert, wie viel und wie präzise über die letzten Wochen trainiert wurde und wie viele Kalorien dabei verbrannt wurden.
Spielerischer Zugang
Wie viele neu entwickelte Fitness-Gadgets wählt auch Tao den Zugang der Gamification, um sportliche Betätigung spannender zu machen. Die App, die gemeinsam mit der WellShell noch 2016 gelauncht werden soll, bietet verschiedene Spiele, die in die Übungen integriert werden können. So kann der User z. B. ein Skirennen fahren oder verschiedene Hürden überspringen.
Dabei wird die Tao WellShell mittels Druck angesteuert. Je stärker der ausgeübte Druck auf das Gerät ist, desto höher springt die Spielfigur in der App. Dabei ist es egal, ob man die Handflächen gegeneinanderdrückt oder aber man die WellShell z. B. zwischen Hand und Oberschenkel oder Hand und Bauchmuskeln platziert.
Isometrisches Training
Der Trainingseffekt der WellShell stützt sich auf sogenannte isometrische Übungen. Diese Art des Trainings ist statisch, das heißt, dass es zu keiner Muskelkontraktion bzw. -dehnung kommt. Stattdessen erfolgt die Kräftigung durch Muskelspannung. Dazu werden keinerlei Gewichte oder Hanteln benötigt. Man kann sie jedoch zur Steigerung der Intensität zu Hilfe nehmen.
Ein einfaches Alltagsbeispiel ist das Tragen schwerer Einkaufstaschen. Dabei wird ein Spannungsreiz auf die Arm- und Schultermuskulatur ausgeübt, ohne dass es zu klassischen Beuge- und Streckbewegungen kommt. Sind wir diesem Reiz längere Zeit ausgeliefert, fühlen wir am nächsten Tag den Trainingseffekt: Wir haben einen Muskelkater!
Für Bürohengste
Auch am Schreibtisch können isometrische Übungen ganz einfach durchgeführt werden. So kräftigt man beispielsweise den Trapezmuskel, indem man die Handflächen von unten an die Tischplatte legt und kräftig nach oben zieht; diesen Zug nach oben für 10-20 Sekunden halten, entspannen.
Auch Hüftbeuger und Oberschenkelmuskulatur lassen sich so trainieren. Dazu stemmt man einfach die Knie von unten gegen die Tischplatte und hält sie einige Sekunden in dieser Position.
Die Mischung macht's
Isometrische Übungen werden auch von Spitzensportlern eingesetzt. Vor allem in Verletzungspausen, wenn dynamisches Training nicht ratsam ist, können statische Aufbauübungen dabei helfen, Muskelschwund vorzubeugen. Ein ausschließlicher Fokus auf isometrische Übungen ist jedoch nicht zu empfehlen.
Nach sechs bis acht Wochen finden bei regelmäßigem Training signifikante Steigerungen von Kraft oder Ausdauer kaum noch statt. Zudem nimmt die Muskelelastizität ab. Ein gesunder Mix aus statischen und dynamischen Übungen ist daher das A und O einer gesunden Sport-Routine.
Quick-Infos:
- Tao WellShell: Gerät zur Steuerung und Messung isometrischer Trainingserfolge
- Produktionsstatus: noch in Entwicklung
- Kosten: ca. 200 USD