Philipp Kohlschreiber ist als zweiter deutscher Spieler in die zweite Runde des ATP-World-Tour-250-Turniers von Doha eingezogen. Der 33-jährige Augsburger gewann am Dienstagnachmittag sein Auftaktmatch gegen den Tunesier Malek Jaziri mit 6:2 und 7:6 (3) und trifft nun im Achtelfinale auf den Spanier Nicolas Almagro. Für einen weiteren Einsatz in der katarischen Hauptstadt hatte sich bereits am Montag Dustin Brown qualifiziert, der nach seinem Erfolg gegen den Argentinier Facundo Bagnis nun auf einen der Stars des Millionenwettbewerbs trifft, nämlich auf den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga. Ausgeschieden waren in ihren Eröffnungspartien der Westfale Jan-Lennard Struff und der Bayer Florian Mayer. Struff zeigte allerdings gegen den Weltranglisten-Zweiten Novak Djokovic eine weithin couragierte Leistung, zwischenzeitlich hatte er sogar im ersten Satz 4:0 und 5:1 geführt.
Zwei deutsche Sieger in Doha
Bei der 25. Auflage des Turniers im Khalifa Tennis und Squash Complex spielen die Deutschen - anders als in der Pionierzeit - zunächst noch Randrollen. 1993 hatte Boris Becker das allererste Turnier gewonnen, damals gab der deutsche Weltstar dem heutigen Staatschef des gasreichen Wüsten-Emirats (Tamim bin Hamid Al Thani) nebenbei noch Tennisstunden. 1999 sorgte der international noch nicht in der Tennisspitze etablierte Rainer Schüttler für einen Sensationscoup, als er auf dem Weg zum verblüffenden Titelgewinn u.a. Goran Ivanisevic, Cedric Pioline und Andrei Medvedev schlug, ehe er im Finale auch noch Tim Henman bezwang. "Dieser Sieg war so etwas wie die Initialzündung für meine ganze Karriere", sagt Schüttler.
Kohlschreiber, gegenwärtig der zweitbeste Deutsche in der Weltrangliste hinter Alexander Zverev, geriet nach einem sicher und souverän gewonnenen Auftaktsatz dann im zweiten Akt leicht in Bedrängnis. Der in seiner Vorstellung äußerst schwankende Jaziri übernahm vorübergehend das Kommando und erspielte sich einen 4:2-Vorsprung. Kohlschreiber, auch noch etwas unstet in seinem Spiel, machte das Defizit aber mit kämpferischer Attitüde und intakter Moral wieder wett und machte den Sieg nach zuvor zwei vergebenen Matchbällen schließlich im Tiebreak perfekt.
Philipp Kohlschreiber im Steckbrief