Vielleicht läuft es beim letzten ATP-Masters-1000-Turnier am Ende ja doch auf eine Finale zwischen Rafael Nadal und Marin Cilic hinaus, den beiden nach der Absage von Roger Federer topgesetzten Spielern im Tableau. Der Spanier wie auch der Kroate hinterließen bis dato einen souveränen Eindruck, auch wenn Nadal gegen Pablo Cuevas im Achtelfinale mit seinem Vorhandvolley temporäre Probleme hatte. Zum Glück hat der Branchenprimus ausreichend Alternativwaffen in seinem Arsenal.
Für Nadal geht es nun gegen Filip Krajinovic - mit klar verteilten Rollen. Der Serbe spielt erstmals auf diesem Niveau in einem Viertelfinale, von einer Überraschung ist nicht auszugehen.
Marin Cilic hingegen bekommt es mit Julien Benneteau zu tun, der sich in Paris noch ein richtig schönes letztes Hurrah! gönnt. Begonnen hat die Reise für den Veteranen mit einem ungefährdeten Sieg gegen Denis Shapovalov, dann gab Benneteau Jo-Wilfried Tsonga darüber Bescheid, dass London 2017 ohne ihn stattfinden wird.
Zehn vergebliche Anläufe
Das frühe Meisterstück gelang Julien Benneteau dann im Achtelfinale am Donnerstag, in dem er David Goffin keine Chance ließ. Ob dieses Match reicht, dass Yannick Noah Benneteau auch für einen Einzel-Einsatz im Davis-Cup-Finale gegen Belgien in die engere Auswahl nimmt, darf bezweifelt werden. Die französischen Fans aber, die das Aus von Lucas Pouille zu beklagen hatten, richten ihre Aufmerksamkeit ohnehin auf Benneteau. Und dessen ritterliche Anstrengungen, endlich ein Turnier zu gewinnen.
Zehn Mal stand der Franzose in einem Endspiel, ebenso oft verließ er als Verlierer den Court. Die Chancen auf einen Erfolg in Paris-Bércy sind natürlich mit ganzen Zahlen kaum zu beschreiben, vielleicht aber profitiert Benneteau von der Müdigkeit der verbliebenen Spieler. Vergangene Woche in Basel hat es der 35-Jährige aus der Qualifikation heraus immerhin bis ins Achtelfinale geschafft, war dort Juan Martin del Potro unterlegen.
Das Match gegen Marin Cilic ist für 19:30 Uhr auf dem Center Court anberaumt.