Im vergangenen Jahr hat David Goffin schon einmal Londoner Luft geschnuppert - als Ersatzmann für Gael Monfils war Goffin bei den ATP Finals eingesprungen, hatte sein einziges Match gegen Novak Djokovic verloren. An diesem Donnerstag nun hat der 26-Jährige sein Achtelfinal-Match gegen Julien Benneteau zwar verloren - profitierte aber von der beinahe zeitgleichen Niederlage von Lucas Pouille gegen Jack Sock. Der Franzose, am letzten Sonntag noch triumphaler Champion in Wien, ist damit aus der Verlosung um den letzten Spot in London ausgeschieden.
Chancen, den im Moment auf Position acht (der gesunden Spieler) platzierten Pablo Carreno Busta zu überholen, hat vor allem Juan Martin del Potro. Dazu müsste der Argentinier lediglich sein Viertelfinale gegen John Isner am Freitag gewinnen - bei einer 6:2-Bilanz von del Potro durchaus ein wahrscheinlicher Ausgang.
David Goffin stand vor ein paar Tagen in der Vorschlussrunde von Basel, war dort gegen Roger Federer chancenlos. Zwei Turniersiege hat der Belgier, der sich als erster Spieler seines Landes "regulär" für das Feld beim Saisonabschluss qualifizieren konnte, erst in jüngerer Vergangenheit gefeiert: zuerst in Shenzhen mit dem Finalsieg gegen Alexandr Dolgopolov, eine Woche später in Tokio beim dortigen 500er im Endspiel gegen Adrian Mannarino.
Schrecksekunde in Paris
"Natürlich wäre es mir lieber gewesen, wenn ich mich mit einem Sieg qualifiziert hätte", erklärte Goffin nach der Pleite gegen Benneteau. "Aber ich bin sehr glücklich, dass ich mich qualifiziert habe." Jeder Spieler habe den Traum, am Jahresende in London dabei zu sein.
Dieser Traum wäre beinahe an einem Frühlingstag in Paris geplatzt - als sich David Goffin nämlich in einer Plane auf dem Court Suzanne Lenglen verhedderte, sich am Knöchel so schwer verletzte, dass er die gesamte Rasensaison pausieren musste. Nun aber hat sich Goffin einen zweiten großen Höhepunkt am Jahresende erarbeitet. Denn neben den ATP Finals steht ja auch noch das Davis-Cup-Endspiel gegen Frankreich an.